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25. Juli 2016 · dpa

Parsifal in Bayreuth

dpa Gespräch mit Sophie Rohrmeier

Die Zitate:

Zur Arbeit in Bayreuth: „Es musste alles

sehr schnell gehen. Ich hatte bis zur Generalprobe nur zwölf Tage Zeit,

normalerweise sind für ein solches Werk mindestens

sechs Wochen Probenzeit. In Bayreuth braucht man im Gegensatz zu anderen

Opernhäuser wirklich Hilfe von außen, um zu erfahren, wie es im Saal klingt.

Mein Assistent sitzt deshalb im Zuschauerraum und gibt mir telefonische

Hinweise zum Klangbild und zur Balance.

Zum Graben: „Der Dirigent hat

sowieso immer den schlechtesten Platz – aber in Bayreuth ist es besonders

schwierig. Die berühmte Überdeckung des Grabens ist für meine Größe zu niedrig

und ich stoße bei meinen normalen Dirigierbewegungen oben an, muss mich also

permanent in meinen Bewegungen umstellen. Das Orchester sitzt auch ganz anders.

Die ersten Violinen sind rechts neben mir, die sonst links sitzen, damit die

direkte Klangabstrahlung der Instrumente mit dem Gesamtklang über die Bühne im

Saal ankommt. In Bruchteilen von Sekunden muss man im Kopf das, was man unten

in dem sehr tief gehenden Graben hört, umdenken in das, was oben klingen soll.

Zudem sieht man die Bühne nur zur Hälfte. Das erschwert den direkten Kontakt

mit Chor und Solisten.  Der

Orchesterklang kommt immer zuerst auf der Bühne an und wird dann zusammen mit

den Stimmen in den Zuschauerraum reflektiert  Ich muss also immer ein minimale Verzögerung der Sänger

erzeugen – also genau das, was man in jedem anderen Opernhaus vermeidet – ,

damit die beiden Klangquellen im Saal synchron klingen. Das muss man hier sehr

schnell lernen. Das ist, gerade auch auf die Länge des Stücks gesehen,

anstrengend. Mir hat Katharina Wagner gesagt, dass manche Dirigenten mit dem

Graben gar nicht zurechtgekommen sind und deshalb auch nicht wieder nach

Bayreuth kommen wollten. Aber ich fühle mich gut. Und ich habe die

Unterstützung dieses hervorragenden Orchesters.“

Zum Klang: „Es gibt im Vergleich zu

anderen Häusern einen relativ langen Nachhall. Das hat enorme Vorteile, aber

auch Nachteile. Schnelle Tempi mit großer Kontrapunktik sind problematisch, das

trifft auf den ‚Parsifal‘, der ja als einziges Stück direkt für diese Akustik

geschrieben ist, weniger zu als z. B. auf die ‚Meistersinger‘. Und

Artikulationen verschwimmen leicht. Man muss alles etwas knapper und kürzer

fassen, damit es im Saal noch klar klingt. Aber man hat auch die Chance, sehr differenziert

zu arbeiten. Wagner wollte Parsifal als eine Erzählung aufgeführt wissen, und dazu

braucht man alle dynamischen Möglichkeiten. Der dynamische Spielraum in diesem

Graben ist ausgesprochen gut.“

Zum Unterschied zu Nelsons: Ich

kenne die Auffassung von Herrn Nelsons nicht. Die mir verbliebene Zeit für

Proben habe ich genutzt, um den Sängern Wagners Ideen über Tempo und Ausdruck,

so wie wir das aus den unterschiedlichsten Quellen wissen, die ich

zusammengetragen habe, zu vermitteln. Das heißt wir werden Wagners Forderung

umsetzen, etwas unter der Uraufführungs-Zeit zu bleiben. Manche Kollegen

brauchen bis zu eine Stunde länger.“

Zu Thielemann: „Ich höre, dass Herr

Thielemann mehrfach in meinen Proben war. Wir sehen uns bei den nebeneinander

liegenden Garderoben und pflegen kollegialen, freundlichen Kontakt.“

http://www.focus.de/regional/bayern/festspiele-dirigent-nur-12-tage-zeit-zur-vorbereitung-auf-parsifal_id_5757688.html

http://www.frankenpost.de/regional/bayern/bayern/Dirigent-Nur-12-Tage-Zeit-zur-Vorbereitung-auf-Parsifal;art2832,4984713

http://www.maz-online.de/Nachrichten/Kultur/Hartmut-Haenchen-und-der-mythische-Abgrund

http://www.abendzeitung-muenchen.de/gallery.bayreuther-festspiele-hartmut-haenchen-hat-den-schlechtesten-platz.1dab6c51-6e65-40b0-87ec-64c250ac0414.html/id/b7cde256-830e-4639-aa42-2b0568bb4be6

http://www.morgenpost.de/kultur/article207936671/Wagner-Festspiele-beginnen-leiser.html

http://www.bild.de/unterhaltung/aktuelles/hartmut-haenchen-und-der-mythische-abgrund-46970116.bild.html

http://www.regio-news.de/ka/boulevard/303815-hartmut-haenchen-und-der-mythische-abgrund.html

http://www.moz.de/bild-ansicht/dg/0/3/1501399/1025598507/

http://www.rhein-zeitung.de/nachrichten/magazin/newsundleute_artikel

www.swp.de/ulm/nachrichten/kultur/In-zwei-Proben-zur-Premiere;art1222892,3914734
,-hartmut-haenchen-und-der-mythische-abgrund-_arid,1520476.html

http://www.kn-online.de/News/Nachrichten-Kultur/Aktuelle-Nachrichten-Kultur-aus-der-Welt/Hartmut-Haenchen-und-der-mythische-Abgrund

www.pnp.de/nachrichten/bayern/2158658_Dirigent-Nur-12-Tage-Zeit-zur-Vorbereitung-auf-Parsifal.html