Kammerorchester

Wiesbadener Tagblatt, 22. Juli 2000
(...) Die Berliner musizierten die zehn abwechslungsreichen Sätze (aus Telemanns Wassermusik "Hamburger Ebb und Fluth") mit viel Spiellaune und betonten deutlich die unterschiedlichen Charaktere der Musik. (...)

Das 1960 in Dresden angesichts der dortigen Kriegsschäden entstandene Streichquartett Nr. 8 von Schostakowitsch erklang in der Fassung für Streichorchester (...). Haenchen sorgte für eine überaus intensive Wiedergabe, insbesondere im unerbittlichen Marsch des zweiten Satzes. Dabei konnten die Zuhörer die Präzision des Orchesters bewundern, die nicht nur im Zusammenspiel, sondern auch in der Reinheit der Intonation zeigte. Im vierten Satz ließen zudem sehr schön gestaltete Soli aufhorchen, so vor allem das wunderbar in hoher Lage klagende Cello. (...)

Der sehr spezielle Humor von Joseph Haydn wurde von dem Orchester in der d-moll-Sinfonie Nr. 80 gut "hervorgekitzelt". Neben der engagierten Generalbassgruppe fielen im Trio besonders die agilen Bratschen auf. In der Pizzikato-Zugabe von Britten klangen die Streicher dann wie eine einzige große Gitarre.

mfr