Opern

www.concerti.de, 20. März 2017
Szenische Rekonstruktion – musikalische Neudeutung
"... Aufregendste Neuerung dieses bewegenden Wiedersehens mit einer Inszenierung, die Geschichte geschrieben hat, ist die Deutung durch Harmut Haenchen. Gilt im Szenischen hier gleichsam historische Aufführungspraxis, löst sich der Dresdner Kapellmeister deutlich von Daniel Barenboims Lesart. Haenchens Wagner ist schlank und kammermusikalisch, er hat ausgeprägte rhythmische Schärfung, was zumal Isoldens Sarkasmus und beißendem Humor im Anfangsakt sehr zu Gute kommt. Dieser Tristan kommt in flüssigen Tempi und aufregender Innenspannung daher. Das Wilde, das Kühne und Moderne der Partitur wird nie durch ein sentimentales Nachlauschen der Romantik getrübt. Zumal die französischen Holzbläser differenzieren die Farben aufregend neu. Nie verleitet Haenchen die lyrisch veranlagten Sänger der Titelpartien zum Forcieren. ..."
Peter Krause
Ganze Rezension