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06. Juni 2004 · Dresden, Semperoper, 20:00 Uhr

A. Zemlinsky: Frühlingsbegräbnis; G. Mahler: Das klagende Lied (1. Fassung)

MDR-Sinfonieorchester, MDR-Chor
Brigitte Hahn (Sopran), Iris Vermillon (Mezzosopran), Christian Elsner (Tenor), Michael Volle (Bariton), Tölzer Knaben

Dresdner Musikfestspiele Abschlusskonzert

Pressestimmen

Am 6.6. gingen in einem wunderbaren Abschluss-Konzert, das wieder der Intendant Hartmut Haenchen leitete, die heiß umstrittenen, aber doch erfolgreichen 27. Dresdner Musifestspiele zu Ende. In Mahlers "Klagendem Lied" standen ihm als Solisten zur Seite: Brigitte Hahn (Sopran), Iris Vermillon (Alt), Christian Elsner (Tenor) und Michael Volle (Bass).
Dazu kamen noch ein Knaben-Sopran und Knaben-Alt (Tölzer Knabenchor), erwachsene Solisten vom -MDR-Chor und Tölzer Knabenchor, sowie das -MDR-Sinfonieorchester. Haenchen brachte das Werk in der Fassung der Dresdner Erstaufführung. Hier waren die Chöre dominierend, vom Dirigenten sehr kompetent geleitet. (...) Gut abgerundet und sehr klangschön die Chöre.
Vorher aber gab es noch ein ganz selten zu hörendes Werk von Alexander Zemlinsi, mit berauschenden Melodien: "Frühlingsbegräbnis" (Text nach Paul Heyse) für Baritonsolo, gemischten Chor und großes Orchester, in der gleichen Besetzung.
Der Abend wurde vom Publikum mächtig gefeiert.

Gitta Ranft
Der neue Merker · 01. August 2004
Spätromantik, verklärt und brüchig

Die beiden Werke, die Hartmut Haenchen zum Abschluss der Musikfestspiele in der Semperoper dirigierte, haben manche Gemeinsamkeit: Sie wurden am Ende der Romantik von jugendlichen Komponisten geschrieben und verarbeiten Märchenstoffe in oratorischer Großform. Zudem kannten beide Komponisten einander und verehrten ein und dieselbe Frau (...) “Frühlingsbegräbnis“ von Alexander Zemlinsky entstand 1896 auf einen Text Paul Heyses (...) Haenchen ist dafür zu danken, dass das Werk 108 Jahre nach seiner Entstehung erstmalig in Dresden zu erleben war. Der pure Gegensatz ist „Das klagende Lied“ Gustav Mahlers. Wo Zemlinksy eine brillante Oberfläche ausbreitet, geht Mahler (...) in die seelischen Tiefen der Märchendichtung (...) Haenchen bot eine packende und aufwühlend dramatische Interpretation mit dem Chor- und Sinfonieorchester des MDR (...) den exzellenten Solisten.

Peter Zacher
Dresdner Neueste Nachrichten · 08. Juni 2004