Sinfoniekonzerte

NRC Handelsblad, 16. März 1996
Ehrbezeugung für Bruckner

Unter Haenchens Leitung wurde Vorspiel und Liebestod schön und gut dosiert dargeboten.

Bei Bruckners 3. Sinfonie wurde die Urform gewählt und nicht eine der späteren Fassungen. Haenchen führte sein Orchester überzeugend durch die ursprüngliche Fassung dieser "Wagner-Sinfonie", in der der Sinfoniker in der Verehrung seines Idols soweit geht, daß er ihn ein paar Mal wirklich zitiert.

Emile Wennekes
De Telegraaf, 15. März 1996
Bruckner in der bunten Wäsche

Haenchens Vision war sicher kohärent und die Spannung ließ keinen Moment nach. Spektakulär war außerdem die Art und Weise wie Haenchen den dissonanten Akkorden Nachdruck verlieh. Diese Finessen trugen zum Mitreißen bei. Die meisten Punkte bekam Haenchen mit Wagner. In der Tannhäuser - Ouverture und dem Vorspiel und Liebestod aus Tristan und Isolde entlockte Haenchen dem Orchester Innigkeit und liebliche Sonorität.

Thiemo Wind
Noordhollands Dagblad, 13. März 1996
Bruckner-Serie NedPhO Teil von Hartmut Haenchen

Het Nederlands Philharmonisch Orkest begann mit der klangvollen Ouverture aus Tannhäuser mit der Haenchen die Zuhörer in ein warmes Bad legte.

Haenchen instruierte sein Orchester mit intellektuellem Perfektionismus.

Klangfarben

Im Vorspiel und Liebestod aus Tristan und Isolde war ein großer Regenbogen von orchestralen Klangfarben zu hören. Der Aufbau war abermals perfekt und mit sensiblem Antrieb. Das NedPhO und Haenchen hatten mit Bruckners immensen 3. Sinfonie keine Schwierigkeiten. Die Qualität litt nirgens unter der Quantität. Im zweiten Satz belichtete Haenchen die kontrapuntische Struktur, während Leichtfüßigkeit das Scherzo im dritten Satz kennmerkte.

Auffallend war Haenchens Meinung zur Rolle der Blechbläser, deren Klang vollkommen im totalen Orchesterklang aufgeht und nirgens aufdringlich wird. Das ganze Orchester verdient großes Lob für das Festhalten an der Konzentration. Und die Bläser blieben optimal gestimmt.

Jos Ruiters