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21. Dezember 2007 · Berlin, Konzerthaus, 20:00 Uhr

C.Ph.E.Bach: Sinfonie G-Dur Wq 180; C.Ph.E.Bach: Konzert für Orgel und Orchester G-Dur; Johann Christian Bach: Sinfonie g-moll; Matthias Eisenberg: Improvisation über Weihnachtslieder; W.A.Mozart: Sinfonie B-Dur KV 319

Kammerorchester C.Ph.E. Bach
Matthias Eisenberg (Orgel), Hans-Jakob Eschenburg (Violoncello)

WeihnachtskonzertAnrechtskonzert des Kammerorchesters C.Ph.E. Bach Originalübertragung des DeutschlandRadio Kultur
Weihnachtskonzert

Pressestimmen

rbb, Kulturrradio

Konzerthaus Berlin: "Weihnachtskonzert" des Kammerorchesters "Carl Philipp Emanuel Bach"

22.12.2007 08:10

.... Für das Kammerorchester "Carl Philipp Emanuel Bach" sind die Werke seines Namensgebers dagegen Alltag, und da war es erfreulich zu bemerken, dass auch bei diesem vertrauten Repertoire nicht der geringste Anflug von Routine zu spüren war. Die Sinfonie Wq 180 haben die Musiker vor knapp zwei Jahrzehnten bereits eingespielt, und im Vergleich zu dieser Aufnahme hat sich die Interpretation hörbar weiterentwickelt. Damals wirkte es etwas gediegen, fast bequem. Heute lässt das Orchester deutlich werden, wie provokant diese Musik zur Entstehungszeit empfunden wurde. Die Musiker haben das Sprunghafte, das Unberechenbare herausgearbeitet, immer am Rande des Abgrunds. Die Interpretation hatte die Spannung einer Neuentdeckung.

Johann Christian Bachs düstere g-Moll-Sinfonie op. 6 Nr. 6 gestaltete das Orchester voller Dramatik, schroff und fatalistisch, richtig zum Fürchten, wenngleich im langsamen Satz etwas vorhersehbar. In Wolfgang Amadeus Mozarts B-Dur-Sinfonie KV 319 haben sich die Musiker, jedoch selbst übertroffen. Das war sportiv und mit vollem Risiko gespielt. In diesem sehr facettenreichen Werk, in dem Streicher und Bläserparts in echtem Wechselspiel ineinander greifen, spielte eigentlich kein Orchester mehr, sondern eine Kammermusikvereinigung; so vertraut waren alle miteinander, so eng in der musikalischen Kommunikation – eine eingespielte Mannschaft. Manch anderes Orchester wäre bei dem Tempo und dem Gewusel sicherlich abgestürzt. Hier klang es nicht nur absolut sicher, sondern wurde auch mit so viel Witz und spürbarem Vergnügen gestaltet – die Bläser mit übermütigen Akzenten –, dass man richtig im Geiste Mozart sehen konnte, wie er über Tische und Stühle springt. Besser kann man das Werk nicht spielen. Insgesamt also kein echtes Weihnachtskonzert, aber – den Organisten abgerechnet – ein Abend mit echter Bescherung.
Andreas Göbel, Kulturradio am Morgen
rbb · 22. Dezember 2007