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Mozart, Wolfgang Amadeus: Uraufführung einer Sinfonie

Hartmut Haenchen rekonstruierte eine Sinfonie in C-Dur auf Grund vorhandener Dokumente

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Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie in C Il re pastore KV 208 /102 (213c) (Uraufführung)
Stichworte zur Uraufführung in Amsterdam 1997

Satzfolge:
Molto Allegro
Andantino
Presto assai


Konstanze Mozart berichtet nach Mozarts Tod von „Ein Schluß und Übergang
eines Sinfonie andante zum Presto assai C-Dur. Der Anfang dieses Andante fehlt.“ Die letzten vier Takte des Andante verraten aber, welche Musik der langsame Satz war: Die Arie der Aminta (1. Szene) „Intendo amico“, womit die Oper Il re Pastors beginnt. In den letzten Takten hat Mozart auch gezeigt, wie er die Instrumentierung haben wollte. Diese habe ich (H.H.) dann ausgeführt und die
ersten 28 Takte der Arie hinzugefügt und die Arie auf die Proportion der Sinfonie
gekürzt.

Die sicher zur sinfonischen Absicht gehörende Ouvertüre unterscheidet sich von
allen ihren Vorgängerinnen vor allem durch die einteilige Form, die am Schluß mit
einer ganz neuen Melodie von prachtvoller Kantabilität in die erste Szene der
Oper überleitet. Eine Idee, die Mozart von den Bach-Söhnen und von Christoph Willibald Gluck übernahm. In der Sinfonie wird es nun der direkte Übergang in den zweiten Satz. Die (originalen) vier letzten Takte leiten wiederum in den Schlußsatz über. Damit ist dies die einzige Sinfonie Mozarts, wo alle Sätze direkt ineinander übergehen. Da Il re Pastors nur ein einziges Mal am Salzburger Hof konzertant aufgeführt wurde, lag es nahe, daß Mozart seine Musik anderweitig verwenden wollte.

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