"Sagenhaftes" ist der Titel der diesjährigen Dresdner Musikfestspiele. Seit einem Jahr verantwortet die der Dirigent Hartmut Haenchen. Fast hundert Termine in knapp zweieinhalb Wochen verzeichnet sein Programm. Sein Festspielcredo: Dinge zu präsentieren, die in der Saison sonst nicht gehen.
Auf der anderen Seite will ich unverwechselbare Festivals, die nur in dieser Stadt gehen. So suche ich Verbindungen mit anderen Künsten, die mit der Stadt verwurzelt sind: Architektur, Literatur, Malerei. Und natürlich die Dresdner Traditionen, wo es sehr viel zu entdecken gibt.
Im vergangenen Jahr brachte er damit immerhin 150.000 Besucher auf die Beine. Heuer hätten es noch mehr werden können. Doch dann beschloss der Stadtrat im Januar, einer Sparauflage des Regierungspräsidiums nachzukommen mit einer Halbierung der Zuschüsse für das Festival auf 1,5 Millionen Euro.
Eine Bürgerinitiative bildete sich, die Menschen demonstrierten für die Kultur, was wohl nur denkbar ist in Dresden. Der Regierungspräsident wies die Sparvorschläge der Stadt zurück. Jetzt liegt alles bis zum Herbst auf Eis.
Aber ich plane natürlich meine volle Amtszeit als Intendant. Das muss ich auch, um künstlerisch solche Festivals machen zu können, wie ich sie jetzt mache.
Zwar waren die Vorausbuchungen fürs Festival in den Keller gesackt, inzwischen hat sich der Zuspruch aber wieder erholt. Und Haenchen glaubt, dass seine Mischung aus Programm-Festival und Präsentation einer ausländischen Metropole - im letzten Jahr war es Amsterdam, heuer ist es Paris - die Stadt eigentlich nichts kostet, gerade weil es kein Hochglanzfestival ist, sondern eines zum Verweilen.
Wir haben 44 Prozent Besucher von außerhalb, das sind etwa 60.000 Besucher, die extra zu dem Festival kommen. Und ich hoffe, dass eine Steigerung denkbar ist. Insofern braucht Dresden auch ein solches Festival, denn es bringt Geld in die Stadt.