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29. February 2004

Protestbriefe großer Persönlichkeiten aus Anlaß der für 2007 durch die Dresdner Bürgermeister vorgeschlagenen Schließung der Dresdner Musikfestspiele

Theo Adam, Peter Rösel, Gidon Kremer, Heinz Spoerli, Wieland Förster, Marcus Ullmann, Kurt Masur, Christian Rüss, Simone Nold, Stijn Schoonderwoerd, David Zinman, Ulrich Kümmerle, Stephan Loges, Christa Jost, E.Junghans, Hansjörg Albrecht,H.G.Ottenberg,

Kammersänger Prof. Theo Adam, Präsident der Gesellschaft Freunde der Dresdner Musikfestspiele: “Es ist ein Skandal und die pure Unvernunft, das internationale Renommé unserer Kulturstadt so unverantwortlich aufs Spiel zu setzen! Hier wird ein wichtiger Standortfaktor für Sachsen mutwillig gefährdet. Ich weiss, dass unsere Stadt sparen muss, aber ich habe kein Verständnis dafür, dass sie dabei alles gefährdet, was ihr in der Zukunft wieder sichere Einnahmen ermöglichen könnte. Wenn Dresden für Investoren und Manager als Kulturstandort unattraktiv wird, werden weitere Investitionen ausbleiben!”

Gidon Kremer: Mit großer Bestürzung erfahre ich in Asien von der bevorstehenden Schließung der wunderbaren Einrichtung der Dresdner Festpiele. Noch letztes Jahr waren wir, die Kremerata Baltica und ich zu Gast eine ganze Woche bei den Festspielen und konnten nicht nur die schönen Spielorte, sondern und vor allem das hier gewachsene sehr besondere Publikum genießen. Die sorgfälitige Programmation, zeugt davon, daß sowohl das Publikum wie auch die Künstler zu ihrem Recht kommen, und dies alles zusammen macht aus dieser Institution eine äußerst wichtige Station in dem Konzertplan eines Musikers. Wir brauchen nicht nur Konzerte, sondern auch die richtigen Konzerte.

Prof. Peter Rösel:
Ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste
Dresden 6.2.2004

Offener Brief

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Roßberg!

Jetzt haben wir also die Erklärung. Nicht Fehlplanungen wie zum Beispiel Wiener Platz und Waldschlößchenbrücke tragen Mitschuld an der finanziellen Misere der Stadt Dresden, sondern es ist die Kultur, vor allem die musikalische.

Deshalb die Lösung:
Theater der jungen Generation kaputtsparen.
Operette kaputtsparen.
Philharmonie kaputtsparen.
Für Festivals in den Westen fahren, Musikfestspiele abschaffen.
Kulturstandort Dresden auch.
Was denken sich die Verantwortlichen dabei? Denken sie überhaupt?

Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg sagte vor etwa 350 Jahren: „ Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.“
Haben wir den Untertanengeist zugunsten des aufrechten Ganges wirklich schon abgelegt?

Nach dem 2. Weltkrieg sind Dresdner, denen die Kunst Herzenssache war, im Winter zu Fuß ins Kurhaus Bühlau gelaufen. Sollen sie es heute irgendwem gestatten, sich ihre Errungenschaften ohne Widerstand aus der Hand nehmen zu lassen?
Dürfen sie es zulassen, dass das Bild einer Nation, die sich nicht zuletzt durch ihre vielfältigen kulturellen Leistungen im Lauf der Jahrhunderte einen geachteten Namen in der Welt erworben hat, eine weitere Trübung erhält?

Nein, das dürfen sie nicht! Jeder ist aufgerufen, seinen Protest zu artikulieren.

Heinz Spoerli: Ballettdirektor, Zürcher Ballett

Sehr geehrter Herr Roßberg!

Sehr gerne erinnere ich mich an die Auftritte meiner Ballettkompagnie bei den Dresdner Musikfestspielen, die für mich und meine TänzerInnen immer eine grosse Herausforderung waren. Jetzt muss ich zu meinem grossen Erstaunen aus der Presse erfahren, dass die Zukunft dieses für den europäischen Kulturkalender wichtige "Festival" nicht gesichert ist. Dabei braucht Ihre Stadt nicht nur die Pflege der Vergangenheit, sondern besonders die Gestaltung der Zukunft. Welche wichtige Rolle dabei der kultur zukommt, sollte den dresdnern sehr gegenwärtig sein. Für mich ist Tradition nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.

In diesem Sinne würde ich mich freuen, auch in Zukunft in Dresden meine Balette zu präsentieren.


Prof.Wieland Förster:
An den
Oberbürgermeister der Stadt Dresden
Herrn Ingolf Roßberg
Stadtverwaltung
Rathaus
Dr. Külz-Ring 19
01067 Dresden

Berlin, den 11.2.2004



Sehr geehrter Herr Roßberg,

als mich Ministerpräsident Biedenkopf zu den Grundgesprächen der Sächsischen Akademie der Künste nach Dresden rief, folgte ich diesem Ruf im Glauben daran, daß die Regierung mit allen Mitteln das verteidigen wird, was Sachsens wichtigste Ressourcen sind: seine Kultur und sein hoher Ausbildungsstand in Wissenschaft und Handwerk.

Das ist der Grund, warum ich Ihnen heute schreibe.

Diese typisch „sächsischen“ Voraussetzungen haben Herrn von Ardenne, der nach seiner Rückkehr nach Deutschland die Wahl gehabt hätte, auch nach Westdeutschland zu gehen, bewogen, in Dresden seine Forschungsstätte aufzubauen. Die Entscheidung eines solchen Mannes sollte auch heute ernst genommen werden, wenn man sich der Zukunft versichern will.

Was die Kultur betrifft, so denke ich nicht nur an die Schlösser und Gärten, an die berühmten Sammlungen der Malerei und Bildhauerei und des Grünen Gewölbes, sondern vor allem auch an die langen musikalischen Traditionen Sachsens. Es war der ehemalige Kreuzkantor Mauersberger, der Sachsen bereiste und die hohe Musikalität, verbunden mit intellektuellen Fähigkeiten gerade im sogenannten „einfachen Volk“ fand. Musikalische Betätigung, das weiß heute jeder Hirnforscher, steigert die Assoziations – und Denkfähigkeit in der Wissenschaft und eine Politik, die diesem Wissensstand nicht Rechnung trägt, verschenkt Leistungen, die rein Landstrich zu den ersten in der Wirtschaft und den Künsten machen könne.

Als geborenen Dresdner habe ich in dieser Stadt studiert und bin in der Nachkriegszeit mit allen ihren Nöten von einem so reichen Angebot an Musik in all ihren Formen, vom Lied bis zum großen sinfonischen Orchesterwerk, mehr erzogen worden, habe mehr an Kraft gewonnen und schicksalhafte Begegnungen gehabt, als die Hochschulausbildung hat leisten können. Von diesen Jahren zehre ich noch heute.

Und nun höre ich, daß die Dresdner Musikfestspiele – was die Verbreitung über das Land betrifft – noch weit mehr und noch Gewichtigeres leisten werden, durch eine unbedachte Sparmaßnahme, die wohl nicht einmal rechnerisch vorteilhaft ist, ab 2007 aus dem Haushalt gestrichen werden sollen.

Mit Hartmut Haenchen haben die Musikfestspiele sehr rasch zur Hochform gefunden. Und ihm wird es zunehmend gelingen, neben den wohlhabenderen Musikliebhabern auch die sozial schlechter Gestellten am Festcharakter dieses Ereignisses teilnehmen zu lassen.
Es ist also nötig, klug genug zu sein, die Musikfestspiele in Dresden nun abzusichern. Worum es mir geht, ist, zu wünschen, daß die zuständigen Vertreter der Stadt das langfristige geistige Wohl Sachsens mehr ins Auge fassen. Offenbar gehört es zu den Folgen der Beschäftigung mit Zahlenkolumnen, die Vitalität eines Landes und seiner Bevölkerung aus dem Auge zu verlieren. Für mich ist es ein traumatischer Zustand, zu wissen, daß viele junge Menschen ihre Heimat verlassen müssen, um existieren zu können.

In Berlin erreichte mich die Aussage, daß die Dresdner keine eigenen Musikfestspiele brauchten, weil sie ja nun reisen könnten. Sehr viele potentielle Hörer und Zuschauer habe schon kaum das Geld für die Eintrittskarten in Dresden. Da kommt mir doch der bekannte Ausspruch in den Sinn, nach dem der, der kein Geld für Brot habe, doch Kuchen essen solle.

Ich bitte Sie, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, und ihr Stadtparlament, die Musikfestspiele langfristig zu erhalten zum Wohle Dresdens und Sachsens.

Mit Hochachtung

Wieland Förster

P.S. Offener Brief

Marcus Ullmann:
Urmitz, 16. Februar 2004

Offener Brief

An die Landeshauptstadt Dresden
Der Oberbürgermeister


Sehr geehrte Damen und Herren,

mit größter Bestürzung habe ich erfahren, dass nach 2006 die Dresdner Musikfestspiele nicht mehr stattfinden sollen. Als ehemaliger Kruzianer bin ich mit diesen Festspielen aufgewachsen und sie liegen mir am Herzen, wie sicherlich den meisten Dresdnern. Diese Festspiele sind ein wichtiger Bestandteil der Kunst – und Kulturstadt Dresden, wenn dieser Beiname nicht zur leeren Floskel vorkommen soll.
Sicherlich muß zur Zeit überall gespart werden und Kunst kostet Geld. Das ist bekannt. Aber es müssen Wege gefunden werden, damit Dresden, den Besuchern und auch den dort auftretenden – zumeist jungen – Künstlern dieses Festival erhalten bleibt. Vielleicht sollte man sich nicht nur über Einsparungen, sondern mehr über Veränderungen Gedanken machen, denn auch die Kunst und Kultur ist Veränderungen unterworfen, die schnell aus einer einstigen Metropole ein antiquiertes Städtchen machen können.
Ich bitte Sie also dringendst, Ihre Entscheidungen genau zu überdenken.

Herzlichst

Marcus Ullmann

Prof. KURT MASUR:

20. Februar 2004
Herrn Oberbürgermeister
Ingolf Roßberg
Landeshauptstadt Dresden
Postfach 120020
01001 Dresden
Germany

Per Fax: 011-49-351-495-1243


Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Roßberg,

Ich hoffe Sie verzeihen mir, wenn ich in meiner tiefen Dankbarkeit und innerlich stets vorhandenen Verbindung zu dem Dresdner Musikpublikum und den Dresdner musikalischen Institutionen diese Zeilen sende.

Dies ist kein Brief, dies ist ein Aufschrei! Sie sind im Begriff gemeinsam mit dem Rat der Stadt und dem Kulturamt eine in Jahrhunderten gewachsene musikalische Atmosphäre in dieser Stadt zu zerstören. Sicherlich gibt es in Deutschland auch Politiker, die Ihren Mut bewundern werden, aber ich möchte versuchen all denen die Augen zu öffnen für die es scheinbar selbstverständlich geworden ist, mit finanziellen Einsparungen bei der Kultur zu beginnen.

Das lebendigste Beispiel der Liebe der Dresdner zur Musik habe ich miterleben können. Frierende Menschen aus zerstörten Häusern konnten nichts besseres tun als in das Kurhaus Bühlau zu fahren um die ersten Opernaufführungen wiederzuerleben; die Dresdner Philharmonie hat durch ihre unermüdlichen Konzerte auch in kleinen Städten Sachsens und Thürigens eine ganze Generation von Musikliebhabern erzogen.

Die Atmosphäre Ihrer Stadt machte sie zum leuchtenden Beispiel für andere deutsche Städte die inzwischen begriffen haben, daß Musik nicht in den Bereich der Unterhaltung gehört sondern die Lebensqualität einer Stadt mitbestimmt. Die Dresdner Musikfestspiele haben innerhalb von zweieinhalb Wochen im letzten Jahr
150 000 Besucher erlebt. Die Dresdner Philharmonie verfügt über elftausend Anrechte und gibt rund 85 Konzerte im Jahr. Die Dresdner Staatsoper hat sich auch durch den Wiederaufbau der Semperoper sowohl die künstlerische Höhe als auch die internationale Attraktivität bewahren können.

Inzwischen haben die negativen Diskussionen in den Medien aufgrund der angekündigten Maßnahmen bereits zur Schädigung geführt. So gelten die Dresdner Musikfestspiele beispielweise bereits als gestrichen. So würde sich in kurzer Zeit die Qualität der Philharmonie bei den von Ihnen geplanten Reduzierungen nicht mehr halten lassen, weil große Orchesterwerke nur noch mit Aushilfsmusikern bestritten werden könnten.

Es gibt Städte in Deutschland, wie München und Köln, deren Führungspersönlichkeiten begriffen haben, daß jeder Besucher der musikalischen Veranstaltungen auch gleichzeitig eine Einnahmequelle darstellt.

Staatskapelle Dresden; Staatsoper; Dresdner Philharmonie und Dresdner Musikfestspiele müssen in ihrer internationalen Bedeutung erhalten bleiben – für die Dresdner und Ihre Besucher, sonst wäre der Image-Verlust für Dresden katastrophal.

Ich hoffe, daß niemand von allen verantwortlichen Persönlichkeiten der Stadt riskieren will mitschuldig zu sein beim Verlust des glanzvollen Musiklebens dieser Stadt.

Ich erkläre mich mit Allen solidarisch, die dagegen protestieren und demonstrieren werden. Sie, sehr verehrter Herr Oberbürgermeister, haben in diesem Augenblick eine Schlüsselrolle, um die ich Sie nicht beneide, aber bei deren positiven Lösung Sie der Liebe der Dresdner sicher sein können.

Mit besten Wünschen

Ihr

Kurt Masur

Pastor Christian Rüss:

Offener Brief


St.Michaelis, Hamburg Pastor Christian Rüss

Herrn Oberbürgermeister
Ingolf Roßberg
Postfach 120020
1001 Dresden Hamburg, 23.02.04



Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

wir veranstalten hier am Hamburger Michel die FREITAG-NACHT-MUSIK, eine Reihe, die einmal pro Woche besonders jungen Künstlern und jungen Interpretationen Chancen eröffnet.

Mit Traurigkeit erzählten mir die jungen Leute, dass die Dresdner Musikfestspiele auslaufen sollen. Und sie fragten besorgt, wie es denn hier in Hamburg weitergehen solle.

Ihr Mitarbeiter werden sicher sorgfältig erwogen haben, was Dresden mit den Musikfestspielen verliert, was eine Stadt noch ist, wenn sie ihr „Markenzeichen“ der kulturellen Kompetenz aufgibt.

Aber die finanzielle Enge regiert. Davon wissen auch wir hier genug.
Allerdings werden wir bald ein anderes Land sein, auch neue und größere Probleme haben, wenn wir die kulturelle Landschaft veröden oder ganz zum Refugium für „Besserverdienende“ verkommen lassen.

Deshalb bitte ich Sie, alles zu unternehmen, damit die Musikfestspiele eine Zukunft haben. Unserer Erfahrung nach ist die Kreativität der Künstler so groß, dass Behörden mit Ihnen zusammen Auswege aus finanziellen Drucksituationen finden können.

Mit Grüßen aus der Partnerstadt
Ihr
Christian Rüss

Simone Nold:

Offener Brief

An die Landeshauptstadt Dresden
Der Oberbürgermeister

Berlin, den 23.02.2004

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit vielen Jahren ist die Erhaltung und Entwicklung dieser an Kunst und Kultur so vielfältigen und reichen Hauptstadt Dresden faszinierend zu beobachten. Die Dresdner Musikfestspiele in ihrem Bestehen nun gefährdet zu wissen, sehe ich von großer Sorge begleitet. Dieser pulsierenden Institution die Lebensader nehmen zu wollen, trifft nicht nur Musikliebhaber hart, sondern beeinträchtigt auch nachhaltig wichtige Zukunftsperspektiven der Stadt.

Die Verbindung der herausragenden Kulturgüter des Landes und der Landeshauptstadt mit den Dresdner Musikfestspielen bietet in einzigartiger Weise das Beleben und Erleben einer Zeitepoche: die einmalige Architektur und ihre Geschichte kommen durch die Musik, zum Beispiel in Schlössern, zum Erblühen und machen ein Epoche umfassender erfahrbar. Wissen und Emotion gehen eine Symbiose ein bringen neues Verstehen hervor.

Die Stadt und die Kulturgüter durch die Beschneidung oder Auflösung der Dresdner Musikfestspiele dieser Kraft berauben zu wollen, wäre ein großer Verlust für begeisterte Gäste und ein falsches und kurzsichtiges Signal an die Region.

Simone Nold, Opernsängerin

Stijn Schoonderwoerd, Direktor der Niederländischen Philharmonie:

Amsterdam, 25 January 2004


Re: save musical institutes in Dresden


Dear Mr. Oberbürgermeister of Dresden,

The reputation of Dresden as one of the few music capitals of the world is undisputed.
This reputation is founded on ages of nurturing music and the arts. Therefore it came as a shock to me to hear about the plans of the city of Dresden to cut drastically in the musical life of this beautiful city. Although I cannot judge all the circumstances and problems which face you leading a city in times like these, I can only hope that Dresden finds other ways to deal with them.

Culture, as we clearly know from our own experiences in Amsterdam, is an enormous economical force, it attracts people from all over the world, it makes your city a better place for the business community and it creates an atmosphere in the city which is favourable for growth, commerce and quality. Therefore I hope that Dresden will save their wonderful and prestigious musical institutes.

Yours truly,

Stijn Schoonderwoerd
Managing Director

David Zinmann:
in einem Interview mit der Leipziger Volkszeitung:
Vor ungefähr 20 Jahren stand das Kulturleben in Basel und Zürich vor ähnlichen Problemen wie in Dresden und Leipzig heute. Basel erteilte Sparzwang und rutschte in die zweite Liga ab. Zürich ging in die Offensive, setzte auf Stars und Qualität und steht heute als strahlender Sieger da. Ein Patentrezept?

Ganz vergleichbar ist die aktuelle Situation hier in Ostdeutschland nicht. Schließlich ist Zürich eine Stadt der Banken mit vielen potenziellen Sponsoren. Trotzdem: Bei den Politikern gab es eine klare Vision und die Übereinkunft, dass ein gewisses Niveau nicht unterschritten werden darf. Stars sind wichtig, wir brauchen doch jemanden, zu dem wir aufschauen, den wir bewundern können. Und ohne glänzende Vorbilder vor Ort wie das Gewandhaus oder die Dresdner Musikfestspiele stirbt Kultur auch in der Breite aus.

Interview: Tobias Wolff

Prof. Ulrich Kümmerle:
25.02.2004

betr.: Musikfestspiele Dresden nach 2006

An die
Landeshauptstadt Dresden
Zu Händen des Herrn Oberbürgermeisters und der betroffenen Herren und Damen


Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren,

Als mehrjähriger Besucher der Musikfestspiele, dem auch 700 km Anreise für die wunderbaren Konzerte und Opern in schönstem Ambiente nicht zu weit sind, bin ich entsetzt über die aus der Presse zu erfahrenden Pläne, die Musikfestspiele nach 2006 nicht weiterzuführen.

Als häufiger Besucher der Stadt bitte ich Sie, für den Fortbestand der auch für das Ansehen der Musikstadt Dresden unverzichtbaren Festspiele besorgt zu sein.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Ulrich Kümmerle


Stephan Loges:
An den
Rat der Stadt Dresden
Der Oberbürgermeister
Rathaus Dresden


Offener Brief

24. Februar 2004


Sehr geehrte Damen und Herren!

Ich möchte mit diesem Schreiben meine Bestürzung über die Tatsache ausdrücken, dass es die Dresdner Musikfestspiele, eines der renommiertesten Musikfestivals in Europa und sicher einer der alljährlichen Höhepunkte im kulturellen Leben der Stadt Dresden, bald nicht mehr geben soll.
Wäre nicht gerade jetzt, wenn jahrzehnte–alte Wunden Dresdens endlich heilen dürfen und können, der Zeitpunkt, Dresden wieder zu dem zu machen, was es einmal war, nämlich eines der reichsten und lebendigsten Zentren im Kulturleben Europas!? Die Abschaffung der Musikfestspiele aber wäre ein grosser und verheerender Schritt in die absolut entgegengesetzte Richtung:
Dresden bald als verstaubtes Museum alter Kunst- und Kulturschätze, aber ohne lebendigen kulturellen Austausch im Hier und Heute.

Ich bitte Sie daher herzlich und dringend: tun Sie alles Ihnen Mögliche für den Erhalt der Dresdner Musikfestspiele!
Ich bin sicher, alle Mitwirkenden werden das Ihrige tun, und Dresden und seine Menschen würden es Ihnen zutiefst danken.

Mit besten Grüssen,

Stephan Loges

Dr.Christa Jost:
Dr. Christa Jost
Adalbertstr. 102
80799 München


Offener Brief

Landeshauptstadt Dresden
Herrn Oberbürgermeister
Ingolf Roßberg
Dr.-Külz-Ring 19
01067 Dresden


München, 22. Februar 2004

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Roßberg,

daß die Zukunft der renommierten Dresdner Musikfestspiele in Frage steht, bedauere ich zutiefst. Dresden kann sich glücklich preisen, mit Prof. Hartmut Haenchen einen Intendanten gewonnen zu haben, der im Rahmen seines neuen Festspiel-Konzepts die Stadt mit den wichtigsten europäischen Metropolen kulturell in Verbindung bringt. Daß finanzielle Mittel, die in Musik und Kunst investiert werden, nicht nur im kulturellen Leben selbst, sondern auch in gesellschaftlichen Bereichen wie Politik und Wirtschaft für neue Ideen, neue Anregungen und neue Einsichten sorgen, hat gerade die jüngste kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung in Finnland gezeigt. So wäre es bereichernd in vielfältiger Hinsicht, wenn Helsinki 2007, wie geplant, in Dresden zu Gast sein könnte. Ich hoffe, daß Sie Ihre Entscheidung nochmals überdenken werden und die Dresdner Musikfestspiele eine Zukunft haben.

Beste Grüße

Dr. Christa Jost
Musikwissenschaftlerin

Egbert Junghans:

Offener Brief

Landeshauptstadt Dresden
Der Oberbürgermeister

Dresden, den 25.2.2004

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Sehr geehrte Damen und Herren,

die zur Zeit äußerst unübersichtliche „kulturelle Situation“ in unserer Stadt und die völlig ungewisse Zukunft der Dresdner Musikfestspiele veranlaßt mich, Ihnen meine Gedanken mitzuteilen.
Ich war als Dresdner Künstler bei den letztjährigen Festspielen selbst beteiligt und konnte mit großer Freude feststellen, wie gut sich das neue Konzept von Prof. Hartmut Haenchen bereits auf die verschiedenen Schichten des Publikums auszuwirken begann.
Wenn man zum Beispiel bei den „Open-Air-Konzerten“ im Großen Garten spürte, wie sich scheinbar Unbeteiligte plötzlich beteiligten, wie aus „Skatern“ interessierte Zuhörer wurden, dann ist das ein zukunftsweisendes Signal für das weitere kulturelle Leben in unserer Stadt.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, nehmen Sie diese Zeichen ernst! Und verlassen Sie bitte den Zustand der Konfrontation – das bedeutet Stillstand.
Im Gegenteil, suchen Sie das offene und ehrliche Gespräch mit den engagierten Künstlern und allen Freunden der Dresdner Musikfestspiele.
Begreifen Sie die momentane Unsicherheit eher als Chance! Nämlich – Menschen an Ihrer Seite zu wissen, die sich für die Zukunft unserer Stadt engagieren wollen.

Egbert Junghanns
Sänger

Hansjörg Albrecht
An die Landeshauptstadt Dresden
Rathaus
Der Oberbürgermeister
Der Rat der Stadt Dresden



Dresden, 26. Februar 2004

Offener Brief

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Roßberg!
Sehr geehrte Damen und Herren des Rates der Stadt Dresden!

Als Musiker und ehemaliger Kruzianer (1981 – 1991) nehme ich mit Erstaunen, Befremdung und großer Verwunderung Ihre Entscheidung, die „Dresdner Musikfestspiele“ ab 2007 nicht mehr existieren zu lassen, zur Kenntnis.
Gewiß, die Zeiten ändern sich und auch die Finanzen werden nicht besser, aber nichtdestotrotz jammern wir hier in Deutschland (im Weltmaßstab gesehen) auf einem unglaublich hohen Niveau!
Das vielzitierte „Haus Europa“, und damit besonders eben auch Deutschland mittendrin, hat ein kulturelles und geistiges Erbe zu bewahren, zu pflegen und fortzuführen, welches weltweit seinesgleichen sucht!
Dresden hat einen kulturhistorischen bedeutsamen Status in gleich mehrfacher Hinsicht. Zum einen als eine der ganz wenigen Städte in Deutschland – neben Berlin, Hamburg, München und Leipzig – mit breitester kultureller Substanz und Geschichte. Und zum anderen die Bedeutung und Lage innerhalb der alten mitteleuropäischen Handelswege und Kulturverbindungen: Dresden – Prag – Bratislava – Budapest - Wien – München.
Der Dresdner Hof war jahrhundertelang einer der Dreh- und Angelpunkte der europäischen Kunstszene.
Doch zurück zur Gegenwart: Es ist mir absolut unverständlich, warum die bestehenden Kulturinstitutionen nicht zum Nutzen und Wohle der Stadt (und gerade da auch im Blick auf die geistige Bildung nachrückender Generationen) gefördert und ausgebaut werden!
Kunst kostet Geld, doch ist dabei der ausschließliche (von der Wirtschaft inspirierte) Blick auf ein adäquates Kosten-/Nutzenverhältnis, meiner Meinung nach, absolut fehl am Platze: nur mittelmäßige Kunst „rechnet“ sich!
Für mich ist es erstaunlich zu beobachten, wie von seiten des Rates der Stadt und der entsprechend Verantwortlichen eine Chance um die andere vertan wird!
Ich denke da besonders an die Altmarktbebauung (eine wahre Schande!) und sehe auch dem Neumarkt mit sehr gespaltenen Gefühlen entgegen. Die Höhe der Ausgaben beispielsweise für ständig neue Entwürfe allein für die Waldschlößchenbrücke möchte ich lieber gar nicht erst wissen – die Autolobby steht ja dahinter. Nur daß allein durch Straßenbauten (die zweifelsohne nötig sind) Dresdens Ruf als „Kunststadt“ nicht gerade an Bedeutung zunimmt!
In Europa (Spanien, Finnland, Italien und auch (!) Deutschland/Dortmund) werden neue und große Konzerthallen und Theater gebaut: die Menschen strömen zu den Konzerten, denn sie benötigen die Kunst und die geistige Auseinandersetzung zum Leben (auch bei stellenweise schlechten Straßenverhältnissen)! Dresden dagegen scheint - trotz der Mahnung weltbekannter Musiker und Künstler – seinen Dornröschenschlaf weiter fortsetzen zu wollen! Und das Überleben der Staats-Operette, als einzigem seiner Art noch bestehenden Haus in Deutschland, ist wohl auch nur eine Frage der Zeit... Und wenn dann zu guter Letzt das Statement abgegeben wird, „...man könne ja zu Festivals auch woanders hinfahren...“, stellt sich mir doch die Frage, wie einfältig und ignorant einige Politiker eigentlich noch sein müssen, um nur an das Heute, Hier und jetzt zu denken!
Die „Dresdner Musikfestspiele“ sind zeit ihres Bestehens eine echte Institution (und dies gerade auch zu DDR-Zeiten)!
Das allerdings auch da grundsätzlich Strukturveränderungen nötig und möglich sind, steht außer Frage. Ich selbst kenne seit fünfeinhalb Jahren die Gesetze des freien Musikmarktes ziemlich genau, gerade auch was das Beschaffen von Sponsoren anbelangt (es ist dies hier in Deutschland ein leider noch recht mühsames Unterfangen). Sie werden Ihre Argumente für das Aus des Festivals haben, ich bitte Sie jedoch sehr zu überdenken, welch Kettenreaktion die Streichung finanzieller Mittel auf Seiten der bestehenden Sponsoren auslösen wird!
Vielerorts entledigt man sich – mit dem Argument des Geldes – vermeintlich überflüssiger (kultureller) Institutionen: Potsdam beispielsweise, als ein für Deutschland kulturhistorisch bedeutsamer Ort, verfügt – trotz eindringlicher Briefe und Mahnungen u.a. von Daniel Barenboim und Kurt Masur – seit einigen Jahren nicht mehr über „sein“ Orchester...
Es ist sehr leicht, gewachsene Dinge zu zerstören.
Es ist sehr viel schwerer, gewachsene Dinge konsequent durchzuführen.
Und am allerschwersten ist es offensichtlich, Visionen zu haben und sie umzusetzen!

Ich darf Sie daran erinnern, daß Sie von den Bewohnern Dresdens in ihre Ämter gewählt wurden, und es somit auch Ihre Pflicht und Schuldigkeit ist, etwas für diese Stadt zu tun!
Dresden hebt sich in Vielem von der allgemeinen Uniformität ab – und dies sollte auch so bleiben!
Als junger Mensch und Musiker appelliere ich an Sie, daß Sie Ihre Entscheidung(en) für diese Stadt fällen mögen, um zu verhindern, daß aus dem „Balkon Europas“ ein antiquiertes und kleinbürgerlich-spießiges Provinzstädtchen wird!
Sie haben die Möglichkeit, gerade in diesen Zeiten besondere Zeichen zu setzen!

Mit freundlichem Gruß,

Hansjörg Albrecht
(Organist, Cembalist & Dirigent)

Prof.Hans-Günter Ottenberg
Wendisch Rietz, d. 18.2.2004

Plädoyer für den Erhalt der Dresdner Musikfestspiele

Im Jahre 1978 hatte ich als frischgebackener Oberassistent an der TU Dresden die ehrenvolle Aufgabe, einen prominenten Gast der 1. Dresdner Musikfestspiele zu betreuen, den bedeutenden polnischen Gegenwartskomponisten und Freund Dmitri Schostakowitschs, Krzysztof Meyer. Seitdem bin ich den Musikfestspielen treu geblieben, vor allem als Hörer unvergessener und eindringlicher Konzerte. Ob Solti oder Quastorf, ob Koopman oder Mutter....., ich habe sie alle erlebt. Hin und wieder hatte ich als Musikwissenschaftler mit diesem renommierten Festival zu tun, so 2001, als der Lehrstuhl Musikwissenschaft der TU Dresden im Rahmen der Naumann-Ehrung ein vielbeachtetes Internationales Symposium „Johann Gottlieb Naumann und die europäische Musikkultur des ausgehenden 18. Jahrhunderts“ veranstaltete. Für 2006 ist eine künstlerische und wissenschaftliche Würdigung des bedeutenden Dresdner Geigenvirtuosen und Komponisten Johann Georg Pisendel anlässlich der 250. Wiederkehr seines Todesjahres vorgesehen. Dieses Festival, das zu den innovativsten und wagemutigsten der deutschen Musikszene zählt, soll zur Disposition stehen?
Kunst und Kultur haben offenbar in Zeiten knapper Kassen nur eine geringe Lobby. Wie sonst wären die überproportional hohen Kürzungsvorschläge im städtischen Haushalt zu erklären. Und wo keine Lobby ist, scheint die Gefahr des „Aussitzens“ des Problems, bis sich die Wogen der Empörung geglättet haben, besonders groß zu sein. Wird denn ganz vergessen, dass wir im Begriff sind, Brückenpfeiler, die uns mit den grandiosen Leistungen der abendländischen Musikgeschichte verbinden und deren Pflege und Erhalt uns aufgetragen ist, zu kappen? Aber diese Leistungen sind es doch, die eine Stadt wie Dresden ihr unverwechselbares Profil geben. Das Prädikat „Musikstadt Dresden“, auf das sich die Stadt an der Elbe seit Jahrhunderten etwas zugute hält, will immer wieder verteidigt werden. Und dann dieser verwerfliche Angriff auf ihre Institutionen. Heute die Dresdner Musikfestspiele, morgen die Staatsoperette, übermorgen.....? Und auch das ist allen Beteiligten klar. Was jetzt aufgegeben wird, ist unwiederbringlich verloren. Ich appelliere eindringlich an Sie, Herr Oberbürgermeister Rossberg, und den Stadtrat, die avisierte Schließung der Dresdner Musikfestspiele im Jahre 2006 zurückzunehmen. Gehen Sie nicht als Zerstörer einer in der Stadt, der Region, dem Land und weit darüber hinaus geschätzten Institution in die Geschichte Dresdens ein.

Hans-Günter Ottenberg, Dresden

Annette Markert:
Offener Brief

An die Landeshauptstadt Dresden
Der Oberbürgermeister

Kaltensundheim, den 29.02.2004


Sehr geehrte Damen und Herren!

Ich schließe mich allen Menschen an, die gegen die geplante Abwicklung der Dresdner Musikfestspiele protestieren. In vielen Bereichen unserer Gesellschaft wird „abgewickelt“.
- Sind wir nicht im Begriff, uns selbst abzuwickeln? – das was uns ausmacht – unsere Werte – unsere Sehnsüchte – unsere Hoffnungen – Gemeinschaftserlebnisse? -
Eine gewachsene Tradition – ein Fest der verschiedensten Formen der Musik – das hat hohen Wert, das schafft Identität und ist wichtig für Stadt, Region, Publikum und Künstler. Es muß überall gespart werden, da ist es verständlich, daß auch die Kultur betroffen ist. – Aber gibt es nicht doch eine Chance, wenn wir teilen lernen? – Soll das Geld unsere Werte bestimmen?
Ich möchte auf einen Teil meiner Gage zu den diesjährigen Dresdner Musikfestspielen verzichten und damit einen kleinen Beitrag zum Erhalt der Festspiele leisten. – Sicher schließen sich viele Kollegen an – jeder nach seinen Möglichkeiten. Solidarität ist ein hohes Gut und die einzige Möglichkeit, in menschlichem Miteinander zu leben – in einer Gemeinschaft, die Kultur hat und bracht.

Hochachtungsvoll

Annette Markest
(Sängerin)

Dana Anka:

An die Landeshauptstadt Dresden
Rathaus
Der Oberbürgermeister
Der Rat der Stadt Dresden

Offener Brief


Hamburg, 25.02.04


Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Roßberg!
Sehr geehrte Damen und Herren!

Als junges Ensemble, welches im Bach-Jahr 2000 von dem aus Dresden stammenden Organisten, Cembalisten und Dirigenten Hansjörg Albrecht gegründet wurde, sind wir sehr verwundert und enttäuscht über Ihre Entscheidung, betreffs der „Dresdner Musikfestspiele“!
Wir haben unseren Stammsitz in Ihrer Partnerstadt Hamburg und setzen uns projektweise aus jungen Musikern führender Orchester Deutschlands (u.a. Staatskapelle Berlin, Sächsische Staatskapelle Dresden, NDR-Sinfonieorchester) sowie freien Musikern, welche teilweise aus Frankreich, Rußland, Rumänien, und Neuseeland stammen, zusammen.
Die Beweggründe, im nach wie vor doch noch so reichen Deutschland einen Schlußstrich unter ein großes und (Ost)geschichtsträchtiges Festival zu ziehen, sind uns – bei allen derzeit greifenden Sparmaßnahmen – absolut unverständlich!
Ihre Stadt, welche leider 1945 schrecklich zerstört wurde, gilt als eine der wichtigsten Kulturhauptstädte und ist durch die Musik, die Malerei, die barocke Architektur und vielerlei andere Künste und Künstler weltberühmt!
Der Wiederaufbau der Frauenkirche ist ein unglaublich visionärer Akt!
Sie können sich rühmen, in einer der schönsten Kulturlandschaften eingebettet zu sein! Sie beherbergen in Ihrer Stadt bedeutende Institutionen wie den Kreuzchor, die Sächsische Staatskapelle, die Philharmonie, sowie das als einziges seiner Art noch existierende Haus, die Staatsoperette!
Was soll nun also diese unsinnige Entscheidung? Ist es wirklich so schwer, von innen heraus (durch das Alltagsgeschehen hindurch) zu erkennen, was von außen mühelos wahrnehmbar ist?
Die Mitglieder des CONCERTO AGILE kommen aus unterschiedlichen Schulen und Kulturkreisen und haben teilweise unterschiedlichste musikalische Auffassungen. Wir ringen bei unseren Projekten um hohe künstlerische Inhalte und Ideale. Auf unseren Programmen stehen auch Werke von Komponisten Ihrer Stadt. Wir kennen aus eigener Erfahrung die finanziellen Engpässe und Schwierigkeiten, mit denen man derzeit vielerorts zu kämpfen hat.
Die Ensemblemitglieder, welche aus den festen Orchestern kommen, hätten es arbeitsmäßig nicht nötig, noch zusätzlich Zeit und Kraft zu investieren. Was uns aber bei aller Arbeit verbindet, ist unsere Liebe zur Musik und zur Kunst – auch für die Zukunft! Doch dafür benötigen eben nicht nur wir auch weiterhin gute und adäquate Konzertmöglichkeiten, welche gerade durch Festivals gegeben sind!
In der Unterkirche der Frauenkirche hatten wir die Möglichkeit, zu konzertieren und somit auch Ihre wunderschöne Stadt etwas kennenzulernen.
Und gerade deshalb haben wir uns nun für das kommende Jahr in Dresden zu einem „Benefizkonzert zur Erhaltung der Dresdner Musikfestspiele“ entschlossen, wobei wir allerdings für Sie deutlichkeitshalber hinzufügen wollen, daß normalerweise in Deutschland kein Arbeitnehmer (Sie als Politiker mit eingeschlossen) ohne Bezahlung arbeiten würde!
Das Herhalten von Künstlern (speziell Musikern) für Benefizzwecke aller Art, ist inzwischen schon fast inflationär...
Wir wünschen der Kunststadt Dresden und ihrem Festival viel Gutes für die Zukunft!

Dana Anka
(Konzertmeisterin)
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