Kammerorchester

Braunschweiger Zeitung, 15. Dezember 1999
Historische Annäherung mit Sorgfalt und Leidenschaft

Die Sinfonie in G-Dur Wq 180: dialektische Motivverarbeitung, verbunden mit extremen Stimmungsschwankungen. Diese Mischung präsentierten Haenchen und das Orchester so präzise wie hingebungsvoll. Eine erstaunliche stimmliche Transparenz und Klarheit kennzeichnete das Klangbild, ohne dadurch an Expressivität zu verlieren.

Das Ergebnis ist weniger rauhbeinig als bei Ensembles, die historische Instrumente benutzen, bleibt aber dank Haenchens sehr genauem Dirigat, in dem der richtigen Phrasierung sehr viel Wert beigemessen wird, von der häufig konturenlosen Wiedergabe moderner Sinfonieorchester verschont.

Roland Comes