Opern

Opernwelt, 01. Oktober 1994
Hartmut Haenchen im Orchestergraben hält die grimmige Musik dazu straff zusammen. Er hat seine Instrumentalisten auf den bizarren, teils hochdramatischen, teils scharf sarkastischen Zungenschlag dieser Partitur eingeschworen und arbeitet Schostakowitschs " symphonische Entwicklung von der ersten bis zur letzten Note" stringent heraus. Was die "Prawda" als "Pronophonie" diffamierte, erweist sich unter seiner Stabführung oft als grelles, aber ebenso oft fein solistisch ausgehörtes, eklektizistisch Walzer, Polka und Blaskapelle vermischendenes Klanggebilde voll lautmalerischer Eskapaden.