Wagner, Richard: Siegfried (als DVD)
Musikalische Leitung: Hartmut Haenchen,
Regie: Pierre Audi,
Bühnenbild: George Tsypin,
Beleuchtung: Wolfgang Göbbel,
Kostüme: Eiko Ishioka,
Dramaturgie: Klaus Bertisch,
Orchester: Rotterdams Philharmonisch Orkest,
Siegfried: Heinz Kruse,
Mime: Graham Clark,
Der Wanderer: John Bröcheler,
Alberich: Henk Smit,
Fafner: Carsten Stabell,
Erda: Anne Gjevang,
Brünnhilde: Janine Altmeyer,
Ersteinspielung nach der Neuen Wagner-Gesamtausgabe
Opus Arte 0948 D, 1999
Enthaltene Werke
Wagner, Richard: Siegfried (als DVD)
Pressestimmen
Rezension auf mdr-Figaro, 30.7.2013
„Eine Sensation“
Schon lange ist Bayreuth nicht mehr das Mekka der Wagner-Enthusiasten und Interpreten. Die aufregenderen Wagner-Aufführungen und innovativen Impulse kommen aus anderen Orten der Wagner-Pflege. Aus Amsterdam beispielsweise. ...
Gemeinsam mit dem Regisseur Pierre Audi wagte er (Hartmut Haenchen) erstmals nach dem zweiten Weltkrieg einen Ring der 1999 erstmals zyklisch aufgeführt wurde. Jetzt ist dieser sensationelle Ring auf 11 DVDs zu sehen und zu hören.... Was diesen Amsterdamer Ring so singulär macht, dass Hartmut Haenchen einer der besten Wagner-Kenner und Dirigenten viel Mühe verwendet hat auf Basis der Neuen Richard-Wagner-Gesamtausgabe einen Notentext zu erstellen, der alle Anmerkungen von Wagners Bayreuther Assistenten einarbeitete. Alle Korrekturen Wagners was Tempo, Phrasierung, Textbetonungen und Rhythmus angeht.
Dieser Amsterdamer Ring der so ganz unsentimental, unpathetisch und schneller als alle anderen Ringe daherkommt, und sich dabei auf Wagners eindeutige, aber von den meisten Dirigenten nicht gekannten, Äußerungen berufen kann ist schlicht eine Wucht. Schon musikalisch, nicht nur wegen der so gewissenhaften, wie kraft- und spannungsvollen musikalischen Realisierung von Hartmut Haenchen auch die Sängerbesetzung ist überwiegend hochkarätig.... Dieser Ring ist ein Gesamtkunstwerk von fast archaischem Zuschnitt..... In diesem Amsterdam Ring wird exemplarisch Wagners Utopie der Geburt des Dramas aus dem Geist der Musik ernst genommen und realisiert. ....
...DVD-Mitschnitt zu einem mitreisenden Erlebnis werden lassen. ...
Der inszenatorisch, wie musikalisch und aufnahmetechnisch faszinierendste Ring auf DVD.
Dr. Dieter David Scholz
mdr - Figaro, 30. July 2013
Synthese aus Klang und Raum
This is a Ring to remember“ steht zusammenfassend auf der Rückseite der Götterdämmerung-Box. Ein Versprechen, dass es einzulösen gilt. Keine leichte Aufgabe, angesichts der Zunahme von visuellen Ring-Gesamtaufnahmen. Die Neuerscheinung bei Opus Arte bannt die Inszenierung von Pierre Audi an De Nederlands Opera Amsterdam vom Ende des letzten Jahrtausends, als Wagners Ring gerade Hochkonjunktur an allen Opernhäusern hatte, auf 17 DVDs. Bis heute hat sich der Ring auf dem Spielplan in Amsterdam gehalten, und wer sich die DVD anschaut, überlegt sich genau, ob er die Reise dahin nicht antreten sollte.
Pierre Audis Regiekonzept gewinnt von Beginn an dadurch, dass er keinen politischen Ring auf die Bühne stellt, sondern eine Parabel erzählen will. Zeitlich legt er sich überhaupt nicht fest. Zwar deutet vieles auf einen mystischen Ring hin, doch daneben finden sich auch Fernseher und Zahnräder unter den Requisiten. Visuell gibt es in diesem Konzept eine ganze Menge zu sehen, was auch daran liegt, dass das gesamte Team ein optisches Gesamtkunstwerk und eine technisch aufwändige Meisterleistung erarbeitet hat. George Tsypin hat die Grenzen zwischen Bühne, Orchestergraben und Auditorium fast aufgebrochen. Eine Spielfläche, in jedem Teil variierend, zieht sich um das Orchester herum, immer nahe am Publikum. So entsteht ein fast magischer Raum aus Spiel und Klang, in den alle Beteiligten – und sei es nur durch passive Anwesenheit – mit eingebunden sind. Der Boden dieser Spielfläche erinnert dabei sehr oft an eine riesige Scheibe, die aus einen Baum herausgeschnitten ist, als würde die Handlung auf den Lebensringen der Weltesche stattfinden. Eiko Ishioka hat fantasiereiche Kostüme und Masken entworfen, von denen manche auf den ersten Blick befremdlich sind und doch immer wieder Sinn ergeben. Mimes insektartiger Leib und die Riesen, deren Körper aus Lehm oder Stein geformt zu sein scheinen, sind als großartige Beispiele zu nennen. Wolfgang Göbbel setzt Lichtgrenzen, um die Spielfläche nicht eindimensional stehen zu lassen, deutet Orte in Farben an, ohne dem Zuschauer etwas vorzuschreiben.
Dem Verdacht auf optische Beliebigkeit setzt das Regieteam eigene Gedanken entgegen. Wotans Speer beispielsweise wird nicht vom Göttervater in der Hand getragen. Er erscheint als Lichtblitz, um Nothung zu zerschmettern, bohrt sich aus dem Boden, um Hunding zu töten, und senkt sich bei Bedarf eindrucksvoll aus dem Bühnenhimmel hinab. Gerade im Siegfried während der Wissenswette zwischen dem Wanderer und Mime macht das großen Effekt. Auch das Element des Feuers wird sehr unterschiedlich eingesetzt. Audi scheut sich nicht, manche Szene wie den Walkürenritt oder den Kampf mit dem Drachen mit Pyroeffekten zu bereichern. Das für die Handlung relevante Feuer in den Finali der Opern Walküre und Götterdämmerung wird dagegen durch Licht und Bühnenveränderungen sowie ein rotes Tuch, das Brünnhilde zum Erlösungstod verschlingt, symbolisiert. Die Personenführung von Audi hat schwankenden Erfolg. Teilweise verlangt er abstrakte Gesten, teilweise auch wieder ein entfesselndes Spiel. Durch letzteres wird beispielweise der erste Siegfried-Akt zu einem großen Erfolg. Nicht jede Szene ist auf gleichem atmosphärischen Niveau, doch das kann man verschmerzen angesichts einer sehr stringenten Auslegung, die zu jedem Zeitpunkt Musik und Szene miteinander verbindet.
Der Betrachter der DVD hat natürlich den Nachteil, dass er die Bühne nie in einer totalen Ansicht erfassen kann, doch gibt sich TV-Regisseur Misjel Vermeiren alle Mühe, auch dem Zuschauer zu Hause viel von dem zu vermitteln, was sich abspielt. Gut vorbereitet auf den Bühnenaktionismus, setzt er geschickte Bildüberblendungen, Zoomeffekte und angemessene Schnitte ein, weiß aber auch das Auge der Kamera einfach mal auf einem Punkt ruhen zu lassen. Dem Zuschauer wird oben beschriebene Einheit aus Bühne, Publikum und Orchester schnell, wenn er in der einen Einstellung noch ein Instrument im Bildhintergrund, in der nächsten schon wieder die Zuschauer auf dem Balkon des Auditoriums hat. Nicht gelungen ist das schnelle Abblenden beim Applaus. Tontechnisch sind die vier Aufführungen nicht ideal erfasst. Die großen Bewegungsmöglichkeiten auf der Bühne wirken sich auf die Mikrophone aus, so dass die Sänger nicht optimal eingefangen werden. Zuweilen kommt es vor, dass die ersten Töne einer Phrase wie aus weiter Entfernung erklingen, was dann durch eine Körperdrehung wieder aufgehoben wird.
Rein gesanglich ist die DVD freilich nicht das Maß aller Dinge, doch die meisten Solisten überzeugen als mitreißende Sängerdarsteller. Wirklich ärgerlich ist nur, dass ausgerechnet die zentrale Rolle der Brünnhilde mit Jeannine Altmeyer besetzt wurde. Verquollene Diktion, brüchige Töne und forcierte Höhen führen den Zuschauer schnell in Versuchung, die Stummtaste der Fernbedienung zu benutzen. Ansonsten gibt es viel Spannendes, wenn auch nicht immer Schönes zu hören: Paradebeispiel dafür ist Kurt Rydl. Als Hunding, aber vor allem als Hagen ist er eine unaufhaltsame Naturgewalt, eine gnadenlose Inkarnation des Bösen. Eine Ausnahme ist Heinz Kruse als Siegfried. Körperlich noch nicht auf der Höhe durch eine vorangegangene Knieoperation, mimisch eher blass, besticht er durch konzentrierten, hochwertigen Gesang. John Bröcheler singt zuweilen mit viel zu viel Material, doch sein starker Wotan gewinnt von Abend zu Abend an Götterformat. Graham Clark ist ein intonationsschwacher, dafür aber vitaler, mitreißender Mime. Chris Merritt als Loge und Henk Smit als Alberich setzen zu sehr auf pointierte Deklamation zu Lasten einer sauberen Gesangslinie. Aus dem großen, insgesamt soliden Solistenensemble bleiben Wolfgang Schönes markanter Gunther und Nadine Sekundes intensive Sieglinde nachhaltig in Erinnerung. Auch Peter Mikulas und Carsten Stabell sind als Riesen Fasolt und Fafner würdige Rollenvertreter. Der Chor der De Nederlandse Opera hat einen packenden Auftritt in der Götterdämmerung, wenn er wie eine Klonarmee aufmarschiert.
Gleich drei verschiedene Orchester werden für den Ring aufgefahren. Das hervorragende Netherlands Philharmonic Orchestra kommt in der Walküre sowie in der Götterdämmerung zum Einsatz. Im Rheingold spielt die etwas blecherne Hague Philharmonic auf, und im Siegfried sorgt das Rotterdam Philharmonic Orchestra für Wagner-Wonnen. Von gelegentlichen Unsauberkeiten abgesehen, gelingt ihnen eine musikalisch großartige Widergabe, an der ihr Dirigent Hartmut Haenchen großen Anteil hat. Der dramatische, zügige Zugriff auf das Werk hat große Wirkung. Haenchen unterstützt das visuelle Konzept, in dem er musikalische Räume aufmacht. Da fügen sich Stimmen und Instrumente zu einer geschlossenen Form zusammen, in der Leitmotive nicht eine übergeordnete Rolle spielen, sondern klug eingebunden werden.
Die DVD-Box hat nicht nur eine sehenswerte Ring-Produktion zu bieten. Jeder Teil hat mit einer zusätzlichen Dokumentation ein interessantes Extra zu bieten. Die werden überdies attraktiv, indem mit Stefan Mickisch einer der versiertesten Wagner-Kenner zu Wort kommt. Auf die Frage des Moderators, ob Mickisch den ganzen Ring auswendig auf dem Flügel spielen könne, antwortet dieser: „Nein, nur etwa drei Stunden.“ Aber selbst an die muss man sich erst mal erinnern können.
Christoph Broermann
www.opernetz.de, 23. March 2013
... von diesem Ring überzeugten mich orchestral vor allem der Siegfried und die Walküre. Da wird sinnvoll, spannend, akzentreich musiziert, besser als z.B. in Bayreuth, Wien oder Hamburg. Aus diesem Grunde kann ich diese beiden Teile des Haenchen-Ringes empfehlen.
www.capriccio-kulturforum.de, 27. July 2010
www.amazon.com Mai 2008
The third part of the Amsterdam cycle continues the fine form established from the first two productions. The set is striking in not only it's sheer size but it's simplicity. The second act comes alive with uses of a balcony and a flying fox and the first act also has a really great look about it.
John Brochelor's final outing as Wotan (or The Wanderer) is as good as his others. He portrays the world weary and tired head of the Gods with superb clarity and pathos. His scene with Erda (played by Anne Gjevang) is quite hypnotic, whereas in other productions it pretty much is a stagnant moment of the act.
Despite the bee-keeper hats that most of the cast wear (and the reappearance of the genitalia shaped Giant Fafner from Rheingold) the costumes are great. Graham Clark virtually steals everything not nailed down as Mime. His performance harkens back to some of the finest performers in the role- Stolze and Zednick come to mind. His menacing actions and facial exprerssions show the real villan and leaves us in no doubt who to is the real menace here.
Heinz Kruse provides a solid performance as Siegfried despite looking far too old (but then again, any singer even beginning to tackle the role of Siegfried should be at least 40) and perhaps a little chunky. As William Berger once noted, is there really anyone who is the perfect Siegfried?
Jeannine Altmeyer does a fine job in her brief stint as Brunnhilde at the end of the evening and the final duet is gloriously sung and staged.
One of the more curious decisions in this production is to have a male treble, Stefan Pangratz, singing the role of the woodbird. Whilst he's certainly nimble and very good at acting the part, his voice cannot handle Wagner's intricate lines all that well and it comes across as a little hokey.
All along, conductor Hartmut Haenschen keeps a tight rein on the Rotterdam Philahrmonic and the entire performance just rockets along (all three acts clocking in under 80 minutes each!) without losing the clarity and focus needed to highlight Wagner's complex score.
This was certainly the most invigorating of the three operas so far and with one more to go, I can't wait for the final installment.
Rodney Hrvatin
www.amazon.com, 06. June 2008
Wiener Zeitung
Opernberichte
Wer keine Karte für die "Walküre" bekommt, kann "Ring"-Liebhabern anderes schenken: rare DVD-Aufnahmen
Frohe Weihnachten für Wagnerianer
Dem "Ring" begegnet man am besten in der Oper – oder auf DVD.
Klassiker und Geheimtipps von Audi, Chéreau, Schenk.
Wien. Im Zuge der "Walküre"-Premiere an der Wiener Staatsoper ist ein richtiger Hype um Richard Wagners "Ring des Nibelungen" entstanden. Der vielleicht auch in den Weihnachtsgeschenken seinen Niederschlag finden will. Ein paar Tipps für "Ring"-Freunde und alle, die es werden wollen.
Dem "Ring" begegnet man am besten auf DVD, Wagner dachte szenisch. Ohne Bühne, nur akustisch genossen, ist die Musik immer noch genial. Aber es fehlt etwas.
Konservativer "Ring"
Wer es konservativ mag, greift am besten zum "Ring" aus der Met. Otto Schenk hat eine Märchenbuch-Inszenierung ohne Deutung geliefert, Dirigent James Levine sorgt für behäbige bis bleischwere Tempi, das Ensemble übt sich in lautstarkem Wagner-Gesang, wie er früher Gang und Gäbe war. Eine Auferstehung des Wagner-Stils von gestern (Deutsche Grammophon, 7 DVDs, ca. 110 Euro).
Einen wesentlich aufregenderen "Ring" ebenfalls konservativerer Machart lieferte Pierre Audi für Amsterdam. Es sind wunderbare magische Bilder, in denen der Mythos erzählt wird. Audi verwandelt die Szene in Poesie und trägt das Epos mit klarer Stimme vor. Nur die Verlagerung des Spiels in den Raum kann die DVD nicht ganz wiedergeben. Musikalisch ist alles nahezu ideal, vor allem dank Hartmut Haenchen, der einen sehr analytischen und doch leidenschaftlichen Wagner dirigiert. Auch die sängerischen Leistungen sind atemberaubend, nur Jeannine Altmeyer als Brünnhilde ist etwas überfordert (wird nicht als komplettes Paket angeboten, insgesamt ca. 180 Euro).
"Ring" der "Ringe"
Der "Ring", an dem sich alle modernen Regiearbeiten messen lassen müssen, ist die Bayreuther Inszenierung von Patrice Chéreau mit ihrer politischen Deutung und ihrer zutiefst menschlichen Sicht auf die Tragödie des Individuums. Pierre Boulez mit seinem auf weite Räume gerichteten analytischen Denken ist immer noch der beste "Ring"-Dirigent, die Gesangsleistungen sind etwas ungleichmäßig. Dennoch: Auch rund 30 Jahre nach der Premiere: Das ist der "Ring" der "Ringe" (8 DVDs, ca. 90 Euro).
Fast ebenso aufregend ist die Stuttgarter Inszenierung mit dem irritierenden, aber letzten Endes unerwartet spannenden Konzept, jeden Abend einem anderen Regisseur anzuvertrauen. Damit gibt es keine oberflächlichen Querverweise. Und doch zieht sich der Mythos am Reibebaum der Gegenwart wie ein roter Faden durch das auch musikalisch sehr befriedigende Experiment (7 DVDs, ca. 180 Euro).
Der Beste in Stereo
Der beste Stereo-"Ring" auf CD ist nach wie vor der Bayreuther unter Karl Böhm, der die geschlossenste Sängerleistung bietet und einen Dirigenten, der Wagners Pathos versteht, es aber nicht zelebriert und eine überlegene Tempodramaturgie entwirft (Philips, 14 CDs, ca. 120 Euro).
Wer auch eine – gut durchhörbare – Mono-Aufnahme akzeptieren kann, ist mit der von Hans Knappertsbusch, ebenfalls aus Bayreuth, bestens beraten: Der historische Wagnerstil wird unter einem Dirigenten lebendig, der wirklich noch im langsamen Zeitmaß große Bögen zu spannen wusste (Orfeo, 13 CDs, ca. 150 Euro).
Auch mit dem "Ring" der Wiener Staatsoper kann man sich gezielt auseinandersetzen. Regisseur Sven-Eric Bechtolf legt in "Vorabend" Rechenschaft über seine Beschäftigung mit dem "Ring" ab – das Ergebnis ist wesentlich witziger und intelligenter als seine "Walküre"-Inszenierung (Haymon, ca. 19 Euro).
Zum Lesen und Hören
Außerdem gibt es den Text des "Rings" gelesen von Bechtolf als Hörbuch: Eine sehr spannende Erfahrung, die zeigt, dass Wagner keineswegs ein übler Textautor war, sondern ein sprachgewaltiger Poet mit teilweise verschrobenem Humor (Col legno, 8 CDs, ca. 50 Euro).
Die spannendste Wagner-Biografie stammt übrigens nach wie vor von Joachim Köhler. Auf 870 Seiten erzählt Köhler in "Der letzte der Titanen" in glänzend lesbarem Deutsch Wagners seltsames Leben und gewährt tiefe Einblicke in einen komplexen Charakter – Beschönigungen sind ebenso verpönt wie Verdammungen. Die Basis einer Auseinandersetzung mit einem Genie (Claassen, ca. 37 Euro).
Wiener Zeitung
Wiener Zeitung, 20. December 2007
Scherzo, Heft 4 2007
...merced al trabajo de Haenchen, que se revela como un intérprete formidable del autor de la Tetralogie y se apunta además un tanto al ser el primero en grabar el Anillo en la edición de la Neue Richard-Wagner-Gesamtausgabe.... magníficamente trazada, en cambio, por Haenchen, gran protagonista de esta realización de uno de los hitos de la cultura accidental.
Enrique Martinez Miura
Scherzo (S), 01. April 2007
....Über möglichen kritischen Anmerkungen steht jedoch Hartmut Haenchen, denn seine Sicht auf die Partitur muss sich keineswegs hinter anderen wichtigen „Ring“-Ergebnissen der 90er-Jahre verstecken (z.B. denen von Levine, Barenboim, Mehta oder Haitink). Basierend auf einem akribischen Partiturstudium und dem aktuellen Stand der Wissenschaft, dirigiert er mit eher zügigen Tempi und einem schlanken Musizierstil, der nicht mit Unemotionalität verwechselt werden sollte.
Manche Details klingen unter seiner Leitung im positiven Sinne anders, vor allem in der „Walküre“.....Technische Meisterleistungen und ausdrucksstarke Bilder prägen denn auch neben dem Dirigat den Gesamteindruck.
M.Wilks
Das Opernglas, Heft 10, 2006, 28. October 2006
The Amsterdam Ring
reviewed by Katerina Haka-Ikse
The 1999 Ring at the Muziektheater was the first full cycle produced in Amsterdam after 50 or so years. Das Rheingold was presented in 1997 and Die Walküre the year after, in preparation for the four cycles staged last June.
The production was an exuberant sometimes audacious exercise subject as such to excesses and pitfalls. The production team was more than usually multinational with Director Lebanese Pierre Audi, Stage Designer Russian George Tsypin, Lighting Director German Wolfgang Göbbel, Costume Designer Japanese Eiko Ishioka and Choreographer Iranian Amir Hosseinpour.
The (Non) Concept:?The team's manifesto was the move away from "concept" productions and back into the mythical context of the tetralogy. The message was conveyed in several ways: the stage was made expansively vast to evoke impressions of cosmic creation. It was at all times open with just a reminder of the curtain, a metallic rectangle covering only a miniscule fraction of the open space. To gain the additional stage space the proscenium was extended at the sacrifice of the pit and the first 2-3 seat rows. By necessity if not by design, the orchestra was positioned in full view on the stage. There were no boundaries between the performers, the musicians and the audience, neither between the stage and the amphitheater. Strangely enough this blending did not appear incongruous even when cavemen and people in tails were next to each other on the stage or Alberich descended into the audience. Primal elements--water, wood, metal and stone--were brought in as well to create the theme for each successive music drama. Reminders of animal origins were added here and there: Alberich's maleness display to the Rhinemaidens; Mime's disguise into a hairy, waspy insect with spidery fingers and his performing a bodily act of dominance over dead Fafner's body; Hagen's sniffing Siegfried upon his arrival at the Gibichung's Hall.
To symbolize adversity as a central theme of the Ring the orchestra's positioning on stage rotated from one drama to the next in a counterclockwise direction. Another reminder of the Ring's doomed destiny was the gradual elimination of exits from the stage until in Götterdämmerung there was but one left. The steep stage surfaces upon which the action took place were to represent the precarious, life--on the edge fate of the protagonists. The cleverly but perilously suspended on each side of the stage "Adventure Seats" reserved for the intrepid rock climbing crowd who watched the events from Olympian heights, contributed to impart a sense of imminent danger.
Regrettably, the grandiose background led eventually to audience fatigue if not alienation. As the setting was not always matched with equal grandiosity from the performers it detracted from the intensity of the drama and yes, sometimes from the music.
The Orchestras:?Hartmut Haenchen had the difficult task to direct three orchestras: the Residentie Orkest in Rheingold, the Netherlands Philarmonic in Walküre and Götterdämmerung, the Rotterdams Philarmonic in Siegfried. He did so with ease and firm control, managing to convey unity and articulate clearly the motives. The cavernous stage and the rotating positioning of the orchestra presented acoustical problems partly resolved by the use of overhanging panels which doubled on occasion as, scenery parts. There were great moments, particularly by the Rotterdams strings. There were also disappointments such as the almost inaudible hammering at the Nibelheim, the lack of lustre at the conclusion of Götterdämmerung.
Das Rheingold had a flowing, seamless quality, having been revised after earlier presentations. It was the most polished of the four Ring parts.
The Rhinemaidens, clad in red, garrish, curve exaggerating snorkeling outfits, swam on a steep, transparent platform representing the Rhine. Cudos are due to Alberich (Henk Smit) for his velvety baritone and his perfect rendering of the anti-hero's role. He filled the gamut of frustrated lust at the Rhinemaidens' cruel teasing to spasms of rage at his humiliation and victimization by Wotan. The struggle between the two when in the second act they played tug pulling on the rope with which Alberich was tied up, created electric tension. The curse was chilling, vocally and dramatically. In comparison, John Bröcheler was a pale Wotan, lacking majesty, consumed by greediness and his own anxieties. Loge (Chris Merritt) sported the Nibelungs' flattened cranium to insinuate that-- according to the readers of the Scriptures--he was himself half-Nibelung. He was tepid, tying and untying knots on his scarf to symbolize his machinations. Loge's name deriving from the Greek word logos (reason) should suggest a nobler interpretation of the role.
Peter Mikulas and Carsten Stabell as the giants Fasolt and Fafner for the Netherland's Opera (photo: Ruth Walz)
The giants (Peter Mikulas as Fasolt and Carsten Stabbel as Fafner) were vocally authoritative and imposing in gray, foam rubber suits closely emulating all anatomical contours and with high head gear which gave them the necessary mass and placed them in another rank than the elaborately costumed Gods and the E.T.-like earth coloured, head flattened Nibelungs.
This was the only production I know of, where Wotan did not keep dancing around or brandishing the spear which was instead suspended free in mid-stage, touched only in crucial moments, when it was used to slay Fasolt, for example.
Alberich's metamorphosis into a dragon was most effective with projector lights as eyes and long metallic cylinders as tentacles. This was a welcome change from the barely noticeable Nibelung smithy which conveyed little of the dwarfs' anguished toiling. Anne Gjevang's Erda was mesmerizing, entering and exiting in slow majestic motion, not exposed to the usual gimmicky indignities of springing out of the earth or bundles of cloth. But why was she made to wear vampish high heel sandals?
DIe Walküre stage was dominated by a wide, semi-circular wooden ramp climbing up to full height. Many colours of wood were crafted together, emphasizing the sweeping movement of the ramp. In the hollow created by the ramp's sweep lay the orchestra. A large beam horizontally hung over the stage was the ash tree on which the sword and several spear-like projections were attached. Hunding's hut, a mere garden shed, was standing on the beam-ash tree. The performers had to run up and down the ramp which made one feel sympathetic for Jeannine Altmeyer (Sieglinde on that cycle) who, as the gossip goes suffers from fear of heights: she needed special coaching to negotiate the ramp's challenges apart from wearing, as all performers had to, specially treated shoes to grip on the steep, polished surfaces. John Keyes' Siegmund was tormented, movingly sung. Kurt Rydl (Hunding) carried easily Act I with his powerful presence and his effortless, authoritative bass. The doomed twins were not helped by the lighting effect that substituted for the door's opening to spring; this was hardly perceptible and the magic of that moment lost. This was just one example of the unevenness of the lighting throughout the production: it ranged between the unnecessarily explosive (which earned Audi the nickname of pyromaniac by the local press) to the anemic. Gobell saved his pyrotechnics for the end of the first act when Hunding's hut went up in flames as the twins ran away.
Bröcheler as the aging Wotan showed increasing depth and range of emotion in his encounter with Fricka but she was the winner and not only in their dispute. Reinhild Runkel's Fricka was old and incapacitated, moving slowly with the help of two canes. The rams pulling her chariot in the text were now the handles of her canes. As she flashed them under Wotan's eyes, she was really claiming the Wälsungs' heads. Fricka's physical disability in sharp contrast with her strong mezzo and the power of her dialectic was a tremendous dramatic vehicle for the role.
The Valkyries, in black coats, shiny helmets (no horns!) and silvery wings attached to their sleeves danced in circles with no reference to their equestrian nature. Nadine Secunde was an experienced but no exciting Brünnhilde. Altmeyer made a good statement with a resounding Redemption motive.
Wotan's self reproach and self search, also his confrontation with Brünnhilde in Act 2 were quite convincing--he kneeled by dead Siegmund in a moment of utter grief and humility. He was superb in his contemptuous dismissal of Hunding, so god-like as there was no wonder of its fatal consequences. In the last act, Wotan leads Brünnhilde to the magic sleep, which provides a fitting closure. Instead of the fire circle there was a rectangular glass-illuminated wall in the background with an extension of red lighting– not a remarkable solution and not comfortable to the eye either, as many people from the audience complained.
In Siegfried the curse of Alberich seems to become more potent with time. The target now seems to be Siegfried in the person of the heldentenors trying the role with more or less mediocre results. The Siegfried of today is small in stature (in real and figurative terms), oftentimes in voice, invariably attired in whimsical costumes and having very little in common with an heroic character. One suspects that all these have by now become genetic traits. Heinz Kruse who was Siegfried in Amsterdam fits the description of the syndrome to a tee; moreover he lost almost completely his voice as he was wooing Brünnhilde. Covered by a long overcoat he was miniscule next to his huge sword and-- ultimate insult--he was made to carry a child's backpack in the form of a furry animal. The curse took an unexpected turn when on the opening night, eagerly running to take his bow Kruse fell and suffered a fracture, had to be replaced in the following Götterdämmerung performance.
Graham Clarke's Mime or Mime's Graham Clarke (one tends by now to confuse the role with the performer) is still refreshing after this tediousness. Clarke is not really singing anymore but who cares as long as he displays his histrionics? His concoction of the potion is becoming increasingly bizarre: in this particular instance he worked himself into a frenzy, adding to the potion Sieglinde's hair which he kept under his mattress together with the Nothung fragment.
The staging failed again to take advantage of the dramatic fabric. There was nothing fearsome about sleepy, weary Fafner who in his familiar bodysuit allowed himself sheepishly to be killed by his own dagger. Except for some lighting effects there was no notion of Fafner as dragon which removed any reason for anybody--let alone naïve Siegfried--to experience fear at his sight. The Woodbird was sung beautifully in a pure crystalline boy soprano voice. Stephen Pangratz in the role dressed in white satin carried on a pantomime translating for Siegfried's benefit the real meaning of Mime's expression of affection and care.
Erda's and Wotan's encounter was at times poetic, at times sexist (in his attempts to seduce her into responding to his quest) or brutal (as he pushed her in frustration into a pit). Wotan conveyed an appropriate range of reactions as he guided, tested and finally challenged Siegfried.
The delight experienced from the love duet was marred by the constant motion away from each other of the protagonists: it seems that this solution was dictated by their unequal size so that they only came close together when at the very end Brünnhilde knelt by her lover.
At the start of Götterdämmerung the Norns made us take a fresher look at Erda's usually dilapidated daughters. In this Ring they were lissome, dignified, mature women in control despite their wonder about and awe at the premonition of the fateful events to come. They did weave destiny on small looms hanging as collars from their necks. As the huge rope broke and they fell, a red cloth unfolded between them. In retrospect, this device was the same as the one later emulating the fire to engulf Brünnhilde and the Gods. The Nom scene was one of few intensely absorbing sequences of this staging.
Wotan's earlier blessing of Alberich's son was equally potent as the Nibelung's curse. Consequently, Hagen in the person of Kurt Rydl was magnificent. This was not only the revenge of the Nibelungs but also of the basses who redeemed the vocal side of the production. Rydl eclipsed the rest of the cast by his presence, both brutal and magnetic and his stentorian voice.
Gunther and Gutrune were properly understated; also they did not have the choice next to their formidable half brother. The insistence on their incestuous relationship was overblown and a little annoying: Gutrune's girlish motive does not match well her interpretation as temptress.
Some controversy was created about Brünnhilde's rape by Gunther who appeared on her rock dressed in black robes similar to Siegfried's. Whether the rape was real or imagined, who was in fact the perpetrator, whether drawing of the sword symbolized otherwise than it's generally accepted meaning and other such idle musings brought up some discord between the purists who disliked this twist and those who enjoyed a little riddle, however heretic it's subject.
The Vassals in armour and with faces shielded by helmets looked and moved in robot- like fashion, a spineless and amorphous mass which monotony was broken up only by some lighting changes. They managed to dampen even Hagen's dynamism, contributed to the lack of tension when Brünnhilde was paraded at the Gibichung's Hall. The conspiracy scene was powerful, again dominated by Hagen.
After his frolicking with the Rhinemaidens, now in greenish snorkeling gear, Siegfried woke up from his slumber to intone mellifluously his narration and more so the Woodbird motive before his demise.
The denouement was low key with the funeral procession small in size and making only a token appearance. Brünnhilde perished under the same red cloth that engulfed the Norns. It was all quite anticlimactic.
An interesting production? Yes. A great production? I don't think so. The excitement was not there and on the whole there was little integration of the music-drama elements. Are we ever going to enjoy the perfect Ring?
http://richard_wagner.tripod.com, 28. October 2006
www.dvd.reviewer.co.uk
Siegfried
Hartmut Haenchen (conducting the brilliant Rotterdam Philharmonic) conducts with some brisk tempi, but still leaves time for the music to breathe where necessary, and the Act III prelude has quite an effect in DTS when you turn the volume up – as I’m sure my neighbours will testify.
Overall, another successful episode from the Amsterdam Ring, and one which is a definite improvement on the Siegfried from Barcelona (also reviewed). I’m looking forward to the final chapter.
Götterdämmerung
Musically, Hartmut Haenchen produces just the right amount of dramatic intensity, and the Netherlands Philharmonic play very well indeed, although overall, I preferred the sound of the Rotterdam Phil in their parts of the cycle. The larger orchestra interludes though (notably the Rhein journey and the funeral music) are as good as you would want them with very little on stage to get in the way of the music (there is definitely no surfing down the Rhein nonsense in last year’s ENO production)..
...this is a fitting conclusion to a fine Ring Cycle, and one which certainly stands up well against the growing number of DVD versions being made available..
Alan Titherington
www.dvd.reviewer.co.uk, 28. October 2006
Elsevier 2006, Heft 26
DVD klassiek: Huisdier Wagner
Regisseur uit Beiroet temt god van Bayreuth
Pierre Audi, Hartmut Haenchen, Nederlandse opera : Wagners das Rheingold
(2-dvd), die Walküre (3-dvd), Siegfried (3-dvd), Götterdämmerung (3-dvd),
Tezamen der Ring des Nibelungen
Pierre Audi is geboren in Beiroet (1957). Een Wagneriaanse
voorbestemming, zo lijkt het. Deze Frans-Libanese regisseur zou 42 jaar
later in Amsterdam het Beierse Bayreuth van Richard Wagner binnenstebuiten
keren.
In Bayreuth had componist Richard Wagner (1813-1883) zijn eigen theater
laten bouwen, met een intiem podium en het omvangrijke symfonieorkest
verzonken in een diepe orkestbak. Precies 130 jaar geleden, in 1876, ging
in Bayreuth Wagners tetralogie Der Ring des Nibelungen in première: ein
Bühnenfestspiel für drei Tage und einen Vorabend. Het gaat om ruim
veertien uur muziekdrama, maar dan is het godenrijk ook wel in vlammen
opgegaan.
In Bayreuth comprimeerde de diepe orkestbak de klank. Audi draait in het
Amsterdamse Muziektheater, waar hij artistiek directeur is van de
Nederlandse Opera, de zaak om: het orkest bevindt zich midden in de
handeling, centraal op het podium. Bij Das Rheingold (Vorabend) zit er het
Residentie Orkest, bij Die Walküre (Erster Tag) en Götterdämmerung
(Dritter Tag) het Nederlands en bij Siegfried (Zweiter Tag) het Rotterdams
Philharmonisch Orkest. Hartmut Haenchen dirigeert het geluid prachtig
open, tot in de meest gefacetteerde details.
Om het orkest heen loopt een houten schijf ˆ zeg: een ring ˆ die elke
keer anders in de ruimte is geplaatst. Over die vicieuze cirkel bewegen
zich de operapersonages, en het operapubliek zit er met de neus bovenop.
'Er zijn geen decors,‚ zegt Audi, maar de werkelijkheid waarin wordt
gespeeld, is suggestief. Er is gekleurd licht, echt vuur en een hoog
Indiana Jones-gehalte.
Heldentenor Heinz Kruse heeft als Siegfried een dom-sensueel, verwend
hoofd. Dat treft: Wagners Nieuwe Mens is immers gevaarlijk mislukt en als
een Frankenstein uit de werkplaats van de componist te voorschijn gekomen.
En deinst er niet voor terug iemand die hem irriteert, zomaar dood te
slaan.
Het is geen toeval dat de Wagnerknop werd omgedraaid in Nederland. Alleen
in deze tot voor kort zo nuchtere natie kon Wagner worden verlost van zijn
eigen verstikkende dampen. Wagner zat net als zijn dwergen, reuzen en
goden klem tussen zijn lusten, lasten en de macht.
Bayreuth lag niet voor niks tussen de centra Berlijn (Pruisen) en München
(Beieren), Wagner zat in de bilnaad van de macht. Luister naar de
tritonus: dat akelige interval. Dat is nou precies de bilnaad van het
octaaf, zo leggen componist Peter-Jan Wagemans en pianist Stefan Mickisch
in de toelichting keurig uit.
Het was allemaal al een keer op televisie te zien, net als The Forging of
the Ring, de bijgevoegde documentaire van Roeland Hazendonk. Maar nu heb
je het onder handbereik. Audi‚s schitterende productie zal zo tot in
lengte van dagen plezier genereren.
Deze Ring geeft je macht over Bayreuth. De blaffende Wagner als huisdier.
Iedereen kan hem in de beslotenheid van de eigen woning laten opzitten en
pootjes geven. Heerlijk gevoel.
Elsevier, 30. September 2006
Eigenlijk is het een beetje jammer dat Opus Arte niet de laatste serie van de Amsterdamse Ring heeft opgenomen. Niet alleen was de bezetting van de hoofdrollen (op Graham Clark na allemaal nieuwkomers) iets beter, maar ook de voorstellingen zelf straalden een volmaaktheid uit die je alleen maar na een langdurige en intensieve samenwerking kan bereiken. Toch mogen we niet klagen, want Audi’s visie op Wagners magnum opus is één van de beste. Door de nauwe samenwerking met George Tsypin (decors), Eiko Ishioka (kostuums) en de dirigent Hartmut Haenchen is een totaalmuziektheater ontstaan, waarin ook het orkest een belangrijke rol speelt. De dvd-registratie is zeer kundig gemaakt. Er is gefilmd vanuit verschillende hoeken, waardoor je je temidden van het geheel waant en zo kan deelnemen aan de actie. En die is spectaculair, met special effects die niet zouden misstaan in een Hollywood-productie. Is Siegfried doorgaans het zwakste en minst dramatische deel van de tetralogie, in de Amsterdamse versie verveel je je geen seconde en is de spanning zeer voelbaar. Graham
Clarks Mime, hier in de gedaante van een weerzinwekkend insect, vormt zoals altijd het hoogtepunt van de voorstelling.
Basia Jaworski
www.klassiekezaken.nl, 01. September 2006
Evaluating Wagner is very different from evaluating other composers. His works aren’t well assessed in a formulaic manner. Understanding how the drama works at deeper levels is crucial to any perceptive assessment. Siegfried poses special challenges. Despite being a unified work, the Ring’s individual operas are quite distinct. Siegfried is, in some ways more intense because it centres on three figures, the Wanderer, Mime and Siegfried. The whole drama pivots on what these figures represent, throughout Wagner’s entire worldview. Unlike, say, Das Rheingold, where unexceptional singing from minor characters is not critical, the core performances in Siegfried make or break the opera.
The present performance is wonderful because of Graham Clark. His Mimes vary with different productions because he understands the importance of integrating character development with the overall interpretation. Here, his Mime is strikingly complex. Part insect, part human, this Mime is a troglodyte who scrapes an existence living off others, like a parasite. Jealousy consumes him yet he is unable to do anything original of his own to get ahead. Instead, he takes from others, thinking that somehow, by stealing what they have, and then destroying them, he can triumph. Even Alberich, in comparison, has greater integrity, despite his evil. Clark’s every movement enhances the depiction of Mime as parasite. His hands twitter the way ground beetles twitch; his head moves like an insect sensing the air for spoils or danger. His costume, by the award-winning Eiko Ishioka, is a fantastical conflation of tramp and dung beetle, complete with scaly, hairy nether regions. Alberich’s sexuality caused him to attack the Rhinemaidens and later engender Hagen. Here, Mime uses his equivalent of pubic hair in the potion he mixes to poison Siegfried. It is brilliant, subtle touches like this which bring out the deep levels in the drama which make the Ring the powerful work it is, details completely lost in superficial and clichéd work.
One of Wagner’s preoccupations was the contrast between direct action and derivative action. Secondary producers, such as Alberich, who used other people’s labour to profit were tainted. Wotan, despite his failings, was essentially a seeker after first-hand knowledge and experience. Hence the interaction between the Wanderer and Mime dramatises two completely opposed ways of living. Wherever the Wanderer may be journeying, he’s observing and learning, and willing to impart knowledge, while foregoing the comforts of hearth and home. Mime won’t share with him willingly - so different from Sieglinde’s hospitality - and only lets him stay for what he might get in return. As the Wanderer says, Mime wastes his questions on subjects he already knows about because he isn’t actually interested in anything but himself. John Bröcheler’s Wanderer is a charismatic figure, dressed in black veils. His voice is resonant with gravitas: this Wanderer is no passive observer but all too aware of the danger Mime and Alberich represent. The contrast between Bröcheler’s singing and Clark’s is delicious, both completely in character and in superb form.
Heinz Kruse has the voice for Siegfried, if not the looks. On the other hand, Siegfried doesn’t "have" to be a paragon of youthful perfection. He is a simple-minded innocent after all, without graces, who, without the destiny ordained for him might have just been another boorish yokel. His words of hate for Mime may sear the text, but Kruse’s Siegfried lives for the moment, and doesn’t feed on bitterness - a Niebelung trait. I was much less convinced by the Waldvogel, sung by Stefan Pangratz. We may be more accustomed to the role sung by a woman, but dramatically it works well with an androgynous character. Pangratz’s voice though, trained in Bach and counter-tenor repertoire, doesn’t quite convey the mystery of who the bird is, and why it knows so much. Perhaps the idea was to stress the fragility of Siegfried’s new knowledge? Or the vulnerability of the natural world? Or is it in deliberate contrast to the subterranean grotesquery of Mime and Alberich? Does it refer to the idea of beauty glimpsed by the earthbound Fafner and Fasolt? Given that it raises so many significant interpretative insights, I’m inclined to agree that the use of a male voice in the part is very much in keeping with the spirit of the music drama overall. There are plenty of straightforwardly beautiful female Waldvogels, so in the context of this production, this has its merits.
In my earlier review of Das Rheingold in this cycle I wrote of Audi’s decision to bring the orchestra on stage, integrating the music directly with stage action. In Das Rheingold, the idea worked very well, focusing attention on the drama and music, not the trappings of scenery. Real Wagnerians have known for decades that the cycle is based on ideas, not on specific mythology, but Teutonic kitsch has a stultifying stranglehold on popular misconception. Audi’s "no set" set should be a required antidote for newcomers to the cycle. As in the earlier opera, putting the orchestra on-stage inspires glorious playing. Haenchen is superb, galvanising a tight, precise and very animated performance. It’s faster paced than usual and surprisingly lucid. This is a Siegfried to listen to, as well as watch - though missing Clark’s Mime would be a shame. But because Siegfried is more concentrated than Das Rheingold, it works less well having the orchestra on stage. At moments the intensity of the interplay between Mime, Siegfried and the Wanderer is interrupted by the sight of the conductor or a musician in the background. Nonetheless this is an admirable production, very highly recommended.
Anne Ozorio
www.musicweb-international.com, 01. June 2006