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Richard Strauss: Elektra Änderungen für die Sänger bei der Uraufführung 1909

Im Arbeitsprozess mit Ernst von Schuch, gab es umfangreiche Änderungen gegenüber der heutigen Partitur, die gedruckt wurden. Vielfach wurde auch bei den Gesangspartien geändert oder hinzugefügt. (PDF am Ende des Textes)

Glücklicherweise sind Uraufführungsmaterial und Uraufführungspartitur der Sächsischen Staatskapelle durch die Kriegswirren hindurch erhalten geblieben. Sie zeigen, wie selbst nach der gedruckten Partitur (verwendet wurde die Partitur Nr. 2 vom Verlag Adolf Fürstner) im Probenprozess Druckfehler (bei Weitem nicht alle, einige sind sogar noch auf der Karl Böhm-Aufnahme dokumentiert) beseitigt wurden, die Instrumentation korrigiert, die Dynamik angepaßt und viele Details hinzugefügt. All dies ist in keiner Ausgabe bisher berücksichtigt. Die Uraufführungspartitur enthält auch Bezeichnungen von Karl Böhm und Clemens Krauss, die durch sehr unterschiedliche Stifte und Handschriften genau von den früheren Eintragungen von Schuch und Strauss zu unterscheiden sind. (Böhm z.B. änderte die zwei Sechszehntel des Anfangs in zwei Achtel, was auch auf seiner Aufnahme zu hören ist). Für die Solisten der Lyoner Produktion ist die nachfolgende Liste zusammengestellt worden, da im Probenprozess kaum Zeit ist, diese Details dann erst zu besprechen.

Strauss: Elektra
Änderungen/relevante Zufügungen in der Uraufführungspartitur (Staatsoper Dresden) für Solisten.
Druckfehler im Klavierauszug soweit bekannt.

Mägde: 2 Eintragung von K. Böhm: „Dialog der Mägde im gedämpften Ton beginnen.“

Elektra: Ziff 36 punktiertes Achtel, 16tel, halbe Note „as“ angebundenes Achtel, Achtel
„g“ (vermutlich richtig im KLA)

Elektra: Ziff. 38 Zäsur auf Taktstrich

Elektra: 1 Takt vor 39 ritardando Zeichen

Elektra: 2 Takte nach 40 sfz auf „Blut“

Elektra: 7 Takte vor 46 „molto“ im Bezug auf rit.

Elektra: 2 Takte nach 56 über der 3. Zeit ritardando Zeichen

Elektra: 3 Takte nach 61 Einsatz für Atem erst später

Elektra: 5 Takte nach 65 „tempo“

Chrys.: 81 „a tempo“

Chrys.: 1 Takt vor 86 tenuto-Striche auf „will ich auch“

Chrys.: 2 Takte vor 88 4tel dirigieren

Chrys.: 1 Takt vor 98 über der Pause „warten“

Elektra: 5 Takte nach 117 „schlafen“ nicht „schlagen“ (so auch bei Hoffmannsthal)

Klytämnestra: 2 nach 137 Fermate über der Pause

Klytämnestra: 3 vor 140 zwei Viertel „gis-gis“ verändert in zwei Halbe

Elektra: 6 nach 141 „höhnisch piano“

Klytämnestra: 2 vor 149 „selber“ verkürzt auf punktierte Halbe und Viertel
(hält HH nicht unbedingt für Notwendig)

Klytämnestra: 2 Takte nach 153 „meno“

Klytämnestra: 3 Takte nach 157 Fermatenzeichen (bezieht sich vermutlich nur auf den Leertakt im
Orchester. Radierte Viertelzeichen)

Klytämnestra: 2 vor 162 rit. Zeichen auf 1. Hälfte, ten. auf 2. Hälfte

Klytämnestra: 1 vor 162 jede Takthälfte ein „ten.“

Klytämnestra: 162 „wieder zurückführen“

Klytämnestra: 5 Takte nach 163 „Dies ist wahr“ an Stelle „Das“ (so auch bei Hoffmannsthal)

Klytämnestra: 1 Takt vor 200 Fermate auf der Orchesterpause

Klytämnestra: 1 vor 201 „vorwärts“

Klytämnestra: 1 vor 203 Fermate

Elektra: 1 vor 206 „ten.“ auf 2. Halbe

6 Takte vor 216 „Non acc“

1 Takt vor 216 „rit“

216 „ruhig“

Klytämnestra: Taktstrich vor 223: Atemzeichen

Klytämnestra: Taktstrich vor 224: Atemzeichen

Elektra: 3 und 2 vor 230: colla parte

Elektra: 1 Takt vor 236: Zurückkorrigiert auf original Hoffmansthal: „…wie Blut! Das…“

Elektra: 4 Takte nach 255: Der Einsatz von 3 nach 255 wurde einen Takt später verlegt.
(Das können wir machen, es ist aber sicher notwenig geworden, da der Sprung
nicht gemacht wurde)

Elektra: 4 Takte vor 257: Viertel Pause, Halbe „cis“ auf „dann“, weiter wie gedruckt.
(Eine spannende Variante durch die Synkope, gerne machen)

Elektra: 3 Takte 259 „4. Viertel abreisen und auf der 4 warten“

Chrys.: 4a Fermate auf dem Taktstrich

Chrys.: 13a „auf 3“ (bedeutet Verlangsamung), danach wieder in 1

Chrys.: 22a „Viertel dirigieren“, nach wieder 1

Junger Diener: 2 Takte nach 29a: „der’s dir“ nicht „der dir’s“ (so auch bei Hoffmannsthal)

Elektra: 2 Takte vor 45a Akzent und danach pp auf „Beil“

Elektra: 70a letzte Note „c“ nicht „f“

Chrys.: 2 Takte nach 77a letzte Note „fis“ (Druckfehler KLA)

Elektra: 89a “Soll möglichst bleiben“ (also Strauss wollte ausdrücklich keinen Sprung.

Elektra: Ziff 106a, zweite Note „cis“ (Druckfehler KLA)

Elektra: 3 vor 108a letztes Viertel „ich“, Partitur hat „und“, KLA wohl auch „ich“ = richtig
(so auch bei Hoffmannsthal)

Orest: 2 Takte nach 127a „etwas vorwärts“

Elektra: 1 Takt vor 130a „kein ritardando“

Elektra: 133a „etwas breit“ gestrichen

Elektra: 2 Takte nach 136a „Tempo fest“ (bezieht sich auf „allmählich etwas fließender“. Hier
ist Tempo erreicht)

Elektra: 144a Fermate auf dem Taktstrich

Elektra: 3 Takte nach 152a: Strauss änderte dies 1933 in Halbe Pause und dann erst
Einsatz

Elektra: 3 Takte vor 158a „a tempo“

Elektra: 1 Takt vor 159a „ritardando-Zeichen auf letztem Viertel und Haken auf dem
Taktstrich

Elektra: 5 Takte nach 160a: Druckfehler KLA: Viertel mit Punkt „fis“, Achtel „d“

Orest: 3 Takte nach172a Druckfehler im KLA: Letzte Note ist c (nicht „e“)

Alter Pfleger: 1 Takt vor 182: Letzte zwei Achtel „f“, auch Druckfehler alte Partitur wie KLA „c“

Elektra: 192a Atemzeichen auf dem Taktstrich (damit ist wohl gemeint, dass der Einsatz
nach dem Orchester kommen soll)

Aegisth: 200a „meno“

Elektra: 205a ritardando-Zeichen

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