Chamber orchestra

Erlanger Nachrichten, 11. December 1999
Kenntnisreich und temperamentvoll geführt von Hartmut Haenchen findet das jugendliche engagierte Ensemble vielerlei Startplätze zu musikalisch interessanten Exkursionen im Oeuvre seines Namengebers. Mit nuancenreich drängendem Elan, dramatischer Verve wurden die von den jähen Gefühlsspannungen des Sturm und Drang zerrissenen Ausdruckslandschaften der Ecksätze durchmessen und dazwischen ein beruhigendes, weites Feld der Empfindsamkeit aufgetan.

Haenchen und seine Berliner Truppe lassen den Klang jener Zeit auf modernen Instrumenten aufleben, buchstabieren das musikalische Alphabet von damals mit entsprechender Bogentechnik und Artikulationsnachdruck. Eine seltene Klangschönheit und ein blutvoll-lebendiges, dabei subtil ausgefeiltes, federndleicht-beschwingtes Musizieren war da zu goutieren beim Gastspiel in der Landeshalle.

Silke Zieten