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04. Juni 2004

Dresdner Musikfestspiele 2004 erfolgreich beendet

120.000 Besucher, so viel wie die Rekordzahl der Amtsvorgänger von Hartmut Haenchen, besuchten die diesjährigen Dresdner Musikfestspiele

DeutschlandRadio-Interview 28.6.2004
Kultur heute
von Georg-Friedrich Kühn im Gespräch mit Hartmut Haenchen

"Sagenhaftes" ist der Titel der diesjährigen Dresdner Musikfestspiele. Seit einem Jahr verantwortet die der Dirigent Hartmut Haenchen. Fast hundert Termine in knapp zweieinhalb Wochen verzeichnet sein Programm. Sein Festspielcredo: Dinge zu präsentieren, die in der Saison sonst nicht gehen.

Auf der anderen Seite will ich unverwechselbare Festivals, die nur in dieser Stadt gehen. So suche ich Verbindungen mit anderen Künsten, die mit der Stadt verwurzelt sind: Architektur, Literatur, Malerei. Und natürlich die Dresdner Traditionen, wo es sehr viel zu entdecken gibt.

Im vergangenen Jahr brachte er damit immerhin 150.000 Besucher auf die Beine. Heuer hätten es noch mehr werden können. Doch dann beschloss der Stadtrat im Januar, einer Sparauflage des Regierungspräsidiums nachzukommen mit einer Halbierung der Zuschüsse für das Festival auf 1,5 Millionen Euro.

Eine Bürgerinitiative bildete sich, die Menschen demonstrierten für die Kultur, was wohl nur denkbar ist in Dresden. Der Regierungspräsident wies die Sparvorschläge der Stadt zurück. Jetzt liegt alles bis zum Herbst auf Eis.

Aber ich plane natürlich meine volle Amtszeit als Intendant. Das muss ich auch, um künstlerisch solche Festivals machen zu können, wie ich sie jetzt mache.

Zwar waren die Vorausbuchungen fürs Festival in den Keller gesackt, inzwischen hat sich der Zuspruch aber wieder erholt. Und Haenchen glaubt, dass seine Mischung aus Programm-Festival und Präsentation einer ausländischen Metropole - im letzten Jahr war es Amsterdam, heuer ist es Paris - die Stadt eigentlich nichts kostet, gerade weil es kein Hochglanzfestival ist, sondern eines zum Verweilen.

Wir haben 44 Prozent Besucher von außerhalb, das sind etwa 60.000 Besucher, die extra zu dem Festival kommen. Und ich hoffe, dass eine Steigerung denkbar ist. Insofern braucht Dresden auch ein solches Festival, denn es bringt Geld in die Stadt.

Stichworte Hartmut Haenchens zur Abschlußpressekonferenz:

Zunächst möchte ich nachholen, was der Oberbürgermeister beim Empfang nach der Eröffnung nahezu kaputtgeredet hat: Den Dank an unsere Sponsoren möchte ich nachholen: Melitta, die französische Botschaft, Institut Francias, Staatliche Prozellan-Manufaktur Meissen, Die Gläserne Manufaktur, Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, Hotel Kempinski, Hotel Hilton, die Gesellschaft der "Freunde der Dresdner Musikfestspiele", der Stadtreinigung und unsere Medienpartnern.

Mit Dank denke ich an die erste Verleihung des Saeculum an Kurt Masur, gestiftet von der Manufaktur Glashütte Original.

Insgesamt - die Zahlen von heute können nur geschätzt werden -
120.000 Besucher, damit liegen wir auf dem Besucherrekord meiner Vorgänger, nicht aber beim Vorjahresrekord.
Es gibt dafür vier Gründe: weniger finanzielle Mittel, politischen Probleme und extreme Wetter-Bedingungen, demzufolge waren etwa 10.000 Karten weniger im Angebot als im vorigen Jahr, dies teilweise auch wetterbedingt durch die Schlechtwettervarianten.

Insgesamt wurden ca. 50.000 Karten verkauft und besuchten 70.000 Menschen die open air-Veranstaltungen. Das entspricht (bei den DMF-Veranstaltungen) einer Auslastung von 60%.
Diese wiederum gliedert sich in eine sehr ungleiche Auslastung: Von den DMF-Veranstaltungen waren 40 voll (über 85%), aber 31 unter 50%.
Für 20 Fremdveranstaltungen haben wir unser komplettes Kontingent verkauft..
Die DMF haben 22.000 zahlende Besucher über die Kasse der DMF, dazu kommen die Verkäufe an anderen Kassen, die noch nicht komplett abgerechnet sind (z.B. Internet-Verkauf über 500) und andere Vorverkaufskassen von z.Z. 27.750.
Also hat sich meine Prognose bestätigt, das wir dieses Jahr 10% weniger verkaufen werden.
Insgesamt gab es 172 Veranstaltungen. Davon waren 37 ohne Eintritt, 45 open air wovon 19 von D.Legrix auf dem Akkordeon gestaltet wurden. Von der Gesamtzahl der Veranstaltungen waren 115 DMF-Veranstaltungen. Andere Veranstalter steuerten 57 bei. Zur Reihe Paris gab es 66 Konzerte, darunter 7 Filme, 2 Lesungen und 19 Akkordeonkonzerte.
Die DMF bespielten 44 verschiedene Aufführungsorte zuzüglich die Straßenkonzerte und open-air Akkordeonkonzerte. Neu für die DMF waren davon 23. Insgesamt waren 161 Solisten und Ensembles eingeladen. Es gab 2 Uraufführungen, 3 Erstaufführungen und 2 Wiedererstaufführungen.
Die Eintrittsgelder lagen bei 5 bis 55 Euro.
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