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12. June 2006

Dresdner Musikfestspiele 2006: Publikums-, Presse- und Verkaufserfolg

Thema »Glauben« faszinierte gut 140.000 Menschen

Der aktuelle Jahrgang der Dresdner Musikfestspiele wird als überragender Erfolg
in die Geschichte des Festivals eingehen. Ein enormer Publikumszuspruch,
der sich im Vorverkauf bereits lange vor der diesjährigen Eröffnung abzeichnete
und höchst impulsiv auch bis zum Abschlusswochenende anhielt, war gepaart
mit einem internationalen Medieninteresse und hat die Aktualität des Themas
»Glauben« bestätigt.
Im Jahr des 800. Jubiläums der Ersterwähnung von Dresden haben die 1978
ins Leben gerufenen Musikfestspiele an die von religiösen Einflüssen geprägte
Historie der Stadt erinnert und mit dem Untertitel »Verständnis – Toleranz – Kritik
« das Verbindende unterschiedlichster Glaubensformen betont. Von der
»Auferstehungssinfonie« Gustav Mahlers bis zu Mendelssohn Bartholdys
Oratorium »Paulus«, von Ballettinterpretationen des Mozart-Requiems bis zu Film
und bildender Kunst, von shintoistischen Maskentänzen bis zu gemeinsamen
Auftritten etwa von orthodoxen Juden mit muslimischen und christlichen
Palästinensern zog sich dieses Thema durch das Programm. Neben namhaften
Ensembles wie Japan Philharmonic Orchestra, Berliner Philharmoniker,
Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Staatskapelle Dresden, Dresdner
Philharmonie, Staatskapelle Weimar und Hamburg Ballett zählten Solisten wie
Emma Kirkby, Yundi Li, Mayu Kishima sowie die diesjährigen Carte-blanche-
Künstler Roderich Kreile und Frank Peter Zimmermann zu den mehr als 2.500
Mitwirkenden. Für Aufmerksamkeit sorgten aber auch weniger bekannte Gäste
wie die Sängerin Sema & Zen’, Timna Brauer und das Elias-Meiri-Ensemble, das
Stella Chiweshe Quartett sowie Florilegium. Kammermusikalische Kostbarkeiten
wurden unter anderem vom Florestan Trio, den King’s Singers und dem
Knabenchor Hannover präsentiert. Höhepunkte waren die Uraufführung von
Hans Schanderls »Brecht-Passion«, Franz Seydelmanns »La morte d’Abel« als
szenische Eigenproduktion, das Gastspiel von Nikolaus Harnoncourt und dem
von ihm geleiteten Concentus Musicus Wien mit der Mozart-Rarität »Betulia
liberata« sowie die festliche Ehrung von Opernregisseur Joachim Herz mit dem
Glashütte Original-Musikfestspiel-Preis »SAECULUM«.
Dieses Ereignis wurde in einer Live-Sendung von Deutschlandradio Kultur übertragen,
weitere Veranstaltungen sind von Rundfunkstationen für eine spätere
Ausstrahlung aufgezeichnet worden. Neben MDR Figaro als Medienpartner der
Festspiele, der Mitschnitte im europaweiten Programmaustausch anbietet, waren
Fernsehteams von ARD, Arte und RAI vor Ort. Zusätzlich zur wieder sehr ausführlichen
Berichterstattung in lokalen Medien waren zahlreiche überregionale
und – nicht zuletzt im Rahmen einer Pressereise – internationale Journalisten in
Dresden. In bisher noch nie dagewesenem Umfang berichtete die italienische
Presse über Deutschlands publikumsstärkstes Klassikfest, da dessen Gaststadt
2006 die Kultur- und Glaubensmetropole Rom gewesen war.
Die beste Bestätigung der Dresdner Musikfestspiele wird jedoch stets in der Verbundenheit
des Publikums ausgedrückt. In diesem Jahr wurden etwa 47.000
Karten verkauft, was einer durchschnittlichen Auslastung von 80 Prozent entspricht.
Die Einnahmen konnten so um gut 100.000 Euro erhöht werden. Insgesamt
werden die Musikfestspiele – einschließlich des Abschlusswochenendes mit
»Dresden singt und musiziert« – von schätzungsweise 140.000 Menschen besucht
worden sein. Angesichts der problematischen Witterung bis Anfang Juni
ist dies ein höchst zufriedenstellendes Ergebnis!
Lediglich eine Veranstaltung musste wegen starken Regens abgesagt werden.
Eine Reihe von Konzerten sind absolut ausverkauft gewesen, selbst für die festliche
»SAECULUM«-Gala des Kammerorchesters Carl Philipp Emanuel Bach zu
Beginn der Fussball-WM waren keine Karten mehr verfügbar.
Einziger Wermutstropfen war die während der diesjährigen Musikfestspiele geführte
Debatte um die traditionsreichen Reihe »Dresden singt und musiziert«,
doch hat das Bekenntnis des Dresdener Stadtrates für deren Fortbestand ein
deutliches Zeichen gesetzt: Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt wurde
beauftragt, dieses äußerst publikumswirksame Fest auch in den nächsten Jahren
finanziell abzusichern. Mit der diesbezüglichen Zusage durch den amtierenden
Oberbürgermeister Lutz Vogel (Sächsische Zeitung am 10. Juni 2006) bleiben
die aufgrund rückläufiger Zuwendungen zu erwartenden Ausfälle auf Meißner
MusikMarathon und Carte blanche beschränkt.
Für die Dresdner Musikfestspiele 2007 ist damit gesichert, dass der Anspruch
an künstlerische Profession und Internationalität fortgesetzt wird. Unter dem
Thema »Landschaften« begrüßt das Festival dann Finnlands Hauptstadt Helsinki.
Einen Vorgeschmack darauf bietet im kommenden Herbst die Gruppe »Värttinä
«. Während der Festspiele, die 2007 vom 17. Mai bis zum 3. Juni erstmals
mit sechs Reihen stattfinden werden, gastieren unter anderen so renommierte
Klangkörper wie die Kremerata Baltica mit Gidon Kremer und das Helsinki Philharmonic
Orchestra unter Leif Segerstam mit dem namhaften Geiger Christian
Tetzlaff in Dresden, werden Solisten wie Alfred Brendel, Heinrich Schiff und Vivica
Genaux begrüßt, gibt es Entdeckungen mit dem Helsinki Baroque Orchestra,
dem Trio Töykeät und dem Helsinki Brass Trio.
Der Vorverkauf für 2007 startet wie bisher mit dem immer beliebteren Sonderabonnement
am 1. Juli. Es beinhaltet bei schriftlicher Bestellung von mindestens
fünf Eigenveranstaltungen der Dresdner Musikfestspiele eine Ersparnis von 30
Prozent. Vom 1. November an können Wahlabonnements geordert werden, die
bis April 2007 eine 20-prozentige Ermäßigung für die Bestellung von lediglich
drei Festspielveranstaltungen bieten.
Michael Ernst
Presse - Marketing - Sponsoring
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