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16. June 2005

Mozart Uraufführung zum Mozart-Fest in Würzburg

Das Kammerorchester C.Ph.E. Bach gastierte zum wiederholten Male sehr erfolgreich zum Mozart-Fest und brachte die von Hartmut Haenchen vorgenommene Rekonstruktion einer Mozart-Sinfonie zur Uraufführung.

Main-Post, 13. Juni 2005

Bezaubernd lebendig
Mozart-Uraufführung im Kaisersaal-Konzert

(...) des c-moll Streichquartetts op. 110 von Dimitri Schostakowitsch. Man hörte eine intensive, nachdenklich machende Wiedergabe.

Moderner – zumindest zeitlich – war eine Mozart-Uraufführung, die Rekonstruktion der Sinfonie „Il re pastore“ in C-Dur durch Hartmut Haenchen. (Vgl. auch die Ausführungen von Hartmut Haenchen auf dieser Web-Site unter „Veröffentlichungen - Texte“)
Wenn die Einfügungen und Instrumentierungen in keiner Weise auffallen, wenn die – ungewöhnlich für Mozart – drei direkt ineinander übergehenden Sätze wie aus einem Guss klingen, dann ist dies der glücklichen Symbiose zwischen einem zuverlässig auf Mozarts Spuren wandelnden Dirigenten und einem Orchester zu verdanken, das seine Vorstellungen nicht nur perfekt umsetzt, sondern ihnen Lebendigkeit verleiht.
Diese bezaubernde Lebendigkeit, das farbige Nacherzählen der Partitur, das Ernstnehmen des Notentextes, ohne das zwischen den Zeilen nur Erfühlbare zu übersehen, adelte auch die Haffner-Sinfonie D-Dur. Das Publikum quittierte es mit begeistertem Beifall und wurde mit der prachtvollen Zugabe einer Zwischenaktmusik zu Thamos, König von Ägypten belohnt.
Armin Rausche

Main-Echo, 15. Juni 2005

(...) (zur Schostakowitsch: Kammersinfonie Op. 110) Das Kammer-Ensemble begann düster, schwer, formulierte sanft-traurige Klagen, hatte wild bewegte, dunkel-verhängnisvolle, insistierende Momente, auch Bedrohliches; irgendwie gespenstisch wie ein Totentanz wirkte der Anklang an jüdische Themen mit einer schmerzlichen Geigenkantilene: der Schluss war ruhig-nachdrücklich, ernst und knüpfte wieder an das Eingangsmotiv an. Das sehr konzentriert gespielte Werk besaß große Tiefe.
(...) Gleich am Anfang aber stand eine Uraufführung. Wie das?, werden die Mozart-Kenner fragen. Haenchen hat es unternommen, nach Mozarts schriftlich per Brief niedergelegten Plänen eine Sinfonie C-Dur „Il re pastore“ zum Klingen zu bringen (...)
Das Kammerorchester spielte im Stehen mit wonnigem Ton, beschwingt und leuchtend, mit leicht spöttischen Momenten und sehr sanglich.
(...) zeigte die Haffner-Sinfonie D-Dur KV 386 starke, sich stets ins Lichte lösende Spannungen zwischen dem Düsteren, fast Mutlosen und dem Beherzten, das aber auch spielerisch neckische Momente besaß (...)
Renate Freyeisen
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