Kammerorchester

Landshuter Zeitung, 15. April 1997
Hartmut Haenchen treibt den schillernden, vibratoreichen Klangkörper des Münchener Kammerorchesters in einer klaren Steigung ohne Stauung zur Spitze an. Haenchen nimmt die Sarabande glühend-vibrierend ernst und feierlich.

Das Ereignis seiner Spielweise der 9. Serenade von Mozart war die vollkommene Gestalthaftigkeit des Satzes, die bislang so gleichsam dreidimensional noch niemand erreichte. Da werden Themen und Motive so plastisch modelliert, daß sie tatsächlich zu Gestalten werden.

Mit seinem Wissen um die Gestalthaftigkeit jedes Satzpartikels zeigt Haenchen fast philosophischen Deutungswillen.

Michael B. Weiß