Sinfoniekonzerte

Svenska Dagbladets, 28. März 2009
Tyngd och värme i vemodig Wagner

Stockholms wagnerianer måste ha varit i beråd denna torsdagskväll – skulle man bege sig till Kungliga Operan för Nina Stemmes guldskimrande sopran eller insupa manliga brösttoner i Konserthuset?
Uppenbarligen räckte Wagnerälskarna till för bägge konsertsalarna och Robert Holl, som likt Stemme sjungit i Christoph Marthalers Tristanuppsättning i Bayreuth, fungerade uppenbarligen som magnet i kombination med dirigenten Hartmut Haenchen.
Musik ur Wagners mest mozartska opera, den både komiska och vemodigt skimrande Mästersångarna i Nürnberg, dominerade aftonen med Holls tolkningar av tre av Hans Sachs monologer. Holls märgfulla bas har både tyngd och värme, och med liedsångarens patos utforskade han skomakarpoeten Sachs vemodiga filosoferande. Wagner citerar sig själv när han låter Hans Sachs berätta om Tristan, i tilltalet av den unga kvinna han älskar.
Ledmotivet är olycklig kärlek, lika mycket i den ljusare Mästersångarna som i Tristan och Isolde, men kärlek som fostrar medkänsla och förädlar poesin. Med ömhet gestaltar Holl de tvekande ansatserna i andra aktens monolog, där midsommarnattens dofter förstärker sinnesupplevelserna och tvingar den gamle mannen att släppa taget om sin förälskelse för att istället omvandla den till konst.

Hartmut Haenchen får med sig Filharmonikernas stråkar i Wagners känslostarka svallvågor, men det finns inget tvekande i hans orkestrala berättande. I den inledande uvertyren till Tannhäuser, med efterföljande backanal, kombinerar han linjär kraft med rytmisk precision som ger stadga åt blåsarna – medan förspelet och kärleksdöden ur Tristan får en flödande intensitet. Det vore ett kap for Kungliga Operan att rekrytera denne lidelsefullt intelligente och internationellt rosade maestro.
Det var välplanerat att Filharmonikernas vänförening just denna kväll delade ut sitt årliga pris till tuba- och trombonsektionen, som efter emottagen check kunde salutera sig själva och därefter ta kommandot i slutscenen ur Mästersångarna.
SOFIA NYBLOM

Tiefe und Wärme in trübem Wagner
An diesem Abend gab es unglücklicherweise zwei Wagner-Abende in Stockholm gleichzeitig.Einen mit Nina Stemme und einen anderen mit Robert Holl. Holl funktionierte offenbar wie ein Magnet in der Kombination mit dem Dirigenten Hartmut Haenchen.

Hartmut Haenchen reißt in Wagners gefühlsvollsten Wellen die Streicher der Philharmoniker mit sich, aber es gibt keinen Zweifel in seiner orchestralen Auffassung. In der Ouverture zu Tannhaüser mit nachfolgendem Bacchanal kombiniert er lineare Kraft mit rythmischer Präzision, die den Bläsern die Basis geben – während der Vorspiel oder der Liebestod von Tristan und Isolde von einer fliessenden Intensität erfüllt war.
Es wäre ein Coup für die Königliche Oper diesen leidenschaftlichen, intelligenten und international gelobten Maestro zu gewinnen.
NRC Handelsblad, 13. September 1997
Dr. Anton Philipszaal jubiliert

Haenchen weiß, wie er die organische Einheit dieses komplexen Werkes für großes Orchester und Frauenchor, das beinahe eine Stunde dauert, mit gewagten Kontrasten im Zaum halten muß. Wer Haenchen in der Dante-Sinfonie hört, ist geneigt, dieses wenig gespielte Werk zu den besten des letzten Jahrhunderts zu rechnen.
De Telegraaf, 15. März 1996
Bruckner in der bunten Wäsche

Haenchens Vision war sicher coherent und die Spannung ließ keinen Moment nach. Spektakulär war außerdem die Art und Weise wie Haenchen den Dissonanten Akkorden Nachdruck verlieh. Diese Finessen trugen zum Mitreißen bei. Die meisten Punkte bekam Haenchen mit Wagner. In der Tannhäuser - Ouverture und dem Vorspiel und Liebestod aus Tristan und Isolde entlockte Haenchen dem Orchester Innigkeit und liebliche Sonorität.

Thiemo Wind
Noordhollands Dagblad, 13. März 1996
Bruckner-Serie NedPhO Teil von Hartmut Haenchen

Het Nederlands Philharmonisch Orkest begann mit der klangvollen Ouverture aus Tannhäuser mit der Haenchen die Zuhörer in ein warmes Bad legte.

Haenchen instruierte sein Orchester mit intellektuellem Perfektionismus.

Klangfarben

Im Vorspiel und Liebestod aus Tristan und Isolde war ein großer Regenbogen von orchestralen Klangfarben zu hören. Der Aufbau war abermals perfekt und mit sensiblem Antrieb. Das NedPhO und Haenchen hatten mit Bruckners immensen 3. Sinfonie keine Schwierigkeiten. Die Qualität litt nirgens unter der Quantität. Im zweiten Satz belichtete Haenchen die kontrapuntische Struktur, während Leichtfüßigkeit das Scherzo im dritten Satz kennmerkte.

Auffallend war Haenchens Meinung zur Rolle der Blechbläser, deren Klang vollkommen im totalen Orchesterklang aufgeht und nirgens aufdringlich wird. Das ganze Orchester verdient großes Lob für das Festhalten an der Konzentration. Und die Bläser blieben optimal gestimmt.

Jos Ruiters
Het Parool, 08. Februar 1994
Haenchen entfesselt

Hut ab vor Hartmut Haenchen und der Niederländischen Philharmonie, die neben viel verlangenden Aufführungen von Wozzeck in der Niederländischen Oper noch die Möglichkeit sehen, zwischendurch ein Serie hochwertiger normaler Konzerte auszuführen, die wiederum eine völlig andere Einstellung verlangen. Nach den Leistungen in dem Programm mit Wagner, Bruch und Brahms zu urteilen, scheint es, als würde die Arbeit an der Oper von Alban Berg dem Orchester sehr zugute kommen. Was Zusammenspiel, Konzentration und nuancierten Klangreichtum betrifft, so habe ich die Niederländische Philharmonie selten so schön klingen hören. Der verführerischen Chromatik in Wagners Ouverture aus Tannhäuser wurde eine glasklare Form gegeben und die apollinische Farbenpracht ließ einen schwindlig werden. In dem wirbelnden Bacchanal mit seinen ausgefallenen harmonischen Wendungen zeigten sich die Musiker auch zum dionysischen anderen Extrem in der Lage, inspiriert durch einen entfesselten Haenchen. Auch die Erste Sinfonie von Brahms wurde ein Erlebnis, so viel war bereits nach den ersten saugenden und mitreisenden ersten Takten deutlich. Die sorgfältig aufgebaute Spannung kam in einem Finale zur Entladung, welches drohte, das Concertgebouw in hellen Brand zu versetzen, so sehr schlugen daraus die Flammen.

Während der aufregenden Interpretation von Wagners Ouverture und Bacchanal und der meisterhaft aufgebauten Interpretation von Brahms´ Erste Sinfonie bewies ein inspirierter Haenchen aufs Neue, daß die Niederländische Philharmonie zu großen Leistungen imstande ist. Sowohl Wagner als Brahms überzeugten durch flüssiges Timing, durchdachte und sonore Phrasierungen und einen gut dosierten Spannungsaufbau.
De Telegraaf, 08. Februar 1994
Haenchen entfesselt

Hut ab vor Hartmut Haenchen und der Niederländischen Philharmonie, die neben viel verlangenden Aufführungen von Wozzeck in der Niederländischen Oper noch die Möglichkeit sehen, zwischendurch ein Serie hochwertiger normaler Konzerte auszuführen, die wiederum eine völlig andere Einstellung verlangen. Nach den Leistungen in dem Programm mit Wagner, Bruch und Brahms zu urteilen, scheint es, als würde die Arbeit an der Oper von Alban Berg dem Orchester sehr zu gute kommen. Was Zusammenspiel, Konzentration und nuancierten Klangreichtum betrifft, so habe ich die Niederländische Philharmonie selten so schön klingen hören. Der verführerischen Chromatik in Wagners Ouverture aus Tannhäuser wurde eine glasklare Form gegeben und die apollinische Farbenpracht ließ einen schwindlig werden. In dem wirbelnden Bacchanal mit seinen ausgefallenen harmonischen Wendungen zeigten sich die Musiker auch zum dionysischen anderen Extrem in der Lage, inspiriert durch einen entfesselten Haenchen. Auch die Erste Sinfonie von Brahms wurde ein Erlebnis, so viel war bereits nach den ersten saugenden und mitreisenden ersten Takten deutlich. Die sorgfältig aufgebaute Spannung kam in einem Finale zur Entladung , welches drohte, das Concertgebouw in hellen Brand zu versetzen, so sehr schlugen daraus die Flammen.

Während der aufregenden Interpretation von Wagners Ouverture und Bacchanal und der meisterhaft aufgebauten Interpretation von Brahms´ Erste Sinfonie bewies ein inspirierter Haenchen aufs Neue, daß die Niederländische Philharmonie zu großen Leistungen imstande ist. Sowohl Wagner als Brahms überzeugten durch flüssiges Timing, durchdachte und sonore Phrasierungen und einen gut dosierten Spannungsaufbau.