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17. November 2019 · München, Bayerische Staatsoper, 20:00 Uhr

Alban Berg: Wozzeck

Bayerisches Staatsorchester, Chor der Bayerischen Staatsoper, Kinderchor der Bayerischen Staatsoper
Christian Gerhaher (Wozzeck), John Daszak (Tambourmajor), Kevin Conners (Andres), Wolfgang Ablinger-Sperrhacke (Hauptmann), Lars Woldt (Doktor), Peter Lobert (1. Handwerksbursche), Boris Prýgl (2. Handwerksbursche), Ulrich Reß (Der Narr), Gun-Brit Barkmin (Marie), Heike Grötzinger (Margret)

Pressestimmen

..."Wiederaufnahme „Wozzeck“. ... Eigentlich nichts Besonderes. Und doch hört man Alban Bergs Oper diesmal anders. Hartmut Haenchen, ....arbeitet die komplexe Architektur bis ins Detail der Übergänge heraus. Vor allem befreit er die Partitur vom schweren Firnis der Wagner- und Mahler-Tradition. Auch an üppig instrumentierten Stellen ist dieser „Wozzeck“ leicht im besten Sinn: dem Geist von Claude Debussys intrinsischem Farbhauch näher als lastender symphonischer Tradition. Selbst das Adagio – oft als pathetische Klage ausgewalzt – bleibt hier im Fluss: als gedankliche Zusammenfassung eines menschlich-allzumenschlichen Konflikts.

Christian Gerhaher, der die Titelpartie zum ersten Mal in München singt, nutzt diese Agilität. Seinem facettenreichen, immer zwischen Sprach- und Gesangston oszillierenden Ansatz kommt sie zugute. Hier donnert kein Heldenbariton den armen Mörder, sondern Stimme und Orchester fügen sich zu einem Filigran konstruktivistischer, gleichwohl klangsinnlicher Freiheiten und Wagnisse. So kommt die Modernität des Stückes unangestrengt heraus.
Dr. Stephan Mösch

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Frankfurter Allgemeine Zeitung · 20. November 2019
..."Das Orchester unter der Leitung von Hartmut Haenchen bewältigte diese extrem schwierige Aufgabe meisterhaft. Nuanciert, höchst facettenreich und erschütternd, vor allem in den Bläsern, insbesondere dem Blech. Den Zuhörer ergriff geradezu ein Beben, besonders wenn den hervorragenden Chören, dem Chor und dem Kinderchor der Bayerischen Staatsoper, vom Orchester gleichsam unter die musikalischen Arme gegriffen wurde...."
Hans-Günter Melchior
Ganze Rezension
www.ioco.de · 20. November 2019
...."Musicalement, on gardait le souvenir d’une solide lecture factuelle, par des chanteurs proches du quotidien populaire du drame .... Un prosaïsme sinistre imputable aussi à la raideur réfrigérante du directeur musical de l’époque, Kent Nagano, analytique mais prenant peu parti. Rien de tel avec Hartmut Haenchen, auquel on a vraisemblablement confié ce petit groupe de quatre représentations sans lui accorder beaucoup de répétitions préalables. Là ce sont surtout les réflexes d’un orchestre d’une solidité à toute épreuve et l’expérience d’un chef de théâtre, rompu en particulier au répertoire wagnérien, qui sont mis à contribution, et le résultat est probant: une lecture fonctionnelle, au sens où elle limite la dynamique d’une orchestration riche dans des limites strictes, mais d’une richesse appréciable en couleurs et en phrasés. Et la production en acquiert enfin un soubassement à sa mesure, en termes d’expressivité et de beauté plastique. ... Si la qualité d’une maison de répertoire doit se juger aussi au niveau de ses reprises, Munich passe brillamment l’examen.
Laurent Barthel
Ganze Rezension
www.concertonet.com · 20. November 2019
...Alles, was Gerhaher macht, ist von allergrößter Feinheit und Präzision und wäre in der Wirkung übermächtig, verfolgte Hartmut Haenchen nicht einen sehr eigenen Plan. Der Mann ist ein ungeheuer kluger Dirigent. Das heißt, alles, was er hier erreichen will, folgt mit Sicherheit einem konzisen Plan. Doch dieser bedeutet einen starken Fokus auf das Orchester, das alles, was scharf ist, schonungslos bloßlegt,.."
Egbert Tholl
Ganze Rezension
Süddeutsche Zeitung · 18. November 2019