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15. Januar 2004

Aktuelle Projekte

Premiere in Los Angeles, Bruckners VIII. mit der Philharmonie Essen

Hartmut Haenchen schloß ein erfolgreiches Gastspiel im Aalto-Musiktheater Essen mit der Philharmonie Essen ab. Die Presse berichtet:
Westdeutsche Allegemeine Zeitung 15.01.2004

Philharmoniker begeistern unter Hartmut Haenchen

Mit 80 Minuten Spielzeit sorgte Haenchen dabei noch für ein vergleichsweise flüssiges Zeitmaß der abendfüllenden vier Sätze, die man nur ohne Pause geben kann. Vor allem das Scherzo kam mit Tempo daher. Auch den ersten Satz und das Finale hat man schon breiter genommen gehört.
Dem langjährigen Generalmusikdirektor der Amsterdamer Oper ging es also ganz offensichtlich um Bewegung, auch um die drängende Kraft des Rhythmischen. Haenchens Anliegen sind klare Strukturen und trennscharfe Charakterisierungen, wie sie ihm im aufgeladenen Wechselspiel zwischen den lyrischen Klängen und den wuchtigen Blöcken des letzten Satzes besonders gut gelangen.
Sein Augenmerk legte er auf polyphone Verästelungen, auf die feingliedrige Ausgestaltung dynamischer Prozesse. Bei allem Sinn für Details und Zwischentöne verlor Haenchen jedoch nie den Blick aufs Ganze. Und es ist diese Mischung aus Einsicht und Übersicht, aus ökonomischer Klangorganisation und organischem Dahinströmen der Musik, die der Interpretation Statur verlieh und sie in die Nähe der ganz großen Bruckner-Deutungen rückte.
Das Publikum dankte mit Ovationen.Von Michael Kohlstadt

NRZ (Neue Ruhr-Zeitung) 13.1.2004

Bravorufe im Aalto für herausragende „Achte“ der Philharmoniker unter Hartmut Haenchen

..In der überarbeiteten Fassung von 1890 war sie jetzt im Rahmen des dritten Sinfoniekonzertes zu hören, imposant in den Raum gestellt von den Essener Philharmonikern unter dem weltweit renommierten Gastdirigenten Hartmut Haenchen.

Pathetisches, Weihrauch schwenkendes Zelebrieren ist nicht die Sache des gebürtigen Dresdners, wohl aber ein entschieden klangästhetischer Musizierstil mit ausgefeilten Übergängen und Details und ein dramaturgischer Atem, der auch über die kolossalen Brucknerschen Satzlängen nicht an Spannkraft verliert.

Mächtige Säulen- Weltabschiedsstimmung

So zeichnete Haenchen bei allem Sinn für spätromantisches Verschmelzen die quader- und registerartige Architektur dieser Riesenpartitur in überragender Klarheit bis ins dreifache, polyrhythmisch aufgefächerte Fortissimo. Die gut disponierten Philharmoniker waren ihm ein hoch inspirierter Partner und folgten minutiös den blitzschnellen expressiven Schwenks, den auf der Stelle tretenden Figuren, den apotheotischen Aufschwüngen. Großes leisteten die geforderten Blechbläser gleich im Kopfsatz, ob mächtig eingewuchtete einstimmige Säulen, scharfe Trompetensignale oder samtweich intonierende Wagnertuben.
Das geisterhafte Schwirren des Scherzo wussten die Streicher ebenso überzeugend auszuspielen wie die glühende melodische Inbrunst des Adagio, dessen Weltabschiedsstimmung Haenchen mit bloßen Händen formte. Mit der typischen Geißel- und Choralmotivik, die Bruckners Verwurzelung in der Kirchenmusik verraten, öffnete sich in einem grandios entwickelten Finale endgültig das Tor zum Licht. Bravorufe und heller Beifall im Aalto-Theater für diese herausragende Achte. Klaus Albrecht

Hartmut Haenchen hat eine Neuproduktion von Chr. W. Glucks Orfeo an der Los Angeles Opera (Intendant: Placido Domingo, Chefdirigent: Kent Nagano) einstudiert. Die Premiere wurde mit standing ovations zum großen Erfolg. Die Los Angeles Times (1.12.03) schrieb: "Musically, this "Orfeo" is very well done...Much of the succes of the performance was surely due to the conductor, Hartmut Haenchen, who treated the orchestsra like a period-instrument band yet still got a rich sound from it. With pit raised so the players were nearly at stage level, the blend of orchestra and voices, at least from a seat in the orchestra section, was just about ideal. Ideal too was Haenchen's ability to maintain propulsive tempos without any loss of expressivity." (Mark Swed).
Press-Telegram (1.12.2003): „That music, conducted by Baroque specialist Hartmut Haenchen, is a wonderful work of lightness, of delicacy, never overpowering, never uselessly ornamental, always moving the passions and the action forward. Such simplicity requires great skill to maintain, and Haenchen is a master of that skill. John Farrell
The Beverly Hills Outlook (15.12.2003): „..The musicality of it was of one mind and exceptional. The conducting of Hartmut Haenchen was admirably authentic, placing the emphasis on natural declamation and reinvoking a presumed ancient ideal in wedding dance and music. Under his leadership, the Los Angeles Opera orchestra sounded pristine, and Haenchen looked to be capturing every note they produced, much as a sorcerer catches souls. He also balanced the buoyant overture, which is influenced by the Enlightenment, against the soul of the piece, which looks back to the Baroque, with confidence, almost accidentally revealing its score to advance opera by individualizing characterizations, despite its intent to return to the art’s serious roots, thus underlining the irony of Gluck composing an opera that looked forward, rather than backward, as intended. Haenchen succeeded with all the instruments at his disposal, synchronizing voice an orchestra superlatively. Charles Lonberger
Daily Breeze (2.12.2003): "Hartmut Haenchen conducted the Los Angeles Opera Orchestra, and here was a highlight of the evening. The overture sounded crisp, energetic, poised. Accompagniment was supportive, phrasing elegant." (Peter Lefevre)
La Opinión (1.12.2003): "La orquesta dirigada por Hartmut Haenchen siguiò la trama con un tiempo ágil y con el uso de texturas suaves que no interrumpieron el desarrollo de la misma, y hubo un especial cuidado en el uso de las dinámicas y fraseos." (Damlán Kessler)
(englische Übersetzung:"The orchestra, lead by Hartmut Haenchen, followed the dramatic development with suppleness and using a soft sound idiom, never interferred with the development of the story; especially the application of the dynamics and the phrasing showed an accurate and attentive spirit.”)
Die Regie liegt in den Händen von Lucinda Childs. Die Titelrolle wird von Vivica Genaux und die Rolle der Euridice von Maria Bayo interpretiert. Die Premiere war am 29.11.2003, gefolgt von sechs weiteren Vorstellungen.

Hartmut Haenchen: 1. Gastdirigent der Niederländischen Oper

Nach Beendigung der Neuproduktion von Glucks Alceste fand die erfolgreiche Premiere von Wagners Meistersinger an der Niederländischen Oper statt. Danach folgten Strauss´ Capriccio, Szymanowskis Krol Roger und Tschaikowskis Eugen Onegin.

In der Saison 2001-02 und 02-03 hat er an der Niederländischen Oper Reimanns Lear und Bergs Lulu, Mozarts Titus mit der Uraufführung der Neuvertonung der Rezitativtexte durch Manfred Trojahn, Zauberflöte sowie B.A.Zimmermanns Soldaten dirigiert.

In dieser Saison folgen Mozarts Idomeneo und Wagner Der Ring des Nibelungen bis 2005 sowie Capriccio und Tannhäuser nach 2005.

Hartmut Haenchen schreibt über Musik

Korrekturarbeiten am letzten Band der 14bändigen Buchreihe Mahlers fiktive Briefe ISBN 90-76718-01-6 (Teile 1-13 erschienen)

Vor einiger Zeit erschien seine Schriften- und Dokumentensammlung zu Richard Wagner im Rahmen der Veröffentlichungen zu den Aufführungen des Ringes, die u.a. auch vier CD´s mit seinen Vorträgen enthalten unter dem Titel: Die Unvereinbarkeit von Macht und Liebe. Das Buch war sehr schnell vergriffen. Teile sind hier auf der Website zu finden.

Hartmut Haenchens neue CD's

Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 6 erschien soeben in Tokyounter dem Label NSAF 1005 in einer Live-Aufnahme vom 8.2.2003 aus der KIOI Hall in Tokyo.

R.Strauss: Alpensinfonie( als Live-CD vom Konzert im Concertgebouw erschienen) und soeben Erscheinen der ersten SACD-Aufnahme von Mahlers 5. Sinfonie. Er arbeitet am Editing aller anderer Mahler-Werke. Soeben erschien die SACD-Aufnahme von Wolfgang Hufschmidt "Meißner TeDeum".

Hartmut Haenchens weitere Aufgaben neben seinen Dirigaten

Herausgabe der gesammelten Schriften über Musik siehe auch unter "Texte" hier auf dieser Web-Site

Beschäftigung mit den neuen Manuskriptfunden von C.Ph.E.Bach

Vorbereitung der Dresdner Musikfestspiele 2004-2008
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