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11. Februar 2006 · Amsterdam, Concertgebouw, 20:15 Uhr

A. Bruckner: Sinfonie Nr. 8 c-moll

Nederlands Philharmonisch Orkest

Pressestimmen

„Haenchen was here!“ wird langsam definitiver.

Am vergangenen Montag endete Anthony Fiumara seine Rezension in dieser Zeitung über Bruckners Achte Sinfonie mit dem Nederlands Philharmonisch Orkest mit den Worten: „Haenchen was here!“. Er drückte damit seine Bewunderung für Dirigent Hartmut Haenchen aus, der wieder einmal einen unnachahmlichem Stempel mit seiner Anwesenheit in Amsterdam drückte. Es war nicht zu viel gesagt, wie ich Montag Abend selbst feststellen konnte.
Mit großer Leidenschaft und größter Übersicht leitete Haenchen sein altes Orchester durch die Mammutpartitur. No-nonsense, wie wir es von ihm kennen, schnell und ohne Theater und gerade deshalb so viel mehr bedeutungsvoll. Eine Interpretation in der besten Eduard van Beinum –Tradition. (...)

Peter van der Lint
Trouw · 17. Februar 2006
Haenchen reißt das Orchester in Bruckners 8. gut mit

Wie kein anderer versteht Haenchen die Kunst, um die Strukturen einer solchen Sinfonie vollkommen klar wiederzugeben. In der Achten ging er dabei wieder extrem zu Werke um Bruckners scharf montierte und suchende Form hervorzuheben. Haenchen scheute dabei kein Risiko, das niederländische Suchen nach Kompromissen hat er während seines langen Aufenthaltes hier nie gelernt.

Nehmen wir den dritten Satz, der unter Haenchen von intensivstem Charakter war.
Die Unruhe in den wichtigen Mittelstimmen war deutlich zu hören, da Haenchen die Bratschen vor die Celli gesetzt hatte. Der genau balancierte Nachdruck auf die Mehrstimmigkeit sorgte auch in den anderen Teilen für wichtige Verbindungen, die oft unhörbar bleiben (...). Im Finale hörte man, wie alle Bremsen losgelassen wurden und wie das Orchester an den wilden Walkürenritt, den Haenchen vor Augen hatte, hingab. Früher vorkommende Themen fassten hier Feuer. Stets höher ließ Haenchen das Feuer lodern und in der Schlussfanfare setzte das rotglühende Blech Bruckners ganzes Bauwerk vom Treppenhaus und die Etagen in eine festliche, knisternde Lichterlohe. Haenchen was here.

Anthony Fiumara
Trouw · 13. Februar 2006
Leidenschaft und Unruhe bei Hartmut Haenchen

Hartmut Haenchen ist noch immer beim festen Publikum des Nederlands Philharmonisch Orkest besonders populär. Sein Auftritt liefert ein Crescendo an Applaus und die Achte Sinfonie von Bruckner ist noch kaum verklungen, da schallen ihm die ersten Bravo’s entgegen.
(...) in großem Ausdruck modellierte er den Klang des „Adagio“, mit einem prachtvollem Klang als Folge. Hier liegt der Schwerpunkt seiner Interpretation.

Jos Ruiters
Noordhollands Dagblad · 13. Februar 2006