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20. June 2011

Zum zweiten Mal erhält Hartmut Haenchen LES GRANDS PRIX DU SYNDICAT DE LA CRITIQUE für die beste europäische Musiktheater-Aufführung mit dem PRIX DE L’EUROPE FRANCOPHONE für die Premiere des neuen Parsifal in Brussel am Théâtre royal de la monnaie: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: "Haenchen ist zurzeit der detailgenaueste und sinnenfreudigste Wagnerdirigent überhaupt"

Opernwelt: "Der Maestro als Magier", die Süddeutsche Zeitung nennt mit dieser Aufführung Hartmut Haenchen "einen der großen Meister", Le Figaro (Paris):"un wagnérien de premiere ordre"; New York Times: "Musical textures are translucent.", "fine grasp of the opera’s architecture"

Trailer hier

Der PRIX DE L’EUROPE FRANCOPHONE wird seit 1877 für herausragende Leistungen jährlich vergeben.

PRIX DE L’EUROPE FRANCOPHONE

Founded in 1877, the professional union of the Critique of Theatre, Music and Dance's goals are to strengthen the ties of brotherhood among its members to defend their moral and material interests, to ensure freedom of criticism. It now includes 140 journalists from print and broadcast media, French and foreign. It awards annual prizes for theatre, music and dance, paying homage to artists who have marked the season

Mehr Informationen hier

instantencore.com, 3. Juli 2011: The Prix de l’Europe francophone went to Romeo Castellucci's Parsifal, conducted by one of the greatest Wagnerites today, Hartmut Haenchen, at La Monnaie/De Munt in Brussels.

Auf dem 65. Jahrgang des FESTIVAL D'AVIGNON wird die gesamte Produktion des Parsifal als Film in der Chartreuse de Villeneuve lez Avignon am 22. Juli um 14 Uhr und 20 Uhr gezeigt. Nähere Informationen hier. Später wird diese Aufzeichnung auch im Fernsehen im Kulturkanal MEZZO gesendet.

Bericht von ARTE: hier

Ausschnitte aus der Generalprobe hier; englische Version hier

Andrew Richards "Nur eine Waffe taugt" hier

Hartmut Haenchen spricht (in niederländisch) über Parsifal, eine Einführung hier, etwa ab 12. Minute der Sendung.

REZENSIONEN:

opernwelt, April 2011

Der Maestro als Magier

"Musikalisch gelingt dieser dritte Akt in seltener Schönheit. Und nicht nur er. Hartmut Haenchen ist unbestritten einer der großen Wagner-Dirigenten unserer Zeit. Er kennt die Quellen bis ins Detail. Er denkt vom Orchesterklang der Wagner-Zeit aus, ohne sich einfach einer historisch informierten Aufführungspraxis anzudienen. Das hat gute Gründe. Denn Wagner war keinesfalls mit allem zufrieden, was damals möglich war. In vielem kommt ihm unsere moderne Orchesterpraxis durchaus entgegen. Bei anderem ist die historische Strenge essenziell. Haenchen balanciert das meisterhaft aus. Das Volumen von Blechbläsern und Streichern etwa, das durch heutige Instrumente so leicht aus dem Lot kommt. Oder den kammermusikalischen Reichtum der Mittelstimmen. Oder das elegante, in sich ausdifferenzierte An- und Abschwellen der großen Klangplateaus. Das alle funktioniert bei durchweg flüssigen Tempi, wie sie Wagner, wie sie Wagner mit dem Uraufführungsdirigenten Hermann Levi erarbeitete und wie sie von Richard Strauss über Clemens Krauss bis zu Pierre Boulez auch immer wieder für "Parsifal" reklamiert wurden, als Gegengift sozusagen zum weit verbreiteten Langsamkeitszinnober. Das das keinen Verzicht auf Poesie bedeutet, macht Hartmut Haenchens wunderbar entspannte, dennoch hochkonzentrierte Lesart deutlich. In Umkehrung der Regieabsicht formuliert: Hier wird der Maestro zum Magier. Er muß hart gearbeitet haben. Denn das Orchester von La Monnaie ist derzeit in keiner guten Verfassung...
Stephan Mösch


Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 20.3.2011

Jetzt kommen wieder diese Tage, an denen man sich leicht parsifallig fühlt. Ein bisschen rollig, etwas kribbelig, etwas Kopfweh. Selbst die vernünftigsten Menschen kommen zu spät, verlegen ihre Schlüssel, schießen Böcke oder auch mal einen Schwan, und aus den Baumärkten brüllt es, dass wir unbedingt viele bunte Samentütchen kaufen sollen. Karfreitagszauber kündigt sich an.

Die glücklichen Brüsseler haben das für dieses Jahr schon hinter sich, dort am Munt-Theater war Wagners "Parsifal" bereits im Februar abgespielt, in einer spektakulären Neudeutung von Romeo Castellucci, dem italienischen Brot-und-Spiele-Regisseur, der bekannt wurde, nachdem er sich in Avignon bei Dantes "Inferno" live von einer Hundemeute hatte zerfleischen lassen. Castellucci erzählt keine Geschichten, er will, dass das Theater weh tut. Aber zum Glück für das Stück bleibt ja vom "Parsifal", den ganzen alten Mythen- und Riten-Kompost einmal abgezogen, sowieso keine sinnvolle Geschichte übrig: Junger Mann sucht Anschluss in Sektenclique, wird verjagt. Geht ein Haus weiter in den Puff, wo er besser klarkommt, den Chef umbringt und den Laden übernimmt. Im dritten Akt ist dann Ostern, und alle sind erlöst und fröhlich oder tot.

Das geht im Dunkeln los. Nur der Dirigentenstab von Hartmut Haenchen blinkt als Glühwürmchen aus dem Graben, in unendlicher Verzögerung lässt er das bebende Unisono aufsteigen. Haenchen ist zurzeit der detailgenaueste und sinnenfreudigste Wagnerdirigent überhaupt, alles wird weich und klar unter seinen Händen. Während des Vorspiels kriecht eine weiße Schlange über den Zwischenvorhang, kriecht Friedrich Nietzsche ins Ohr hinein. Und schon tut sich dahinter der Wald auf: der dichteste und wildeste und echteste deutsche Märchenwald, den je ein Bühnenbildner erschaffen hat. Baumriesen fallen um in Zeitlupe, Nebelgeister gehen um, hinter der Lichtung am Bühnenrand muss gerade ein Ufo gelandet sein, es dampft und leuchtet.

"He! Ho! Waldhüter ihr, Schlafhüter mitsammen", ruft es aus dem Unterholz. Wie sich dieser Wald, als dann am Ende des Aufzugs der Time Warp stattfindet und die Verwandlungsglocken tönen, innerhalb von Sekunden in Luft auflösen kann, ist ein Wunder der Technik. Übrig bleibt ein erschöpftes Häuflein von Gralskriegern in grünen Tarnanzügen. Sie häuten ihren Anführer Amfortas, legen erst die Muskelschichten frei, dahinter die Eingeweide, dann die Knochen, dann das Nichts. Aus dem Inneren des Menschen steigt eine Wolke auf, eine nihilistische, böse Fliegenwolke, die alles und jeden verschlingt.

Nach dem Wesen des Krieges zeigt uns Castellucci im zweiten Akt das Wesen der Liebe. Sie setzt sich zusammen aus Gewalt und Gift. "Seid ihr denn Blumen?", fragt Parsifal all die schönen, schneeweißen Schaufensterpuppen. Nein, sie sind Schlangenmenschen, sind gummiartig biegsame Würmer, die nackt zu Paketen geschnürt und an Fleischerhaken aufgehängt werden. Eine hat nicht mal einen Slip an. Sie legt sich rücklings auf einen Hocker, spreizt die Beine und hypnotisiert die Leute im Parkett minutenlang mit ihrer Klitoris. Keiner empört sich. Es ist die achte Vorstellung des "Parsifal" in Brüssel. Aber es wagt auch nicht einer, sein Opernglas zu benützen.
Eleonore Büning


The Sunday Times, 13.2.2011

"I was grateful for Hartmut Haenchen's propulsive tempi, the fine playing of the Monnaie orchestra and the outstanding vocal performances of Andrew Richards, Anna Larsson and Thomas Johannes Mayer.
Hugh Canning


Die Welt, 9.2.2011

Musikalisch hat man sich Hartmut Haenchen, einen vorzüglichen "Parsifal"-Kenner mit philologischem Ehrgeiz, ans Pult verpflichtet. Haenchen folgte Wagners Tempo-Intentionen, ließ zügig und dramatisch spielen, ohne zu hetzen. Er lieferte zudem eine geradezu kammermusikalische Transparenz ohne Nebeldunst und sakralen Tand, aber mit dramatischer Emphase.


Financial Times, 9.2.2011

Hartmut Haenchen goes a long way towards saving the day, with conducting of staggering clarity and sophistication.
A mostly excellent cast also adds to the total experience.



New York Times, 8.2.2011

... The simplicity of Mr. Castellucci’s production, and his relatively loose direction of the principals, puts special emphasis on the music, which might not have been a virtue had the performance not been so good, especially the conducting of Hartmut Haenchen. In a program essay, he made a persuasive case that tempos in “Parsifal” had generally become slower since its premiere in 1882, citing such diverse factors as failure to heed evidence from Wagner’s day and a tendency during the Nazi era to overly sentimentalize the work.
By my calculation, Mr. Haenchen’s timing of 3 hours and 49 minutes is actually faster than Hermann Levi’s at the premiere — 4 hours and 4 minutes, as cited by Mr. Haenchen — and only five minutes slower than Clemens Krauss in 1953, the fastest Bayreuth “Parsifal.” Toscanini’s was the slowest, at 4 hours and 42 minutes, with James Levine close behind.

Yet Mr. Haenchen’s tempos were wholly persuasive. That his performance never seemed rushed says much about the slack built into the slower tempos we are used to.

But his performance has much going for it apart from questions of tempo. Musical textures, beautifully realized by the Monnaie orchestra, are translucent. And Mr. Haenchen has a fine grasp of the opera’s architecture, which resulted in special breadth and weight for the transformations scenes of Acts 1 and 3.
.. Thanks to the telling contributions of Mr. Castellucci and Mr. Haenchen, the Monnaie’s “Parsifal” casts new light on a difficult opera.
GEORGE LOOMIS


Frankfurter Rundschau, 5.2.2011

Ein Mensch im Wald

Die rare Überraschung kommt aus Brüssel: Regisseur Romeo Castellucci vermag mit ästhetischer Wucht selbst hartgesottene Wagnerfans zu verblüffen. So gibt es den Schwan nur als Gerippe. Im Kontrast dazu liefert Dirigent und Parsifal-Spezialist Hartmut Haenchen einen profunden Zugang zur Musik.

Ein Bühnenweihfestspiel für Bayreuth ist „Parsifal“ längst nicht mehr. Insofern gehört der neue Brüsseler „Parsifal“ zu den raren Überraschungen in der internationalen Szene. La Monnaie-Chef Peter de Caluwe hat Hartmut Haenchen mit Romeo Castellucci konfrontiert: den perfektionstischen deutschen Parsifal-Spezialisten mit dem italienischen Opernneuling.

Am Pult des La-Monnaie-Orchesters steht damit ein seit Jahrzehnten mit dem Stück vertrauter Partitur-Durchpflüger und -Neubefrager, der sich auf ein Tempo einstellt, das der eigenen Kritik des Komponisten an der Uraufführung folgt. Auf der Bühne ist ein eigensinniger, theaterprojektgeschulter Visionär am Werke, der sich weder um die üblichen Aufführungs-Ingredienzien noch um die Rezeptionsgeschichte schert. Der Regisseur, der als studierter Bühnenbildner und Maler auch sein eigener Ausstatter ist, fängt quasi bei Null an und bietet am Ende mehr Fragen als Antworten...
Joachim Lange


Nouvel Observateur, 10.2.2011

Parsifal: un enchantement musical

Au théâtre Royal de la Monnaie à Bruxelles, "Parsifal", action théâtrale solennelle de Richard Wagner, mise en scène par Romeo Castellucci et dirigée par Hartmut Haenchen.
Une chose est sûre : sur le plan musical, le « Parsifal » de la Monnaie se révèle un enchantement sans faille, dû à une direction d’orchestre aussi précise et soignée qu’elle est intelligente et inspirée, à un orchestre remarquable, à de superbes solistes de qualité fort homogène
Pour demeurer fidèle à sa réputation d’audace artistique, parvenue à son acmé au temps de Gérard Mortier et poursuivie du temps de Bernard Foccroule, le Théâtre royal de la Monnaie a choisi l’iconoclaste qu’est Romeo Castellucci afin qu’il conçoive la mise en scène de "Parsifal". Il a aussi choisi, pour diriger l’ouvrage, un chef d’orchestre qui s’est révélé un magnifique wagnérien, Hartmut Haenchen.

Enchantement musical
Une chose est sûre : sur le plan musical, le "Parsifal" de la Monnaie se révèle un enchantement sans faille, dû à une direction d’orchestre aussi précise et soignée qu’elle est intelligente et inspirée, à un orchestre remarquable, à de superbes solistes de qualité fort homogène, Anna Larsson en Kundry, Andrew Richards en Parsifal, Jan-Hendrik Rootering en Gurnemanz, Thomas Johannes Mayer en Amfortas ou Tomas Tomasson en Klingsor. A des filles-fleurs encore dont le chant déroule ses méandres séducteurs dans un climat de sensualité et d’ harmonie enchanteresses.


Le Figaro, 1.2.2011

... On avait déjà admiré à la Bastille la direction de Hartmut Haenchen, allante et dramatique, sans statisme contemplatif: Il se confirme un wagnérien de premiere ordre, bien que l'Orchestre et les Choeurs de la Monnaie, même très engagés, ne solent pas ceux de l'Opéra de Paris. La distribution n'est pas la part plus mémorable du spectacle. ..
Christian Merlin


Le Monde, 7.2.2011

... Il a fait de la musique un décor invisible.
C'est là que ce Parsifal blesse. D'autant que les musiciens sont bien présents. Dans la fosse où le chef d'orchestre allemand, Hartmut Haenchen, exerce un magistère économe et transcendant, en dépit des faiblesses de l'Orchestre de la Monnaie parfois plus trébuchant que sonnant. ...
Marie-Aude Roux


Süddeutsche Zeitung, 29.1.2011

Traummusik mit Schäferhund, 29.1.2011

Oper in Brüssel: Wie der Bildertheatermagier Romeo Castellucci Richard Wagners "Parsifal" als radikale Lebenssinnsuche deutet und Dirigent Hartmut Haenchen nie undeutlich wabert
Keine Lanze, kein Gral, kein psychochristliches Mysterium

... Das funktioniert, solange die Musiker Übergroßes leisten. Dafür ist in Brüssel Dirigent Hartmut Haenchen zuständig. In Deutschland nie so richtig beachtet, war er jahrelang Chef der Amsterdamer Oper und reifte dort zu einem der großen Meister. Sein "Parsifal" ist mit drei Stunden vierzig Minuten sehr schnell, wirkt aber nie gehetzt. Sondern klar konturiert, nie sentimental, nie wabernd undeutlich. Die beiden von menschlichen Leidenschaften unberührten Außenakte gelingen Haenchen wie Artefakte des Göttlichen. Klar der Fluss, delikat die Klangfarbenabstufung, wunderbar die Einbettung der dunklen strahlenden Blechbläser in einen irisierenden Streicherklang, der so gar nichts Jenseitiges hat, sondern ein real mögliches Paradies auf Erden beschreibt....
Reinhard J. Brembeck


Neue Züricher Zeitung, 29.1.2011 (Wiler Zeitung, St. Galler Tagzeitung, Luzerner Zeitung)

Leute von heute
Wagners «Parsifal» mit Romeo Castellucci und Hartmut Haenchen in Brüssel

... Kammermusik
In ihrer metaphorischen Bildwirkung erinnert Castelluccis Inszenierung von ferne an jenen Ansatz, den Pierre Audi vor bald fünfzehn Jahren in seinem Blick auf Wagners «Ring» an der Oper Amsterdam entwickelt hat. Wie damals steht beim neuen Brüsseler «Parsifal» Hartmut Haenchen am Pult – womit nun doch noch kurz vom Musikalischen die Rede sein soll. Der deutsche Dirigent ist auch ein scharfsinniger Forscher, und das ist hier zu hören. Seine Tempi sind nicht schnell, auch wenn die Dauer der Aufführung ungefähr jener gleicht, die Pierre Boulez in den frühen siebziger Jahren in Bayreuth erreicht hat – und die zu Wagners Zeiten daselbst galten. Die Zeitmasse sind vielmehr ausserordentlich differenziert nach dem Langsamen wie dem Schnellen hin, was oftmals ungewohnte Höreindrücke zutage fördert. Umhören muss man auch im Klanglichen, denn Haenchen setzt selten auf schwelgerischen Sound als viel eher auf kammermusikalische Trennschärfe. Wäre das Brüsseler Opernorchester noch so gut in Form wie seinerzeit mit Kazushi Ono, klänge das alles noch eine Spur interessanter.
Gesungen wird ordentlich – aber das Vokale erscheint in dieser Produktion ohnehin bloss als Teil eines Ganzen und nicht einmal als der wichtigste. Mit ihrer herrlich dunklen Tiefe gibt Anna Larsson eine verführerische, doch nirgends exaltierte Kundry. Tómas Tómasson ist ein schwarzer Klingsor, Thomas Johannes Mayer ein glänzender Amfortas, der seine riesige Wunde, welche die Form einer Vulva annimmt, vergessen macht. Sehr berührend Jan-Hendrik Rootering als Gurnemanz, nur der Parsifal von Andrew Richards nimmt nicht so recht Kontur an. Grossartig indessen, dass fast jedes Wort zu verstehen ist. Es ist der Unerfahrenheit des Regisseurs im Handwerk des Musiktheaters, in erster Linie aber dem Dirigenten zu verdanken.
Peter Hagmann
Copyright © Neue Zürcher Zeitung AG


www.concertonet.com, 5.2.2011

La question des tempi se pose à chaque production du Bühnenweihfestspiel. Ni étirés ni ramassés, ceux pour lesquels opte Hartmut Haenchen, fidèle selon ses dires aux indications de Wagner, semblent toujours naturels, ce qui porte malgré tout la durée de la représentation à quatre heures et cinquante minutes, entractes compris. Fort de sa longue fréquentation de cette partition-fleuve, le chef bénéficie d’un Orchestre symphonique de la Monnaie éblouissant: homogène, précis et nuancé, il livre une prestation de rêve et constante. Le public ne s’y trompe pas puisqu’il leur accorde une chaleureuse ovation lors des saluts mais aussi avant les deuxième et troisième actes.
Sébastien Foucart


www.operatoday.dom, 12.2.2011

Too bad for Sig. Castellucci, but the pit won after all. Wagner’s magnetic score received a magnificent reading at the baton of German conductor Hartmut Haenchen who was clearly sympathetic to this reduction of Wagner’s holy rite to visual images — his task was now purely musical rather than dramatic. Never before have such sounds emerged from a pit, the antagonistic guttural attacks of the string bows, shattering fortes, earth shaking fortissimos. Most striking of all innovations were the nymphs of the garden scene placed in the pit which gave the maestro opportunity to transform the sweetness of this music into loud music of inexorable persuasiveness. Mo. Haenchen too abstracted Wagner’s opera.
Michael Milenski


Die Zeit, 6.2.2011

... Man kann gegen diesen Brüsseler Parsifal gewiss alles Mögliche einwenden: dass sie sich von Wagners Intention zu weit entfernt, , dass die Visionen insgesamt zu statisch und tableauhaft sind und nur sich selbst genügen. Dennoch kann man sich dem Sog dieses Abends nicht entziehen. Da kann Hartmut Haenchen das Brüsseler Opernorchester noch so ordentlich dirigieren und die Sängerbesetzung mit Anna Larsson als Kundry, Jan Hendrik Rootering als Gurnemanz und Andrew Richards als Parsifal noch so respektabel ausfallen. Es sind Castelluccis Traumaquarien, die man nicht so schnell vergisst.


www.drammaturgia.it, 10.2.2011

Una messinscena di personalità così spiccata poteva fagocitare il versante musicale. Hartmut Haenchen è stata la bacchetta ideale per uno spettacolo come questo: una direzione che non cozza con quanto si vede in palcoscenico, senza per questo rinunciare a una propria lettura e idiomaticità. È un Parsifal attento alla dimensione costruttiva piuttosto che alle individualità timbriche e, soprattutto nel primo atto, di tempi più spediti rispetto alla tradizione, senza per questo apparire poco meditata: la celebre indicazione apposta al preludio – «Sehr langsam», “molto lento” – potrebbe sembrare disattesa, volendo prenderla alla lettera, ma Haenchen conferisce al brano un andamento assorto che un’idea di lentezza comunque la trasmette. E anche il suono chiaro ma non diafano dell’orchestra della Monnaie – lontana dalle rocciosità della “linea Knappertsbusch” come dalle trasparenze della “linea Karajan” – ben si presta al Parsifal cantabile e narrativo, anziché declamatorio ed evocativo, impresso dalla concertazione di Haenchen.


www.gopera.com, 5.2.2011

Wat de muzikale kant betreft, is er wél een echte Wagnerkenner aanwezig.
Hartmut Haenchen heeft voor het programmaboek bijvoorbeeld een interessant en lang essay geschreven over de muziek van Parsifal, dat ik iedereen kan aanraden. Maar het is vooral met de dirigeerstok dat hij spreekt. Op een of andere manier slaagt hij erin om een relatief snelle Parsifal te dirigeren en tegelijkertijd een gevoel van traagheid op te wekken. Hij dirigeert met veel aandacht voor de zangers en haalt soms bevreemdende kleuren uit het Muntorkest. Hij beheerst ook de kunst om spannende rustpauzes in te lassen.


http://parfumdelivres.niceboard.com, 3.2.2011

Le chef d'orchestre

Hartmut Haenchen a dirigé le flux de cette musique organique, protoplasmique et hypnotique, avec une force qui vous cloue au fauteuil avant de vous faire décoller. J'ai toujours trouvé que la musique de Wagner, avec ces segments récurrents (les fameux leitmotive qui ont tant influencé la musique de film notamment) qui s'enchevêtrent, se démultiplient et créent une masse sonore vivante, pulsatile, et constamment en mutation bien qu'incroyablement maîtrisée, m'évoque un océan dont les flux et reflux ensorcelant peuvent enfler jusqu'à l'explosion puis s'apaiser pour revenir à une mer d'huile où un lever de soleil peut raviver un espoir. C'est d'une richesse infinie et toutes les passions humaines s'y retrouvent des plus exaltées aux plus sereines. Nietzsche avait probablement encore tort lorsqu'il reprochait à Wagner de chercher la beauté dans cette apparente démesure hystérique au lieu de la chercher dans le raffinement et le calme. Les deux co-existent et c'est de leur affrontement que nait la beauté irréelle de sa musique.

En tout cas que ce soit dans les derniers segments du 1e et du 3e actes, Haenchen a monté la musique à un niveau de puissance inouï. Je n'ai rien entendu d'équivalent au disque! Et toute sa direction m'a semblé toucher à la perfection. Les sortilèges du château de Klingsor au 2e acte prenaient toute leur dimension envoûtante et vénéneuse. La salle comble était clairement en lévitation et personne n'a quitté son siège malgré la durée.


Les Echos, 3.2.2011

Wagner réinventé

...Le chef Hartmut Haenchen évite de figer le spectacle en une messe hiératique, privilégie la clarté des lignes et soigne la personnalité musicale de chaque rôle.
PHILIPPE VENTURINI


http://www.bloomberg.com, 3.2.2011

Albino Snake, Bondage Create Lush Visuals in Brussels `Parsifal':
Friedrich Nietzsche, accompanied by a live, wriggling white serpent, greets the audience in a new staging of Wagner’s “Parsifal” at the Brussels opera house.

...Hartmut Haenchen elicits a smart, analytical performance from the orchestra with an almost Baroque attention to detail and color that drew cheers from the audience.
Richards’s voice sounded a bit thin, although his restraint fit the portrayal of Parsifal as a man in the crowd. Larsson was impressive as Kundry, with vocal mastery that radiated sober power and emotion without thundering. Jan-Hendrik Rootering was a solemn, moving Gurnemanz.
A special mention for the chorus, which plays a key role in the staging while singing eloquently. The curiosity prize goes to Japanese-bondage choreographer Dasniya Sommer.
Jim Ruane


Deutschlandradio, 29.1.2011

Hartmut Haenchen und Romeo Castellucci suchen den Gral an der La Monnaie in Brüssel

... Der lange "Parsifal"-Schluss lebt in Brüssel vom Aufgebot vieler ansonsten opernferner junger Leute. Die Statisten ziehen auf einem zügig bewegten Laufband unter Führung des zunehmend charismatisch ausgeleuchteten Parsifal dem Auditorium und der Machtergreifung im Gralsland entgegen. Das ist eine starke Bildkonfiguration, die sich weit von politisch vernebelten Bayreuther Tagen entfernt - und in der modernen Großstadt ankommt, deren Luftbild vom Firmament herabsinkt.
Manche Passagen zu dieser Bewegungschoreographie muten an wie Kinomusik vor Erfindung des Kinos. Was jedoch nur so viel besagt: dass einige Nachfolger Richard Wagners von dessen Technik der musikalischen Illustration und Instrumentation gelernt haben. Dass sie also, kulturgeschichtlich gedacht, die Wunderkiste des umtriebigen Sachsen zur größtmöglichen Wirkung brachten. Vom Sog dieser ursächlichen Effekte profitiert nun auch die Aufführung des "Bühnenweihfestspiels" wieder, wenn - wie jetzt in Brüssel - einerseits auf die Magie der Bilder gesetzt wird, andererseits der Tonsatz dergestalt effektiv und zugleich intensionsreich "durchgezogen" wird, dass man ihm eine neue Jugendlichkeit ablauschen mag.
Frieder Reininghaus


http://intermezzo.typepad.com, 3.2.2011

Parsifal - La Monnaie does it Romeo Castellucci's way

ENO are you reading? This is how you bring new blood into opera. ...
Musically, there are no shortcomings. Hartmut Haenchen conducted with assurance and always perfectly-judged pace, keeping the music alive however solemn the tempo. His is not the sort of conducting that draws attention to itself by pulling the music around. He knows where he's going, and how everything fits together. Tension was built carefully and detail lovingly revealed. He handled the offstage chorus expertly and managed the tricky combination of making singers heard while covering the noise of the stage machinery. If he did indeed force changes to the staging, I can only imagine it was done with the most honest and musical of intentions. He received the warmest applause at the end, and he deserved it.

The cast were equally terrific. I was initially surprised by the casting of Kundry. Anna Larsson, a terrific Erda, is as close as you get to a contralto. But her cello-like timbre has a majestic timeless quality that resonates with the production. Andrew Richards' Parsifal reminded me of Tom Cruise's character in The Last Samurai - the blundering but basically decent American adrift in a foreign world. Only the half-voice he used in some passages didn't quite convince me. Thomas Johannes Mayer brought a lieder-like attention to text to his beautifully-sung Amfortas, and Jan-Hendrik Rootering retained the stamina to make an effective Gurnemanz. Tómas Tómasson's malevolent Klingsor and the veteran Victor von Halem's Titurel rounded off a solid ensemble.
Stephen Follows


http://fomalhaut.over-blog.org, 12.2.2011

Parsifal (Richard-Larsson-Haenchen-Castellucci) La Monnaie

Au premier acte, nous sommes au milieu d’une forêt dense et obscure, symbole primitif bien connu de l’inconscient où se cachent les hommes, où se perdent les voix.
Il en résulte une constante sensation de malaise pénible à soutenir, car les chanteurs restent la plupart du temps invisibles, sensation accentuée par de fréquentes dissonances au sein de l’orchestre.
... L’ensemble du travail plastique de Castellucci est visuellement d’une beauté impressionnante et déstabilisante, et Haenchen - tout comme l’orchestre - est ici à son aise dans les chromatismes dynamiques et sinueux.


www.lesinrocks.com, 2.2.2011

Opéra: la beauté inouïe du "Parsifal" de Castellucci

Pour ses premiers pas à l’opéra, avec "Parsifal" de Richard Wagner, Romeo Castellucci signe une mise en scène inouïe de beauté vénéneuse, sous l’impressionnante direction musicale d’Hartmut Haenchen.
Œuvre testamentaire sous forme de rituel religieux voué à l’art, vilipendée par Nietzsche, récupérée par le troisième Reich, encombrée de signes moyenâgeux symbolisant la quête du Graal, Parsifal, c’est du lourd…

Autant d’oripeaux balayés par Romeo Castellucci en un geste radical autant qu’inoubliable qui pose comme postulat : Graal = vide, et substitue aux images attendues celles que lui inspire l’esprit philosophique de Parsifal. Un défi analogue à celui que se pose Wagner, rappelle le chef d’orchestre Hartmut Haenchen :
"Ici, le temps devient espace." Cette citation de Parsifal résume "la spécificité d’une œuvre qui n’est ni un opéra, ni un drame, ni un oratorio. Mais une structure moderne, dialectique, binaire, d’action et de réflexion. La notion traditionnelle d’action est abolie. Action et réflexions s’entrelacent."
...
L’incroyable puissance visuelle et dramaturgique de son théâtre se saisit de la "matière" opéra comme d’un espace d’amplification, musical et vocal, dont il use en osant l’impensable. Un coup de maître !
Fabienne Arvers


http://fr.groups.yahoo.com/group/classique-fr, 8.2.2011

La question des tempi se pose à chaque production du Bühnenweihfestspiel. Ni étirés ni ramassés, ceux pour lesquels opte Hartmut Haenchen, fidèle selon ses dires aux indications de Wagner, semblent toujours naturels, ce qui porte malgré tout la durée de la représentation à quatre heures et cinquante
minutes, entractes compris. Fort de sa longue fréquentation de cette partition-fleuve, le chef bénéficie d’un Orchestre symphonique de la Monnaie
éblouissant: homogène, précis et nuancé, il livre une prestation de rêve et constante. Le public ne s’y trompe pas puisqu’il leur accorde une chaleureuse ovation lors des saluts mais aussi avant les deuxième et troisième actes.

Sébastien Foucart


http://www.ruedutheatre.eu

Le Roi Richard

Richard Wagner est une personnalité sulfureuse. Ses amitiés, ses opinions politiques ont pu être ambiguës. Ce n'est pas ce qui nous importe pourtant. Seule compte sa musique, éprouvante autant qu'émouvante, toute pleine d'une angoisse terrible de l'existence, âpre et profondément humaine. Le chef Hartmut Haenchen, à la direction de l'Orchestre symphonique de la Monnaie, la rend avec justesse, modestie et précision. On ne ressort pas tout à fait indemne d'un tel voyage !
...l'expérience est totale.
Thibaut RADOMME


http://www.avui.cat, 6.2.2011

...Parsifal és l'obra perfecta per als amants del cronòmetre. La versió de Hartmut Haenchen va ser objectivament ràpida (unes 3 hores i tres quarts segons algun col·lega belga), però subjectivament no ho va semblar. La fluïdesa dels temps, fruit d'una aprofundida anàlisi de les fonts, va estar combinada amb una flexibilitat perfectament manejada, amb la qual cosa el director alemany gairebé va aconseguir la quadratura del cercle: una emotivitat de gran volada i una energia dramàtica per moments aterridora.
XAVIER CESTER


Le Soir, 29.1.2011

Parsifal, humain, trop humain ? Opéra L’œuvre énigmatique de Wagner à la Monnaie

... Dans le plus énigmatique des opéras, il accomplit d’emblée un pas de géant, soutenu à chaque instant par la direction, dramatique et engagée de Helmut Haenchen qui, à la tête d’un orchestre et de chœur en grande forme, établit un juste rapport entre l’action et la contemplation. Vocalement, on l’a dit, les rôles-clés sont magistralement interprétés. Parfois mal à l’aise au premier acte, l’Amfortas de Thomas Johannes Mayer donne sa pleine mesure au troisième et les autres sont simplement magnifiques, libres de tout excès.
MARTIN, SERGE


De Tijd, 31.1.2011

De Italiaanse toneelregisseur Romeo Castellucci maakte donderdag in De Munt in Brussel zijn operadebuut met ‘Parsifal’, de laatste opera van Richard Wagner (1813-1883). Zijn eigenzinnige visie levert een prachtig kijkstuk op. Met stof tot nadenken.
... Hij wordt daarbij uiteraard wel geholpen door de muziek van Wagner, die soms bijna onmerkbaar het verhaal voortstuwt. Wagner mag dan misschien het imago hebben van zware en bombastische muziek, in ‘Parsifal’ is dat helemaal niet het geval. De muziek is helder en transparant, soms haast lieflijk. Met dank ook aan dirigent Hartmut Haenchen, een van de grootste Wagner-kenners ter wereld, die het symfonisch orkest van De Munt met precisie de juiste kant opstuurt.
Castellucci’s grootste tour de force is de derde en laatste act, die pas op het laatste nippertje in de juiste plooi viel. Doorgaans blijft zulke informatie binnenskamers, maar hoofdrolspeler Andrew Richards (Parsifal) schreef maandag, drie dagen voor de première op zijn blog dat er nog grote veranderingen op til waren: ‘I do know this, that making significant changes this late in the process is unheard of.’
Geschaad aan het resultaat hebben de wijzigingen alvast niet. Cast, koor en 200 figuranten wandelen haast de hele act - de eeuwige wandelaars weer - op een loopband terwijl ze zingen. Statisch en dynamisch tegelijk. Theatraal een knappe vondst. Uiteindelijk kan Parsifal met de speer Amfortas (en de wereld?) redden. Maar de graal, hebben we die uiteindelijk gezien? Je kan eraan twijfelen. Precies zoals Castellucci (op de première heel on-Muntiaans in T-shirt en vuile jeans) het bedoelde. Het enige wat je na vijf uur met zekerheid weet, is dat je een bijzonder knappe opera met uitstekende zangers hebt gezien. Waarover je nog lang kan nadenken.
Koen Van Boxem


De Standaard, 31.1.2011

De Munt ontmantelt 'Parsifal', in scherpe contrasten en bizarre beelden, en gaat daarin erg ver. Muzikaal weet deze productie wel te imponeren en beroeren.

...Wagnerspecialist Hartmut Haenchen voerde ooit de eerste Parsifal in de voormalige DDR uit. Hij is niet zo tuk op het extreem langzame, slepende tempo waar deze operawel eens zijn roeseffect uit haalt. Haenchen laat deze verschroeiende muziek openbloeien op de maat van De Munt. Onder zijn leiding klinkt het orkest niet bombastisch of geëxalteerd, maar trefzeker en verfijnd.
Geert Van der Speeten


La Libre, 29.1.2011

Camou flage, bondage, images
Le “Parsifal” de Wagner vu par Castellucci est un spectacle hors normes. Mise en images plus que mise en scène. Mais quelles images ! Distribution au top.

... Tout en respectant les silences là où il y a lieu, Hartmut Haenchen opte pour des tempi rapides : 3h40 à peine au total, comme Boulez à Bayreuth, soit une heure de moins que Gatti qui y tient l’affiche aujourd’hui ! Faut-il y voir l’origine d’un certain manque d’intériorité au premier acte ? Reste une incontestable force dramatique au deuxième, tandis que le troisième trouve une sorte de moyen terme parfait.

Cordes splendides, vents parfois plus désordonnés, chœurs puissants mais perfectibles encore dans leur cohésion. Orchestre et chœurs de la Monnaie sont ou seront à la hauteur du projet, entourant une distribution superbe : Andrew Richards, Parsifal à la fois séduisant et vaillant, chant aisé et bien projeté, Anna Larsson, Kundry d’une égale netteté dans tous les registres du rôle, Thomas Johannes Mayer, somptueux Amfortas ou, un cran en dessous mais à un beau niveau malgré tout, Tomas Tomasson en Klingsor (nonobstant un look qui inspire peu la fascination) et Jan Hendrik Rootering, Gurnemanz solide nonobstant ça et là quelques signes d’une compréhensible fatigue.
Nicolas Blanmont


De Telegraaf, 3.2.2011

Bizarre Parsifal uit Brussel
Opera is een vreemd bedrijf. Dat blijkt weer eens bij de nieuwe productie van Wagners Parsifal in de Brusselse Munt. De dirigent Hartmut Haenchen put zich uit om de intenties van de componist zo dicht mogelijk te benaderen.
... Dat ligt niet aan Haenchen, die met uitgekiende temporelaties spanning creëert en Wagner dicht op de huid zit. Het orkest van de Munt stijgt boven zichzelf uit, maar ook dan is het nog geen toporkest en de koren zijn zelfs onder de maat. ..
Eddie Vetter


Del Teatro, 3.2.2011

Parsifal di Wagner, regia di Romeo Castellucci

... Ovazioni di un pubblico tanto attento e colto quanto aperto e generoso a tutta l'impeccabile compagnia, compresi l'Amfortas di Thomas Johannes Mayer, il Titurel di Victor von Halem e il Gurnemanz di Jan-Hendrik Rootering, e al direttore d'orchestra Hartmut Haenchen. Il quale non cerca languori in questa complessa partitura, ma la delinea con nitidezza ed energia. Possibile non essere d'accordo con chi dice che questa messa in scena farà epoca?


http://vlaamswagnergenootschap.blogspot.com, 8.2.2011

Hartmut Haenchen demonstreerde nogmaals zijn feilloos tempogevoel, dat hij verder blijft onderbouwen met zijn musicologische studies. Alleen ezels volgen zijn voorbeeld niet. Tenslotte kunnen we daardoor allemaal een klein uurtje vroeger naar huis ! Ook de dynamische verhoudingen waren heel overtuigend.
Jos Hermans op


de Volkskrant, 29.1.2011

Tovertuin wordt lusthof voor bondageliefhebbers
"Arme Hartmut Haenchen. Hij kent het stuk als zijn broekzak, hielp Parsifal in de DDR aan z'n scenische première en vierde Wagnertriomfen in Amsterdam. Nu moet hij het zien te rooien met een Italiaans team dat zich aan zijn eerste opera vertilt. Zangers zijn zetstukken in Castellucci's verkenningen, die zich lijken toe te spitsen op twee observaties: in de massa voelt de mens zich eenzaam en het wereldraadsel cirkelt rond het geslacht van de vrouw. De actrice die het wijdbeens kwam illustreren, ving extra applaus. Wie de ogen sloot, hoorde een Muntorkest waarin de malaise bij vlagen toesloeg in ongelijke en haperende blazers. Toen Castellucci zich in de lange verleidingsscène tussen Kundry en Parsifal even gedeisd hield, greep Hartmut Haenchen z'n kans. Rond de langste kus uit de operahistorie pakte hij uit met zinderende halftinten."
Guido van Oorschot


NRC Handelsblad, 31.1.2011

Bizarre Parsifal met bloot en gifslang

... Het zit dirigent en Wagner-kenner Hartmut Haenchen niet mee. Bij De Nederlandse Opera trof hij vorig jaar regisseur Martin Kusej, die Der Fliegende Holländer optuigde met hangjongeren op een loveboat. Loze actualisatie kunnen we Castellucci niet verwijten, maar dat hij zich verslikt in Wagners symboliek is onmiskenbaar.
Achter de schermen leidde het enorme contrast tussen Castellucci’s vrij zwevende aanpak en de rest van het team onder de grondige Wagner-veteraan Haenchen tot conflicten; onthullend en ontwapenend is het blog van de Amerikaanse tenor Andrew Richards, die donderdag een wat hulpeloze, in dictie stroeve, maar vocaal verdienstelijke Parsifal neerzette.
Muzikaal is Haenchens interpretatie met het orkest van de Munt minder dramatisch dan de grootse concertante
Maar het verhaal krijgt onder Haenchens handen gestalte in fraai stromende weergave. Alle schakelingen in tempo en dynamiek klinken optimaal afgewogen, de bloemenmeisjes-scène wiegt wuft en wellustig. Sluit je de ogen, dan weet deze Parsifal alsnog te verleiden en te betoveren.
Mischa Spel


Nordbayerischer Kurier, 28.1.2011

Ein Bühnenweihfestspiel für Bayreuth und den (Wagner-)Erdkreis ist „Parsifal“ schon längst nicht mehr.
Damit war es im Grunde schon vorbei, als er den Grünen Hügel verlassen durfte und sich, nach den unrühmlichen diversen Vereinnahmungen bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts, Regisseure wie Harry Kupfer, Peter Konwitschny oder auch Sebastian Baumgarten mit ihrem szenischen Analyseehrgeiz seiner annahmen. Spätestens aber, seit Wagner-Enkel Wolfgang sogar in Bayreuth den inszenatorischen Sündenfall namens Christoph Schlingensief zuließ und Stefan Herheims Nachfolge-Inszenierung den Parsifal gleich noch zum Tribunal für die braun kontaminierte Geschichte von Werk, Clan und Nation ausweitete, ist es zumindest mit der weihevollen Erbaulichkeit auch dort vorbei. Die beklemmend postkatastrophische Vision Calixto Bieitos, letztes Jahr in Stuttgart, lag da in der Marktlogik des Opernbetriebes.
Da das eigentlich kaum noch zu überbieten ist, gehört der neue Brüsseler Parsifal zu den raren Überraschungen in der längst internationalisierten Szene. La Monnaie-Chef Peter de Caluwe hat nämlich Hartmut Haenchen mit Romeo Castellucci konfrontiert; also den akribisch perfektionstischen deutschen Parsifal-Spezialisten mit dem 51jährigen italienischen Opernneuling, der u.a. vor drei Jahren in Avignon mit seiner Version von Dantes Göttlicher Komödie Furore machte. ...
Intuitiv bewusst
Am Pult des La Monnaie Orchesters steht damit ein seit Jahrzehnten mit dem Stück vertrauter Partitur-Durchpflüger und -
Neubefrager, der sich so bewusst wie intuitiv auf ein Tempo einstellt, das der eigenen Kritik des Komponisten an der Uraufführung folgt, und bei einer Länge für den ersten Aufzug von gut nachvollziehbaren einer Stunde siebenunddreißig Minuten landet.
...
Am Ende bleibt diesem Parsifal der Schritt auf Kundry zu verwehrt, sie entschwindet mit allen anderen, bis die Projektion einer beklemmenden Stadtvision diesen in der Einsamkeit angekommenen Parsifal umschließt. Für diese eigenwillig verblüffende, auf Visionen setzende szenische Lesart ist Haenchens dramatisch zuspitzender, transparent und eher nach außen gekehrte als auf pure Suggestion gerichteter Zugang eine passende Entsprechung.
Andrew Richards ist ein konditionsstark strahlender Parsifal, der sein Bühnencharisma auch in der Begegnung mit der dunkel timbrierten, intensiven Kundry von Anna Larsson zu dosieren vermag, Thomas Johannes Mayer ein kernig eloquenter Amfortas, Tómas Tómasson ein hinreichend diabolischer Klingsor, Jan-Hendrik Rootering ist ein fast bis zum Schluss würdiger Gurnemanz. Aber auch alle übrigen Rollen sind mit Sorgfalt besetzt.
Und das La Monnaie hat der Wagner-Welt zum zweiten Mal (nach Jan Fabres mit seinem Tannhäuser) einen echte Zuwachs beschert: Romeo Castellucci heißt der Mann.
Joachim Lange


Der neue Merker, Februar 2011

Hartmut Haenchen hat dem Orchestre de la Monnaie viel Schönklang und Legato abgewonnen. Die Holzbläser spielen sauber und homogen, das Blech klingt edel und rund. Trotz Umplatzierung im Orchestergraben klingen die Streicher gegen den Bläserapparat zwar mitunter etwas dünn, Haenchens zügige Tempi haben aber insgesamt einen durchsichtigen, unpathetischen Gesamtklang zur Folge, der auch den Sängern gut tut. Der Choeur de la Monnaie (Einstudierung: Winfried Maczewski) ist im Dschungel teilweise ungünstig platziert und hat schon runder und schöner gesungen. Ein besonderes Lob verdienen die herrlichen Höhenchöre, blitzsauber gesungen vom Choeur de Jeunes de la Monnaie.
Lapidares Fazit: Wenn ich beschließ, dem 5-stündigen Bühnenweihfestspiel beizuwohnen, will ich bereitwillig gerührt, ergriffen, provoziert, manipuliert, gefordert werden. Schöne Bilder, gepaart mit gepflegter Langeweile, trotz musikalischer Höchstleistungen, szenische Aussageverweigerung, das völlige Negieren des Textes, geschweige denn, der (Grund-) Handlung sind mir zu wenig für "Parsifal". Hoffen wir, dass die Formel "Kreativkünstler macht seine erste Opernregie" allseits als Spekulationsblase entlarvt wird und bald wieder aus der Mode kommt...

Wolfgang Piller
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