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13. April 2019 · Leipzig, Mendelssohnhaus, Internationales Kurt-Masur-Institut Leipzig, 17:00 Uhr

Prof. Georg Christoph Sandmann spricht mit Hartmut Haenchen über seine Zeit als Dirigent in der DDR

Eröffnung der Gesprächsreihe Dirigenten in der DDR im Internationalen Kurt-Masur-Institut Leipzig
Gesprächsreihe Dirigenten in der DDR Kulturgeschichte lebendig durch Zeitzeugen 2019 jährt sich sowohl der 30. Jahrestag der Friedlichen Revolution als auch der 70. Jahrestag der Gründung der DDR. Dieser Anlass fordert auf, endlich ein seit langem bedachtes, aber bisher in keiner Weise aufgearbeitetes Thema Dirigenten in der DDR in vielfältiger Weise bewusst zu reflektieren. Das neu gegründete Internationale Kurt-Masur-Institut bietet schon durch die inhaltliche Basis des Lebens seines Namensgebers eine perfekte Plattform für eine nachhaltige Aufarbeitung dieses sehr vielschichtigen Themas. Dirigenten in der DDR hatten auf Grund ihrer besonderen Position als sogenannte „Leitungskader“ per se sowohl künstlerische als auch kulturpolitische – ja meistens sogar auch politische Funktionen regional, auf Bezirksebene und im Falle Kurt Masurs auf Staatsebene zu bestreiten. Da sie oft auch „Reisekader“ waren und meistens mit ihren Orchestern ins westliche Ausland fuhren, entstand an dieser Stelle oft ein brisantes Spannungsfeld mit den Bereichen der Staatssicherheit, welches sich dann bis in den Dienstalltag ausbreiteten konnte und sogar die familiäre Situation überschattete. Ausgehend vom Leben und Wirken des langjährigen Gewandhauskapellmeisters Kurt Masur möchte diese Gesprächsreihe durch eine besondere Gesprächsreihe im Rahmen des Internationale Kurt-Masur-Instituts den außergewöhnlichen, kulturgeschichtlichen Wirkungsgrad dieser besonderen Berufsgruppe der Dirigenten in der DDR mit ihrem beruflichen „Lebensspagat“ erstmals erfassen, reflektieren, würdigen und für kommende Generationen von Künstlern, Geschichtswissenschaftlern im weiten Sinne und Dirigenten, Musikern, Komponisten u.a. im Konkreten endlich aufarbeiten. Auf Grund des „Älter-Werdens“ vieler, für dieses Thema wichtigen Zeitzeugen drängt einerseits die Zeit und wird es sich andererseits ergeben, noch lebende Lebenspartner und Kollegen zu befragen und die vorhandenen medialen Zeugnisse (Schriftstücke, Ton, Video etc.) gut mit auszuwerten. Die Gesprächsreihe plant 3 öffentliche Veranstaltungen (ca. 90 min) pro Kalenderjahr in den Räumlichkeiten des Internationalen Kurt-Masur-Instituts in Leipzig. Gesprächsführend wird Prof. Georg Christoph Sandmann agieren, der bei einem der führenden Dirigenten des DDR, GMD Prof. Rolf Reuter von 1984 – 89 während der DDR-Zeit in Ostberlin studiert hat, seit 1989 als Dirigent arbeitet, von 1999 – 2010 als Generalmusikdirektor tätig war und jetzt als Professor für Dirigieren u.a. an der Musikhochschule in Dresden lehrt sowie zahlreiche Meisterkurse durchführt . Im Vorfeld wird eine ausführliche Recherche zum Thema nötig sein: Quellenlage klären, Auswahl und Abstimmung mit den Gesprächspartnern, Vorgespräche, Terminierungen, Erstellung eines gezielten Fragekatalogs (allgemein DDR, konkret auf die Lebenssituation des Befragten). Vorbereitung und Durchführung des Gesprächs; Archivierung der Aufzeichnungen, Klärung der Zugänglichkeit für weitere Interessenten. Parallel sollte eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit mit den Möglichkeiten des Internationalen Kurt-Masur-Instituts für dieses Thema aufgebaut werden.