Opera

Het Parool, 28. January 1992
Aber ich hoffe, daß die Niederländische Oper auch in Zukunft auf Haenchen rechnen darf, der "Frau ohne Schatten" so brachte, wie Strauss sich seine Salome vorstellte: Als "Elfenmusik" in der Nachfolge von Mendelssohn. Verblüffend und voluminös, aber durchsichtig wie ein Streichquartett.

Haenchen, wie immer mit beiden Beinen auf der Erde, entscheidet sich für die ausgestoßenen dieser Erde. In einem Werk, welches die Kluft zwischen gesellschaftlich hoch und tief auch musikalisch reflektiert.

Die gläserne, unwirklich Musik der Geisterwelt ist bei Haenchen wirklich kristallklar.

Aber die Szenen im Färberhaus sind grimmig, lebensecht und makaber. Haenchen, doch ein Beispiel für Ruhe und Wohlüberlegtheit, verändert sich plötzlich in einen klugen Straßenkämpfer (...) werden 124 Musiker aufgejagt zu einer imponierenden blinden Raserei.