Sinfoniekonzerte

Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 14. Oktober 1992
Ein Heißsporn, Hartmut Haenchen dirigierte in Essen

Ereignisreich war dieser Abend, weil Hartmut Haenchen als rechter Heißsporn der Langeweile den Kampf angesagt hat. Glutvoll und dramatisch zündend war seine Deutung von Franz Schuberts großer C-Dur-Sinfonie. Haenchen suchte nach rhythmisch federnden Impulsen und fand dabei die Bewegung jenes traurigen Wanderers, der eine Kernfigur in Schuberts Schaffen ist. Der Katastrophe in der vermeintlichen Idylle schenkte er Aufmerksamkeit.

Die fabelhaften Holzbläser modulierte Hartmut Haenchen als eigentümliche Tupfer ungewöhnlich stark heraus. Die Amsterdamer Streicher verliehen der Sinfonie geschmeidigen Glanz und wohltuende Wärme.