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17. Mai 2007 · Dresden, Kreuzkirche, 20:00 Uhr

J. Haydn: Die Jahreszeiten

Dresdner Philharmonie, mdr-Chor, Dresdner Chöre, Mitsänger
Rebecca Evans (Sopran), Stig Andersen (Tenor), Peter Mikuláš (Bass)

Dresdner Musikfestspiele, Eröffnungskonzert

Pressestimmen

Dresdner Neueste Nachrichten, 19./20. Mai 2007

Eine betont gewichtige musikalische Erwiderung auf die finanziellen Kürzungen der letzten Jahre hat Intendant Hartmut Haenchen zur Eröffnung der 30. Dresdner Musikfestspiele in der fast ausverkauften Kreuzkirche gegeben: Wir sind noch da, hieß das stolz....Das konsequente Bemühen des Dirigenten um größte Werktreue ist bekannt. So präsentierte Haenchen erstmals eine Lesart der „Jahreszeiten“ von Joseph Haydn, die zumindest für heutige Gepflogenheiten ungewöhnlich genannt und deswegen etwas genauer erklärt werden muß.......Für Haenchen hingegen wirkt das Argument der Uraufführungsbesetzung schwer. Haydn bemerkte gegenüber einem Zeitgenossen, seine „Composition“ sei „gros geschrieben“; sie werde „daher auch nur bey einem zahlreichen und wohlgeübten Orchester ihr Glück und den gehörigen Effekt machen“.....Durchaus folgerichtig, dass Haenchen der Dresdner Philharmonie vorschlug, das Werk gewichtig anzugehen: 4 Flöten, 4 Oboen, 4 Klarinetten, 5 Fagotte, 8 Hörner, ein umfangreicher Streicherapparat – ergänzt durch einen 420-stimmigen Riesenchor, gemischt aus professionellen Chören und musikbegeisterten Laiensängern. Gerade in der Kreuzkirche musste diese Entscheidung als rechtes Wagnis gelten, und doch gelang Haenchen ein phänomenaler und rundum überzeugender Blick auf das Werk. Durch einen geschickt dynamisch abgestuften Einsatz der Chöre auf der Bühne und den Emporen gewannen die Tuttichöre eine unglaubliche Raumtiefe; die Plastizität der einzelnen Stimmen war in jedem Tempo gut ausgeformt.
Martin Morgenstern
Dresdner Neueste Nachrichten · 20. Mai 2007
Sächsische Zeitung, 19./20. Mai 2007

Hartmut Haenchen hat sich der Mühe unterzogen, das Aufführungsmaterial anhand der Originalqquellen zu überarbeiten und seine Interpretation dieser Quellenlage anzupassen. Das bedeutet eine ungewohnt große Chor- und Orchesterbesetzung, mit der wuchtige Kräfte freigesetzt werden können. So waren manche Passagen der sieben Chöre von der Monumentalität gewaltiger Marmorsäulen...Haenchens Geschick ist es zu danken, dass der Klang aber nicht aus den Fugen geriet und weitgehend klar konturiert blieb. Zu den unbestreitbaren Vorzügen gehörte auch die erfreuliche Synchronität trotz großer Entfernung zwischen der bestens aufgelegten Philharmonie auf dem Altarplatz und den Chören auf der Empore....Die Chöre, Profis und Amateure, sorgten denn auch für die Höhepunkte an Intensität.
Peter Zacher
Sächsische Zeitung · 20. Mai 2007