20. Dezember 2007 · Braunschweig, Stadthalle, 20:00 Uhr
Hans-Jakob Eschenburg (Violoncello)
C.Ph.E.Bach: Sinfonie G-Dur Wq 180; C.Ph.E.Bach: Konzert für Violoncello und Orchester a-moll; Johann Christian Bach: Sinfonie g-moll;
W.A.Mozart: Sinfonie B-Dur KV 319
Kammerorchester C.Ph.E.Bach
Hans-Jakob Eschenburg (Violoncello)
Pressestimmen
Unbeschwertes mit überraschenden Satzsschlüssen
Philharmonisches Meisterkonzert mit dem Kammerorchester C. P. E. Bach in der Stadthalle Braunschweig
Von Gerd Klingeberg
Von beschwingter Leichtigkeit war das Weihnachtskonzert in der gut besetzten Stadthalle geprägt, ohne dass man dazu auf spezifisch weihnachtliche Melodien zurückgreifen musste. Quicklebendig agierte das Kammerorchester C.P.E. Bach unter der sicheren Stabführung von Hartmut Haenchen bei der Sinfonie G-Dur seines Namensgebers.
Die bewegt angegangenen Ecksätze mit ihrem üppigen melodiösen Zierrat wurden so zu einem Wohlfühlwirbel, bei dem mit nuanciert ausgeführter Dynamik feine Spannungsbögen gewoben wurden.
In C.P.E. Bachs Cellokonzert a-Moll führte Solist Hans-Jakob Eschenburg bruchlos die Grundstimmung fort und brillierte mit locker kapriolender Bogenführung und strahlend warmer Tongebung beim präzisen Zusammenspiel mit dem Ensemble und im ausdrucksstarken Monolog der glasklar vorgetragenen Kadenzen.
Nach den Kompositionen des großen Bach-Sohnes unverkennbar die stilistische Familienähnlichkeit beim kleinen (Halb-)Bruder Johann Christian Bach, dessen g-Moll-Sinfonie mit galanter, eingängiger Melodik und kontrastreicher Farbgebung gefiel.
Bei Mozarts Sinfonie B-Dur KV 319 beeindruckte die ausgefeilte Formung und transparente Gestaltung des vielfältigen Themenmaterials. Wie selbstverständlich entwickelten sich aus markantem Grundgedanken die immer neuen Seitenmotive, wobei die sprühend funkelnden Tongirlanden der Streicher dekorativ die satten Harmonien der Bläser umgarnten.
Haenchen wählte durchgehend straffe, dennoch unaufgeregt wirkende Tempi, blieb auch in den langsamen Sätzen atmosphärisch heiter und unelegisch gelassen. Auffallend waren jeweils die unspektakulär anmutenden, bisweilen gar überraschend wirkenden Satzschlüsse, mit denen jeglicher Hauch von unpassender Schwere vermieden wurde.
Ein unbeschwerter, mit viel Beifall bedachter vorweihnachtlicher Hörgenuss, der mit "Jesus bleibet meine Freude" von Vater Johann Sebastian Bach seinen schönen Schlussakzent erhielt.
Samstag, 22.12.2007
Braunschweiger Zeitung · 22. Dezember 2007