Opern

de Volkskrant, 04. September 2006
Capriccio mit Traumbesetzung

„In der Niederländischen Oper ist der Streit ( Wort oder Ton) bereits eine geklärte Frage. Die Musik ist von vornherein der Gewinner, sicher mit dieser Traumbesetzung der Sänger, die für diese Produktion zusammengestellt wurde und Dirigent Hartmut Haenchen, der die Niederländische Philharmonie zu durchsichtigem Spiel verführt.
Bela Luttmer
de Volkskrant, 04. September 2000
Im Amsterdamer Muziektheater ist bis Ende September etwas sehr Besonderes zu erleben. (...) Die Niederländische Philharmonie und das Niederländische Kammerorchester brachten eine der besten Opernbegleitungen seit ihrem Bestehen. Geleitet durch Hartmut Haenchen, der sich offensichtlich mit Haut und Haar in Capriccio vertieft hat, und der (nach seinen bereits beeindruckenden Dirigaten von Elektra, Salome, Rosenkavalier und Frau ohne Schatten) vielleicht den Strauss seines Lebens präsentierte, ließ das Orchester als ein Straussensemble hervortreten, das hier seines Gleichen kaum finden wird. Streichergruppen mit dem feinsinnigen Aplomb eines vollkommen eingespielten Kammerensembles, unauffällig durch Bläser eingefärbt; selten wird die Balance zwischen Wort und Ton besser ausgearbeitet sein (...). (...) bis in das fantastische, extrem komplizierte Streitoktett, in dem Strauss die Debatte ihren Höhepunkt finden läßt. Haenchen ist hier die Ruhe selbst und leitet das ganze im Geschwindschritt und findet sich darein, daß Strauss hier das Wort vollständig negiert.

Roland de Beer