Opera

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07. September 1990
In der Art, wie sie Konventionen und Klischees unterläuft, hat diese Inszenierung in ihrer Sublimität mehr Schub für Wagners Intentionen, als es Buchstabengläubigkeit gegenüber Regieanweisungen zuwege brächte. Auch musikalisch gilt dies für diese Aufführung. Hartmut Haenchen sorgte für maßvoll zügige Tempi, hielt das Nederlands Philharmonisch Orkest zu plastischem und farbigem Spiel an und war im ersten Akt auf Kongruenz mit dem verhaltenen Gestus der Inszenierung bedacht, während er im zweiten und vor allem dritten auf kräftigere Akzente und Aufschwünge setzte. Der Chor agierte nicht minder überzeugend.