Chamber orchestra

Main-Post Würzburg, 09. December 1999
Bei aller schlackenlosen Perfektion, aller virtuosen Mühelosigkeit in eindrucksvollen Kadenzen, bei aller faszinierend farbigen, bewundernswert weichen und doch leuchtenden Tongebung war da eben noch mehr: Nämlich das beschwingt-spannende Musizieren, das singend-sprühende Funkeln mit "Wonne und Lust", das zupackende Spiel mit Licht und Schatten, das für Mozart so wichtig ist. (...)

Haenchen macht diese bisweilen kantige, von plötzlichen Stimmungswechseln gekennzeichnete Musik aufregend, indem er energisch musizieren läßt. Überraschende Wendungen glättet er nicht, sondern macht sie mit zügigen, aber nicht überzogenen Tempi zu wichtigen Ausdrucks-Elementen.

Mit diesem vitalen, im besten Sinn authentischen, unverkrampften Musizierstil wird Georg Friedrich Händels Wassermusik-Suite zu einem mitreißenden Barock-Erlebnis.

Selten hat man so gut begriffen, daß es sich letztlich um ein "Concerto Grosso" im Wechsel zwischen Solo und Tutti-Gruppen handelt. Dank seiner exzellenten Oboen und Hörner kann Haenchen auch hier im Spiel mit Licht und Schatten alle Facetten zwischen sanfter Elegie und feuriger Jagdmusik, zwischen "strenger Beherrschtheit und echtem Naturlaut" hör- und erfahrbar machen.

Armin Rauschke