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25. Juli 2016 · Bayreuth, Festspielhaus, 16:00 Uhr

Richard Wagner: Parsifal

Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele
Amfortas: Ryan McKinny; Titurel: Karl-Heinz Lehner Gurnemanz: Georg Zeppenfeld; Parsifal: Klaus Florian Vogt; Klingsor: Gerd Grochowski; Kundry: Elena Pankratova, 1.Gralsritter: Tansel Akzeybek; 2. Gralsritter: Timo Riihonen; 1. Knappe: Alexandra Steiner; 2. Knappe: Mareike Morr; 3. Knappe: Charles Kim; 4. Knappe: Stefan Heibach; Klingsors Zaubermädchen: Anna Siminska; Katharina Persicke; Marieke Morr; Alexandra Steiner; Bele Kumberger; Ingeborg Gillebo; Altsolo: Wiebke Lehmkuhl
Regie: Uwe Eric Laufenberg; Bühne: Gilbert Jäckel; Kostüm Jessica Karge; Licht:Reinhard Traub; Dramaturgie: Richard Lorber; Video: Gérard Naziri; Chorleitung: Eberhard Friedrich

Premiere, Eröffnung der Bayreuther Festspiele 2016
Weltweite Radioübertragung und für die ersten Akte zeitversetzt ab 20:00 in zahlreichen Kinos.

Pressestimmen

Das war das Kulturjahr 2016

BAYREUTH OHNE TEPPICH - Die Bayreuther Festspiele 2016 dürften als einmalig in die Geschichte des Festivals eingehen. ... Für den aus unbekannten Gründen kurzfristig abgesprungenen Dirigenten Andris Nelsons tritt Hartmut Haenchen (73) ans Pult. Er macht es so gut, dass er auch im kommenden Jahr den «Parsifal» leiten wird.
Ganze Rezension
Bildzeitung · 24. Dezember 2016
..."Er [Hartmut Haenchen] bietet genau den schlanken, transparenten Klangzauber, der auch den großen Ton nicht unterschlägt. ... Musikalisch bewegt sich der neue Bayreuther ›Parsifal‹ also zwischen grandios und mindestens festspielwürdig."...
Musik und Theater · 01. November 2016
...Der Mann am Pult, der "Traditionen" bis zum kleinsten Phrasierungsbogen in Frage stellende Hartmut Haenchen, war auch bei der Neuproduktion des Sommers dominierende Figur: "Parsifal" - mit Gurnemanz Georg Zeppenfeld als wirkungsvollstem Akteur auf der Bühne....
Sendung zum nachhören (20:39:00 - 20:52:00)
ORF · 20. Oktober 2016
..." der eilends rangezoomte Spät-Bayreuth-Pult-Debütant, der im Vollbesitz seiner kapellmeisterlichen Kräfte stehende 73-jährige Hartmut Haenchen. Ein Glücksfall für die szenisch fragwürdige Produktion. ... Haenchens sicherer Hand glückte Geheimnisvolles, Erschütterndes. Der Maestro ließ es aus dem abgedeckten Graben funkeln und leuchten. Dem satten Glockenklang schuf ein abgeklärter Haenchen feierlichen Gralsmotiv-Grund. ... Sorgte – da kam er Barenboims Salbungs-Stil sehr nahe und entfernte sich von der Coolness seines Mentors Pierre Boulez – musikalisch für ein Ereignis.
Hans Gärtner
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Tabula Rasa Magazin · 18. September 2016
..." Bei der traditionellen „Bayreuth Nachlese“ des Richard-Wagner-Verbandes in der Volkshochschule ergab sich da ein durchaus differenziertes Bild.
In der von Hansgeorg Kling geleiteten Diskussion hob Alexander Grotov, Geiger des Kasseler Staatsorchesters, die Textnähe der Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg hervor und lobte insbesondere die musikalische Realisierung durch den Dirigenten Hartmut Haenchen" ...
Hessische Niedersächsische Allgemeine · 08. September 2016
..."Hartmut Haenchen tampoc ho tenia fàcil, amb pocs dies d’assajos disponibles, la qual cosa no li va impedir intentar deixar petja, començant per dur el seu propi material d’orquestra amb indicacions del mateix Wagner. El veterà director va conduir una versió equilibrada i fluïda, sense pompositats feixugues ni misticismes boirosos, que només a l’acte segon va decaure en tensió de forma acusada. El cor, amb l’orquestra, l’autèntic puntal artístic de Bayreuth, va estar impressionant de potència en les imprecacions a Amfortas de l’acte tercer. Sens dubte, l’any vinent Haenchen podrà signar una versió encara més arrodonida..."
Xavier Cesta
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http://cronistaerrant.blogspot.de · 07. September 2016
..."On reconnaîtra à Hartmut Haenchen le mérite d’avoir sauvé une production, même si sa direction attentive et précise ne dépasse pas sa précédente prestation, captée lors des représentations de 2011 à la Monnaie. Le geste est prudent et sans une once d’originalité qui viendrait étoffer une conduite harmonique qui tombe sans faux pli. Haenchen est envisagé pour diriger les représentations 2017, avec l’éclatant Andreas Schager en remplacement de Klaus-Florian Vogt, ce qui ne manquera pas d’occasionner une inflexion notable dans le caractère et la couleur de ce Parsifal de répertoire."...
David Verdier
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www.resmusica.com · 05. September 2016
..."Hartmut Haenchen, who became the production’s conductor less than a month before opening night after Andris Nelsons withdrew over artistic differences, took us on a whirlwind ride, fast, lucid, and exciting, with fine balances and, for Bayreuth, lots of volume. Altogether, this was an unforgettable, electrifying performance.
James L. Paul
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http://classicalvoiceamerica.org · 03. September 2016
..."Und doch gelang das ungeheure Werk und es konnte mit Hartmut Haenchen ein Maestro präsentiert werden, der den Parsifal bereits in etlichen Produktionen dirigiert hat und der „nur“ noch einen Crashkurs in Sachen Bayreuther Orchestergraben brauchte… Angesichts dieser Vorgeschichte, bzw. der nicht vorhandenen Vorbereitung, erwies sich Haenchens Dirigat geradezu als Sensation. Im Gegensatz zu Generationen von Parsifal-Dirigenten, gerade hier am Hügel, setzt Haenchen auf klangliche Entschlackung, flüssige Tempi und einen eher analytisch-klaren Ansatz. Pierre Boulez – einst selbst mit diesem Werk in Bayreuth zu Gast – steht hier hörbar Pate und der Dirigent schaffte es erstaunlich gut, seine Vorstellungen auf ein Orchester zu übertragen, das von Nelsons sicherlich auf einen anderen Kurs gepolt worden ist. ... Man darf sehr gespannt sein auf das Ergebnis, wenn Haenchen im kommenden Jahr den gesamten Probenprozess gestalten kann.
Fabius
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https://fabiuskulturschockblog.wordpress.com · 02. September 2016
Hartmut Haenchen dirigiert bei den Bayreuther Festspielen einen «Parsifal» von enigmatischer Poesie.
..."Musikalisch ist der Abend von anderem Kaliber. Hartmut Haenchen ... dirigiert einen überlegen unpathetischen, klanglich fein ausdifferenzierten, trotz aller Helligkeit soghaften "Parsifal". Zwei Voraussetzungen gibt es: Da ist zum einen die jahrzehntelange Beschäftigung mit dem Werk... Und dann ist da Orchestermaterial, das der Dirigent in Ermangelung textkritischer Stimmen erstellt und nach Bayreuth mitgebracht hat. Für die Musiker dürfte das keine Kleinigkeit gewesen sein. Es geht ja nicht nur ums neue Lesen, sonder um veränderte physische Abläufe. Geteilte Bogenstriche, schwere Akzente, leichte Staccati, Wechsel von Vibrato und Non-Vibrato, genau regulierte Dynamik solche Finessen der Artikulation haben mit Fingern, Handgelenken, Lippen, Lungen zu tun. Verdientermaßen kam das Festspielorchester danach auf die Bühne und wurde mit seinem Dirigenten umjubelt. War dies doch nichts weniger als der erste Versuch, dem für Bayreuth geschriebenen Stück in Bayreuth mit einem historisch geschulten Klangbewusstsein nahezukommen. Dazu braucht es weder alte Instrumente noch überdehnte Probenphasen oder einen künstlich tiefgelegten Stimmton. ... Hartmut Haenchen sollte seinen spannenden Ansatz unter normalen Probebedingungen ausfeilen können. Und Andris Nelson ... wäre schlecht beraten, wenn er bei diesem "Parsifal" noch einsteigen würde."
Stephan Mösch
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Opernwelt · 01. September 2016
..."Hulde aan de Nederlandse maestro."
Wagner kroniek · 01. September 2016
..."Hartmut Haenchen ist mit nur wenigen Proben in Bayreuth sehr gut angekommen. Wer meinte den Parsifal (und auch seine Bayreuther Klangbilder) zu kennen, mußte beständig dazulernen. Es war so alt und doch so neu, mag man da Wagner zitieren!"...
..."musikalisch ist diese Produktion auf sehr hohem Niveau. Hartmut Haenchen, der kurzfristig für Andris Nelsons einsprang, hat hohe Anforderungen gestellt und auch die verwendete Partitur auf eine einheitliche (Ur-)Fassung zurückgeführt. Das Ergebnis spricht für sich: und so wird er im kommenden Jahr zurückkehren und die Arbeit mit den Musikern fortsetzen können."...
Zenner
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www.operapoint.com · 31. August 2016
..."Après la défection inexpliquée d'Andris Nelsons quelques semaines avant la première, on a appelé au pupitre Hartmut Haenchen, qui connait bien Parsifal (il l'a dirigé à la Monnaie de Bruxelles et à l'Opéra de Paris). Sa conception n'a pas changé, davantage attentive au détail instrumental qu'à la fusion du son. On admire de bout en bout ce travail d'orfèvre...
Emmanuel Dupuy
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Diapason · 30. August 2016
"Hartmut Haenchen rettet den neuen "Parsifal" bei den Bayreuther Festspielen 2016"
..."Um so beglückter war das Hörvergnügen dieses "Parsifals", denn Hartmut Haenchen, ... bescherte ein geradezu sensationelles Hörerlebnis.

Hartmut Haenchen dirigiert nicht nur unpathetisch, schlank und transparent, er vermeidet alles allzu Weihevolle, was seit Cosimas Zeiten in Bayreuth zur falschen Tradition wurde. Er dirigiert mit großem Atem, fließender "Natürlichkeit", aber auch enormem Klangsinn und immer wieder aufbrausender Emotionalität im Sinne kontrollierter Ekstase, Vor allem aber räumt er gründlich mit verkrusteten Spielkonventionen auf, korrigiert Fehler im heutigen Aufführungsmaterial und bemüht sich um eine"historisch informierte" Wagneraufführungspraxis. Er kennt Wagner und seine Intentionen so genau wie nur Wenige, weil er (bis heute leider eine Seltenheit bei Dirigenten) Wagners Schriften und Aufzeichnungen gelesen hat, aber auch Briefe, Berichte von Wagners Assistenten und Mitarbeitern, vor allem Hermann Levis, des Uraufführungsdirigenten. Auch berücksichtigt er die auf Wagner zurückgehenden Einzeichnungen in der Uraufführungspartitur und in den Orchesterstimmen, um Wagners letztem Willen auf die Spur zu kommen. Haenchen macht sich stark für eine längst überfällige Revision der Wagneraufführungspraxis. Das kann man nur begrüssen. Erfreulicherweise wird er, wie nun bekannt wurde, auch alle "Parsifal"-Aufführen 2017 dirigieren." ...
Dr. Dieter David Scholz
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http://dieterdavidscholz.de · 30. August 2016
..."Zu dieser spröden Inszenierung passt Hartmut Haenchens Leitung; als sei er nicht als Retter in der Not fast in letzter Minute dazu gekommen, sondern habe das Unernehmen von Anfang an als Dramaturg am Pult begleitet. Statt des spätromantischen Wucherns oder impressionistischen Fließen baut Haenchen den Parsifal-Klang klar und nüchtern auf, schafft weniger Bögen als klare Strukturen, ist eher fein- und kleingliedrig, und erzeugt dabei eine eigene Spannung. Haenchen, der nach diesem überzeugenden Debüt auch für 2017 verpflichtet wurde, lässt uns vieles neu hören und findet bei durchwegs raschen Tempi (insgesamt unter 4 Stunden, was – wie ein Blick auf die Aufführungszeiten beweist – keineswegs rekordverdächtig schnell ist) einen natürlichen schreitenden, selbstverständlichen Duktus, der beispielsweise der Gurnemanz-Erzählung im ersten Akt gut tut"...
Geerd Heinsen
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http://operalounge.de · 30. August 2016
..."Der Parsifal dagegen, die diesjährige Neuinszenierung des Wiesbadener Intendanten Uwe-Eric Laufenberg, war ein ganz anderes Erlebnis. Musikalisch ließ er, das heißt vor allem: der eingesprungene Dirigent Hartmut Haenchen, (fast) nichts zu wünschen übrig, das war eine ausgesprochen stringente, (auch zügige), gut entwickelte und spannende Arbeit, die er und das Orchester ablieferten. Zumal die vokale Besetzung auch ausgesprochen fein war"...
Matthias Mader
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https://matthias-mader.de · 30. August 2016
..."Nel golfo mistico Hartmut Haenchen fa suonare l’orchestra con una precisione certosina e un’intensità che unisce sacro e tragico"...
Giacomo Gambassi
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www.avvenire.it · 30. August 2016
Notlösungen und Glücksgriffe
...ganz großer Glücksfall ... überwältigender Parsifal ... Haenchen wurde gefeiert
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MDR · 29. August 2016
..."If there is one element however that makes up for the lack of dramatic stage direction in this new Bayreuth production, it's the quality of the singing and the musical direction. I've seen nothing but the highest praise for Hartmut Haenchen's conducting ...and Act III is every bit as extraordinarily beautiful and transformative and it ought to be."..
Ganze Rezension
www.operajournal.blogspot.de · 27. August 2016
..."Dieser szenisch sehr ausdrucksstarke und tiefgreifende Parsifal findet auf musikalischer Ebene (Vorstellung vom 24. August) ein quasi oratorienähnliches Gegengewicht. Hartmut Haenchen dirigiert zügig und sehr transparent. Was einem seiner Vorgängervor einigen Jahren nicht gelungen ist, nämlich Ansätze der historischen Aufführungspraxis mit in das Interpretationskonzept einzubauen, wird heuer vom Publikum bejubelt."...
Alain Steffen

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www.pizzicato.lu · 26. August 2016
..."Assumia la direcció musical Hartmut Haenchen, després de la plantada d'Andris Nelsons. Enguany, a Bayreuth sembla haver-se imposat certa lleugeresa en el discurs musical, i Haenchen no és aliè a aquest concepte. La lectura de la partitura és, en mans del director saxó, formidable i detallista, i la preparació de l'orquestra amb l'assistent de toro -Haenchen no va arribar fins a l'assaig general- demostra l'altíssim nivell de la formació del Festspielhaus, al servei de l'única partitura que Wagner va concebre per al seu teatre. No cal dir que el cor, a mans d'Eberhard Friedrich, va contribuir a dur en molts moments el clímax de l'espectacle a cotes altíssimes i que difícilment oblidarem."...
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http://dietarioperistic.blogspot.de · 25. August 2016
..."Auf fast ungeteilte Zustimmung stieß hingegen das "Parsifal"-Dirigat von Hartmut Haenchen. Er, der kurzfristig für Andreas Nelsons eingesprungen war, gilt als Entdeckung der Festspiele - auch wenn Haenchen seit Jahrzehnten (nicht nur) Wagner-Experte ist.
Ganzer Beitrag
Münchner Merkur · 25. August 2016
"Maravillosa versión musical del maestro Hartmut Haenchen en #Parsifal @BayreuthFest con un excelente Gurnemanz de Georg Zeppenfeld"
Javier del Olivo
Ganzer Tweet
Twitter · 25. August 2016
..."Y bien que sonó en las manos del aquí muy sensible, bien ordenado, matizador, intencionado en los acentos, elegante en el fraseo, cuidadoso en el acompañamiento Haenchen, que logró una magnífica versión musical, que respiró con las voces y que supo apoyarse en la muelle y portentosa calidad tímbrica de la Orquesta y en las características tan especiales de la acústica del foso místico. El coro, como siempre, en lo más alto, con efectos y reguladores magistrales. Afortunadamente, hubo un equipo de cantantes idóneo."...
Arturo Reverter
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La Razón · 23. August 2016
..."Maestro Haenchen durfte deshalb keine weitere Zeit verlieren, weswegen er von früh bis Mitternacht probte. Insgesamt absolvierte er in dieser relativ kurzen Zeit zwei Orchesterproben, zwei Bühnenproben mit Orchester für den ersten Aufzug, je eine für den zweiten und dritten Aufzug, eine Korrekturprobe sowie Hauptprobe und Generalprobe. Hinzu kamen weitere Proben mit dem Chor sowie den Solisten, letzteres auch noch nach der Generalprobe. Dabei blieb Haenchen werktreu - buchstäblich bis zum letzten Halbton. Dafür ein Beispiel: im dritten Aufzug, Takt 1068, spielte ein Teil des Orchesters ein C, der andere ein Cis. Als man sich nicht einigen konnte, ging der Dirigent ins Wagner-Archiv, studierte dort die Uraufführungspartitur und stellte fest, dass man in Bayreuth an dieser Stelle ein Cis intonieren sollte. Der Streit war geschlichtet. Ob es viele im Publikum gehört hätten, mag bezweifelt werden. Als Orchesterleiter hat man allerdings im Graben des Festspielhauses auch den schlechtesten Platz; man kann oft nur ahnen, wie die Musik im Saal ankommt. Gewisse Freiheiten nehmen sich die Dirigenten nur bei den Tempi. So hat Haenchen den Parsifal wesentlich schneller dirigiert als sein Vorgänger Arturo Toscanini. Zum Schluss erhielt der Maestro - im Gegensatz zu seinem Regiekollegen Uwe Laufenberg - vom Premierenpublikum und den allermeisten Kritikern rauschenden Beifall. Im Sinne von Parsifal war er zum "Erlöser" geworden."...
Willy Marth
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www.rentnerblog.com · 21. August 2016
..."In Wagner’s operas, the orchestra is as important as the singers and under the baton of veteran Wagner conductor, 73-year-old Hartmut Haenchen (who replaced Andris Nelsons at short notice) the players – hand-picked from some of Germany’s finest musicians – rose to the occasion. They were heard to especially good effect in the prelude to Act I based on motives heard in The Love Feast and The Spear, as well as the ‘Dresden Amen’ representing the Holy Grail, while the Transformation Music in the same act was brilliantly executed."...
Tony Cooper
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www.quarterly-review.org · 20. August 2016
"...Hartmut Haenchen’s way with Parsifal, finely executed by the orchestra, brought a perceptive sense of purpose to each phrase, not least in a deeply focused Act I Vorspiel...."
Andrew Powell
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Musical America · 19. August 2016
..." Y bien que sonó en las manos del aquí muy sensible, bien ordenado, matizador, intencionado en los acentos, elegante en el fraseo, cuidadoso en el acompañamiento Haenchen, que logró una magnífica versión musical, que respiró con las voces y que supo apoyarse en la muelle y portentosa calidad tímbrica de la Orquesta y en las características tan especiales de la acústica del foso místico.
Arturo Reverter
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www.beckmesser.com · 19. August 2016
Hartmut Haenchen Conducts Fresh, Lucid Parsifal
.."Naturally I cannot explain better than the conductor, Hartmut Haenchen, how he has revised Wagner’s score so that this performance reclaimed the composer’s intentions more than recent ones at Bayreuth. He was a very late replacement for Andris Nelsons but what an achievement his debut was for the veteran conductor. This Parsifal indeed sounded as if the score had been ‘spring-cleaned’ and it was swift, lucid, nuanced, and very fresh. The Bayreuth Festival Orchestra perhaps played – if that were possible – even better for Haenchen than for Thielemann or Kober the previous evenings and there was fervour, finesse, perfectly blended timbres, a rich glow and a full share of incandescent climaxes from conducting which had insightful cerebral flexibility."...
Jim Pritchard
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http://seenandheard-international.com · 18. August 2016
..." Völlig unverhofft hat sich dem Festival hier – Glück im Unglück – mit dem zweiten Ersatz-Mann dieses Sommers ein möglicher Ausweg aufgetan. «Parsifal»-Dirigent Hartmut Haenchen, kurzfristig für Andris Nelsons eingesprungen, führte nämlich bei seinem rettenden Dirigat eindringlich vor, dass eine solche ästhetische Weiterentwicklung beispielsweise in der Besinnung auf die Aufführungstraditionen und -bedingungen zu Lebzeiten Wagners liegen könnte. Mit einer im Notentext an vielen Stellen revidierten, fliessenden und klanglich merklich verschlankten Lesart, die erstmals in der Geschichte Bayreuths konsequent Erkenntnisse der historischen Aufführungspraxis aufgreift, zeigt Haenchen überdies einen Weg aus der immer spürbarer um sich greifenden Krise des Wagner-Gesangs: Durch die zurückgenommene Dynamik wird unversehens ein aus dem Text gezeugtes, nuanciertes Singen jenseits des verbreiteten Dauer-Forcierens möglich. Man kann nur hoffen, dass Katharina Wagner mit diesem Pfund wuchern und Haenchen in den kommenden Jahren die Gelegenheit zur Vertiefung seines Ansatzes geben wird."...
Christian Wildhagen
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Neue Zürcher Zeitung · 18. August 2016
..."La musique, en revanche, est à la fête, entre une distribution de haut vol et la direction philologique, d’un magnifique fondu, de Hartmut Haenchen."...
En fosse, Hartmut Haenchen, qui nous avait confié rêver de diriger à Bayreuth, ce dont sa jeunesse est-allemande l’avait privé, s’offre une belle revanche sur le destin grâce au départ tardif d’Andris Nelsons en conflit avec la direction du festival, en réalisant enfin pleinement (à la synchronisation près avec des chœurs absolument sublimes) sa vision du dernier chef-d’œuvre wagnérien, qu’il n’avait pas réussi à traduire en sons face à l’Orchestre de l’Opéra de Paris, et déjà mieux avec celui de la Monnaie de Bruxelles.
On retrouve cette fois toutes ses déclarations d’intention sur la fluidité du tissu orchestral, sur le fondu des timbres n’empêchant pas l’avancée des récits et du discours, sur la modération des nuances ne donnant que plus d’impact aux climax, sur les alliages sonores inédits, enfin sur le tempo giusto recherché comme le Saint Graal, très proche au final des durées du tableau d’affichage de la création de 1882. Un juste retour des choses pour un maestro qui avait jusque-ici peiné à confirmer la théorie par la pratique.
Yannick Millon
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www.altamusica.com · 18. August 2016
..."Doch dann gibt es eben auch diese unfassbar schöne, berührende Musik, diese vollendete und zugleich weit in die Zukunft greifende Partitur. Sie ist ein lebenslanger Gipfel für jeden Dirigenten, die Herausragenden ihrer Zunft entdecken für ihr Publikum immer wieder neue Facetten und Köstlichkeiten. Schade, dass genau so ein Meister erst durch den Ausstieg der ersten Wahl – Andris Nelsons – gerufen wurde. Und ein Glück: Der 73-jährige Hartmut Haenchen ist in mehrerlei Hinsicht die Rettung dieser Nahost-Expedition. Zügig und klar, ja fast nüchtern-säkular geht dieser Notentext-Exeget vor, Transparenz ist seine Stärke. Auch das sensible Feilen am Ton, der schon mal fluten und mächtig auftrumpfen darf, wenn die Gralsritter ihren Ritus einfordern, und doch an keiner Stelle überwältigen will.
Nach nur zwei Proben ist das Ergebnis eine Sensation. Zumal die Kulisse ihre Tücken hat und den Sängern durchaus zusetzt. Aber Haenchen ist stets um Balance bemüht, und die Hauptpartien sind grandios besetzt. "...
Christa Sigg
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www.kultur-vollzug.de · 18. August 2016
..."De muzikale leiding was in handen van de in Nederland zo gevierde dirigent Hartmut Haenchen. Nadat Andris Nelsons kort voor de première het bijltje erbij neer had gegooid, was de in Parsifal gepokt en gemazelde Haenchen een ware deus ex machina. Hem restten slechts twee orkestrepetities voor de première, maar dat bleek geen al te groot probleem. Hooguit wekte het bij sommige orkestleden wat irritatie dat Haenchen zoals gebruikelijk met zijn eigen versie van de partituur aankwam. Hoe het ook zij, tijdens de vierde voorstelling op 15 augustus klonk het orkest fantastisch. Hulde aan de Nederlandse maestro.
Peter Franken
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www.operamagazine.nl · 18. August 2016
Pero, finalmente, pudieron. En la función que comento, la tercera de la serie, la dirección orquestal de Haenchen fue un modelo de diferenciación cromática y equilibrio sonoro, y de una sensibilidad tan medida como profunda. Los tiempos son bien a lo Boulez, y, según Haenchen, “un poquito más ligeros que los de Hermann Levi". El fraseo orquestal salió como un comentario de meditativa transparencia, con un lirismo de conmovedora contención.
Agustín Blanco Bazán
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www.mundoclasico.com · 16. August 2016
..."Hartmut Haenchen took over from Andris Nelsons with less than three weeks to go with stunning results. It is no mean feat to prepare one of the longest and most complicated operas in the repertoire in such a short time. It helped, without a doubt that Haenchen could rely on the best Wagner orchestra in the world."..
..."but musically this Ceremony of the Grail sounds magnificent. Haenchen has drilled the forces to a level of perfection that is astounding"...
Albert Ehrnrooth
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www.acge.net · 15. August 2016
..." Hartmut Haenchen ist schließlich ein sensibler Sängerdirigent. ... Das das Tempo schon den Komponisten selbst und nicht nur die ersten Interpreten intensiv beschäftigt hat, lässt sich nachlesen. Haenchen belegt seine vor allem gegen Schluss hin zügige Variante mit Quellenstudium. Dem Gesamteindruck tut das ebenso gut wie den Sängern."...
Christa Dietrich
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Vorarlberger Nachrichten · 13. August 2016
..."a coup beyond all expectations. Haenchen, Laufenberg and an extraordinary cast catapulted Bayreuth to Olympus-like heights....
Haenchen’s reading of the score was ultra-quick but never seemed rushed. He gave his singers plenty of time to articulate and kept the brilliantly disposed Festival Orchestra in estimable balance with each singer. He refused to over-romanticize music that already represents the zenith of Romanticism. Haenchen kept the narrative sections of the score moving, turning Gurnemanz’s monologues into gripping theater. It has been years since I have heard such superb intonation from the Bayreuth Festival Orchestra, and the singing of the Bayreuth Chorus under the direction of Eberhard Friedrich, always special, was mind-bogglingly so in this Parsifal. ...
Jeffrey A. Leipzig
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Opera News · 11. August 2016
..."Revelația serii a constituit-o dirijorul Hartmut Haenchen care debuta la Bayreuth după o lungă experiență artistică la pupitrul Orchestrei din Dresda dar și în prestigioase teatre lirice ale lumii printre care chiar Teatro alla Scala din Milano și Royal Opera House din Londra sau vestita Covent Garden. ... Încă de la preludiu și apoi de la magistralele procesiuni corale, am admirat personalitatea muzicală, dirijorală și artistică a lui Hartmut Haenchen care a subliniat la perfecțiune atât maestozitatea grandioasă cât și intimismul profund și delicat dozând sonoritățile, timbralitățile, agogica și dinamica, arbitrând perfect relația orchestră – voci. Am fost captivat, așa cum am afirmat și în prima pauză a transmisiunii radiofonice, de dozarea pianissimo-ului coral într-o manieră impecabilă care mi-a stimulat chiar o interpretare metaforică aplicată sunetului vocal individual în pianissimo și care devine forță neobișnuită prin unitatea omogenă a masei corale punctând asupra fragilității individuale care devine forță în contextul colectiv al masei. Haenchen a știut să sublinieze Lirismul Misterului Sacral și Dramatismul de acțiune al personajelor. Am apreciat de asemenea modul în care dirijorul a tratat și integrat vocile interpreților ...
Lucian
Ganze Rezension
http://altmarius.ning.com · 11. August 2016
..."Hartmut Haenchen fick hastigt ta över dirigentskapet mitt under repetitionstiden sedan Andris Nelsons hoppat av. Hans tolkning är mycket mjuk, perfekt välvårdad i klangen med större accent på stråkstämmorna än man är van vid. Visst är det öronvänligt och vackert men ställvis blir det för mjukt, man saknar tyngden och blåsarnas stadgande kraft." ...
Lars-Erik Larsson
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Skånska Dagbladet · 11. August 2016
..." Haenchen’s masterly control and understanding of the music’s sweeping arc. And not since Toscanini has Parsifal sounded both this noble and swift."
A.J.Goldmann
Ganze Rezension
The Spectator · 10. August 2016
..."On ne peut tenir rigueur à Hartmut Haenchen d’être là, bien au contraire. Et c’est une excellente idée que de l’avoir invité. C’est un vrai connaisseur de Wagner, c’est un analyste hors pair des partitions, un fin connaisseur de ses éditions et des recherches en la matière ; c’est un vrai intellectuel et un vrai chercheur. D’ailleurs, dès le prélude, on comprend qu’il connaît la fosse, qu’il connaît les particularités de l’acoustique de la salle et qu’il sait comment travailler les équilibres sonores et les balances. Sa direction est d’une grande clarté, non dépourvue d’une certaine finesse, techniquement impeccable et sans scorie aucune. C’est un travail techniquement sans reproche, souvent riche, souvent intéressant (au premier acte notamment), qui valorise les prestations scéniques et qui accompagne les chanteurs avec une grande attention." ...
Ganze Rezension
http://wanderer.blog.lemonde.fr · 08. August 2016
Orchester eine feinsinnige Klangsprache entlockt
Für eine weitere Aufregung sorgte dann die kurzfristige Besetzungsänderung am Pult. Statt Andris Nelsons dirigierte Hartmut Haenchen die Neuproduktion und war dann der unumstrittene Star des Abends. Der charismatische Altmeister und Wagner-Kenner, als solcher zuletzt in Kopenhagen und Brüssel erlebbar, in Bayreuth zu kürzester Probenarbeit verurteilt, entlockte dem Festspielorchester eine feinsinnige Klangsprache analog Wagners melodiereicher Musik. Er führte souverän, innerhalb von vier Stunden, Takt für Takt das Orchester sowie Sänger — und gerade diese mit einer Präzision, die den ohnehin meist zu wenig verständlichen Text verdeutlichte.
Georgina Szeless
Ganze Rezension
Neues Volksblatt · 06. August 2016
... "I den over­dæk­ke­de or­ke­ster­grav har den 73-åri­ge Hart­mut Ha­en­chen en­de­lig sin Bay­reuth-de­but som di­ri­gent med en velka­li­bre­ret ud­ga­ve af Wag­ners par­ti­tur, der vir­ke­de end­nu stær­ke­re for­løst, end da ty­ske­ren for fi­re år si­den di­ri­ge­re­de sam­me ope­ra i Kø­ben­havn. Det er ba­re en sær­lig op­le­vel­se at hø­re mu­sik­ken til det­te værk sti­ge op fra et usyn­ligt or­ke­ster i det ope­ra­hus, Wag­ner selv de­sig­ne­de, og som han skrev ’Par­si­fal’ spe­ci­elt til.
Ha­en­chen og de øv­ri­ge med­vir­ken­de fik enorm ap­plaus. Og må­ske var di­ri­gen­ten den, der fortjen­te den al­ler­mest. Sam­men med den fan­ta­sti­ske Zep­pen­feld, der i år for al­vor har meldt sig som kan­di­dat til tit­len som ver­dens bed­ste Wag­ner-bas."
Politiken · 05. August 2016
..."Parsifal should not leave listeners indifferent," once wrote the late British music critic Andrew Porter. Certainly, the Bayreuth Festival's new production of Parsifal (seen Tuesday, August 2) didn't leave a sold-out audience indifferent. There was a good half-minute of silence after Wagner's music had completely died away before they broke into applause lasting for 10 minutes.
So, what was it that had them so enthralled? Wagner's wonderful score? Quite possibly. It was brought to lustrous life in the pit by conductor Hartmut Haenchen leading a crackerjack orchestra made up of musicians from Germany's finest orchestras. (For those Wagnerians keeping score at home, Haenchen timed in at three hours and fifty-four minutes, roughly 10 minutes quicker than Hermann Levi at the 1882 premiere which was directed by the composer himself.)
Leonard Turnevicius
Ganze Rezension
The Hamilton Spectator · 05. August 2016
...Hartmut Haenchen... gibt sensationellen Einstand im Orchestergraben auf dem Grünen Hügel
... Der für den ... vom Grünen Hügel urplötzlich geflohenen Andris Nelsons eingesprungene Hartmut Haenchen – eine seit Jahrzehnten fest im Sattel sitzende internationale Koryphäe in puncto Wagner – tat dem Allverschmachtenden der Riesenpartitur flüssigen Schwung verpassen; die Musik geriet durch seinen frischen und unorthodoxen Zugriff leichtgewichtiger "als sonst", sie atmete unaufgeregt, sie wirkte stellenweise schwerelos. Das sich auf seinen "neuen Chef" urplötzlich umgestimmt haben müssende Festspielorchester reagierte hochprofessionell – als hätte es nie eine andere Sichtweise zum Parsifal gegeben; immerhin spekulierte man im Voraus, dass der Nelsons Alles viel, viel, viel, viel breiter hätte genommen haben wollen. Gott sei Dank gab's jetzt den "harten" Schnitt!
Andre Sokolowski
Der Freitag · 04. August 2016
...Eine grandiose Dirigenten-Entdeckung im „Parsifal“ – mit solchem können die bräsigen Salzburger heuer (noch) nicht wuchern. ...
Markus Thiel
Ganzer Kommentar
Merkur · 04. August 2016
..."Jumping in at the last minute for the Latvian maestro, Hartmut Haenchen, a distinguished East German conductor, lead a refreshingly brisk performance characterized by honesty and dramatic drive. He seemed loath to wallow indulgently in the score’s cosmic ecstasies." ...
A.J.Goldmann
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www.forward.com · 04. August 2016
Bleibt die musikalische Seite. Dirigent Hartmut Haenchen ist bekannterweise recht kurzfristig für den Bayreuth-überdrüssigen ... Andris Nelsons eingesprungen, verfügt aber über erhebliche Wagner-Erfahrung, die er ausspielt. Er dirigiert einen flüssigen, entspannten, beinahe heiteren Parsifal, nie zu schwer, farbenreich und den verschmelzenden Mischklang suchend. Nicht alles überzeugt, die Blumenmädchenszene etwa gerät zu laut und zu wenig verführerisch. Die Gralschöre, gewohnt imposant gesungen vom ausgezeichneten Festspielchor (Einstudierung: Eberhard Friedrich), sind nur ganz selten zu massig, das Finale gelingt überirdisch schön.
Stefan Schmöe
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Online Musik Magazin · 03. August 2016
..."Hartmut Haenchen va conduir una versión equilibrada, sense pompositats feixugues ni misticismes boirosos" ...
Xavier Cester
Ganze Rezension
www.ara.cat · 03. August 2016
... "Given that he took over the conducting from Andris Nelsons at such a late stage, Hartmut Haenchen showed that he had already mastered the theatre’s difficult acoustic by this second performance of the run. He adopted fashionably brisk tempos in this famously slow-moving work, but it never felt rushed, and he gave plenty of space for his singers"...
Matthew Rye
Ganze Rezension
www.bachtrack.com · 03. August 2016
.... "Ursprünglich sollte der designierte Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons im Graben stehen. Bekanntermaßen sprang der vor drei Wochen ab, Hartmut Haenchen ein. Eine verdammt kurze Zeit, zumal Nelsons und Haenchen dirigentisch auf Augenhöhe stehen mögen - aber an entgegengesetzten Enden des ästhetischen Spektrums: Nelsons Musik erblüht aus dem Augenblick, die Wirkungsmacht von Haenchens Musizieren ist das Ergebnis der akribischen Durchdringung und Erforschung.
Er muss also hart ins Steuer gegriffen haben, um den Festspieldampfer auf seinen Kurs zu bringen. Und es grenzt an ein Karfreitags-Wunder, dass davon fast nichts zu hören ist. Von der ersten Linie des Vorspiels an ist er da, der manipulative Zauber der „Parsifal“-Musik, die Aura, die dieser Oper auch die Bewunderung derer sichert, die Sujet und Text, Wagners gruseliges Frauenbild und seine verschwiemelte Sexualmoral abstoßen. Haenchen schreckt nicht zurück vor der Überrumpelungskraft des Grandioso. Aber aufs Ganze gesehen hält er den Klang offen fürs Details, setzt auf Analytik, ohne die Sinnlichkeit zu gefährden, und auf Fluss.
Dafür werden Haenchen und das Orchester rückhaltlos bejubelt ...
Peter Korfmacher
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Tagesschau · 29. Juli 2016
A Bayreuth, l’enchantement par la musique
..."Bayreuth est acariâtre, Bayreuth est vexatoire mais Bayreuth est source de gloire. Ce sera notamment le cas pour le chef d’orchestre allemand Hartmut Haenchen, qui aura fait ses débuts au Fest­spielhaus à l’âge de 73 ans en remplaçant quasiment au pied levé le Letton Andris Nelsons, lequel a demandé l’annulation de...."
En savoir plus sur http://www.lemonde.fr/musiques/article/2016/07/28/a-bayreuth-l-enchantement-par-la-musique_4975672_1654986.html#lvsTJ3SUJJWbhAg5.99
Marie-Aude Roux
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Le Monde · 28. Juli 2016
"Overweldigende triomf voor Hartmut Haenchen in Bayreuth
Het moet een emotionerend moment geweest zijn voor dirigent Hartmut Haenchen, toen hij maandagavond aan het slot van Wagners 'Parsifal' op de bühne van het beroemde Festspielhaus in Bayreuth verscheen. ...
..wat vooral opvalt is het organisch stromen van de muziek...
...maar het is absoluut de avond van en met Haenchen."
Peter van der Lint
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Trouw · 27. Juli 2016
„Haenchen dirigiert nüchtern, aber nie steif oder unsensibel. Er liefert einen zügig flutenden Musikzauber, in traumhaften Pastellklangfarben gehalten. Und das Festspielorchester erfüllt ihm jeden nur denkbaren Wunsch. So gelingen die Außenakte auf Weltniveau"
Reinhard J. Brembeck
Süddeutsche Zeitung · 27. Juli 2016
..."Dafür gab es aus dem Graben ganz Neuartiges und wahrhaft Phänomenales zu hören. Hartmut Haenchen, der Ultrakurzfrist-Einspringer ..., drückte dem Bayreuther Festspielorchester seinen Stempel auf. Zügig geht es voran, Haenchens Klangdramaturgie erinnert hinsichtlich Transparenz, Genauigkeit und Dynamik an Pierre Boulez, aber man hört auch großartigen, ballaststoffreichen Pomp. ... Man sollte Haenchen in den nächsten Jahren unbedingt weiter daran arbeiten lassen!
Jörn Florian Fuchs
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Berliner Morgenpost · 27. Juli 2016
"a triumph", 5 Sterne
This bold vision, under gripping musical direction by Hartmut Haenchen, with Georg Zeppenfeld as a slim Gurnemanz in Muslim head-covering providing unparalleled vocal command and depth of sympathy, carried all before it. With Klaus Florian Vogt as a powerfully heroic Parsifal, along with the beautiful gold, silver and piercing iron of Elena Pankratova’s voice as Kundry, Gerd Grochowski as a subtle and well sung Klingsor, American baritone Ryan McKinny as a noble and agonised Amfortas, and his father Titurel (Karl-Heinz Lehneras) seen here as an old man rather than a cavernous voice inside a coffin, this was a cast of distinction, helping Bayreuth to recover its reputation for musical and artistic supremacy.
The chorus was exceptional as always, and despite reported artistic differences between Andris Nelsons and music director Christian Thielemann that led to Haenchen replacing Nelsons, the new conductor rallied the orchestra using his own score, creating a musical triumph.
Mark Ronan
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The Telegraph · 27. Juli 2016
..."Zum Glück ist Richard Wagners „Parsifal“ kein Theaterstück, es gibt auch noch Musik. So kläglich die Szene, so grandios und bewundernswert die Leistungen von Sängern, Musikern und Dirigent. Hartmut Haenchen, der die musikalische Leitung erst im Endproben-Prozess von dem bayreuthflüchtigen Andris Nelsons übernommen hatte, bringt zum Verbeugen das ganze Orchester mit auf die Bühne, in Arbeitskleidung. Das ist nicht nur ein Zeichen der Bescheidenheit, es ist auch eine Geste des Dankes. Man hat hart gearbeitet in den letzten Tagen. Haenchen, der sich für seine „Parsifal“-Dirigate in Paris und Brüssel aus den Uraufführungsprotokollen, der kritischen Gesamtausgabe und anderen Quellen sein eigenes „Parsifal“-Notenmaterial erarbeitet hatte, das falsche Noten ausmerzt und eingeschliffene Artikulationsmoden korrigiert, brachte dieses mit. Die Musiker mussten in aller Kürze der Zeit versuchen, den Änderungen (allein fünfundsiebzig Korrekturen in der 1. Violine im ersten Aufzug) gerecht zu werden. Das Ergebnis ist, wenn man einige unvermeidliche Wackler, abzieht, phantastisch gelungen. Die Sänger werden vom Orchester auf Händen getragen: wortklar, dramatisch zugespitzt die Diktion, durchsichtig der Orchestersatz, klangsinnlich weich konturiert, mit fließenden Übergängen, zügigen Tempi, leuchtenden Aufgipfelungen. Und die Sänger? Zwei traumhafte Idealbesetzungen waren zu erleben: Klaus Florian Vogt als Parsifal, der die klare, weiße Farbe der Unschuld genau so überzeugend aufträgt wie das volle Gold des charismatischen Helden. Und Georg Zeppenfeld als lebendiger, authentischer Gurnemanz, mit fesselnder Präsenz, großrahmigem Organ. Ein großes Glück, dass alle anderen, bis in die Nebenrollen, dahinter nur wenig zurückstanden – von Elena Pankratova (Kundry) über Gert Grochowski (Klingsor) bis hin zu den herrlich ineinandergreifenden Blumenmädchensopranen. Es zeigt, dass die Bayreuther Festspiele zumindest musikalisch wieder den Anschluss gefunden haben an den Rest der Wagnerwelt.
Eleonore Büning
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Frankfurter Allgemeine Zeitung · 27. Juli 2016
... Granitica direzione di Hartmut Haenchen, l’intrepido veterano di Dresda che – debuttando a 73 anni sulla Collina Verde dopo l’inopinata defezione di Andris Nelsons – ha davvero fatto miracoli in soli dodici giorni di prove. Nell’insidiosa acustica del Festspielhaus, appositamente progettata da Wagner per il Parsifal, più di una nobile bacchetta aveva fatto naufragio. ...
Ingo von Lückenbüßer
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CD Classico.com · 27. Juli 2016
Musikalisch überzeugend
"Und ein Glück: Der 73-jährige Hartmut Haenchen ist in mehrerlei Hinsicht die Rettung dieser Nahost-Expedition. Zügig und klar, ja fast nüchtern-säkular geht dieser Notentext-Exeget vor, Transparenz ist seine Stärke. Auch das sensible Feilen am Ton, der schon mal fluten und mächtig auftrumpfen darf, wenn die Gralsritter ihren Ritus einfordern, und doch an keiner Stelle überwältigen will.
Nach nur zwei Proben ist das Ergebnis eine Sensation. Zumal die Kulisse ihre Tücken hat und den Sängern durchaus zusetzt. Aber Haenchen ist stets um Balance bemüht, und die Hauptpartien sind grandios besetzt.
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Die Tagespost · 27. Juli 2016
"Hartmut Haenchen, durch den Schlagzeilen machenden Abgang von Andris Nelsons im Graben endlich zu Bayreuth-Ehren gekommener Einspringer, begleitet solches, ... in scharfen, prickelnden Kontrast – zügig voranschreitend, dabei nie verhetzt, sachlich nüchtern. Immer nah an der Szene, ein durchaus gestischer Klangerzähler, aber unbeeindruckt von jeder mystischen Schwüle, einzig der Rationalität huldigend. Das Gralsmotiv wellt sich ohne Sfumato eher wie die „Rheingold“-Wogen, klar abgeschnitten kommen die Einsätze.
Da verschwimmt wenig, verschwiemelt nichts."
Manuel Brug
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Die Welt · 27. Juli 2016
..."Weit weniger Zeit war Dirigent Hartmut Haenchen geblieben, ... die er hörbar effizient genutzt hat. Vieles hatte der gebürtige Dresdner auf Anhieb im Griff, den heiklen Kontakt zwischen verdecktem Bayreuther Graben und riesiger Bühne. Es war ein fast flotter, wenn auch punktuell etwas kurzatmig ausschwingender „Parsifal“, den er garantierte, bei noch weiter auffächerbaren Abstufungen des Langsamen und dafür nicht ganz so extremen Lautstärke-Staffelungen der einmal mehr grandiosen Chöre. Vorzüglich die scharfkantigen Ausblicke ins Moderne im zweiten Aufzug, der in einem arabischen Bad spielt...."
AXEL ZIBULSKI
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Frankfurter Neue Presse · 27. Juli 2016
"musikalisch hinreißend"
..."vor allem weil Hartmut Haenchen am Pult des Festspielorchesters nach Kräften hilft, einen Thriller um bedrängte Christenheit mit zeitgemäßen Tempi zu begleiten. Hinreißend macht das der Dirigent... er scheut nicht vor dem Adagio zurück, dem süßen langsamen Strömen der Musik, zugleich bewältigt er auch die prozesshaften Strecken mit fließender Genauigkeit; und in den Details ist er griffig nah an den Noten. Das ist eine Parsifal-Lesart, die in ihren vielen besten Momenten an den unvergessenen Pierre Boulez erinnert."...
Wolfram Goertz
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General-Anzeiger · 27. Juli 2016
..."Hartmut Haenchen, der Ultrakurzfrist-Einspringer für den aus Frust über Christian Thielemanns ständige Interventionen abgereisten Andris Nelsons, drückte dem Bayreuther Festspielorchester seinen sehr genuinen Stempel auf. Zügig geht es voran, Haenchens Klangdramaturgie erinnert hinsichtlich Transparenz, Genauigkeit und Dynamik an Pierre Boulez, aber man hört auch großartigen, ballaststoffreichen Pomp. ... Man sollte Haenchen in den kommenden Jahren unbedingt weiter daran arbeiten lassen!
Jörn Florian Fuchs
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Hamburger Abendblatt · 27. Juli 2016
Klassikradio · 27. Juli 2016
Haenchen is de vleesgeworden objectiviteit zoals hij dynamiek en tempi uit de historische bronnen distilleert, Nelsons is dan weer een dirigent van het subjectieve type dat accenten en tempi gevoelsmatig laat opborrelen. Er valt wat te zeggen voor beide methodieken. ...Helemaal in focus qua tempo en dynamiek kwam het orkest pas met de Verwandlungsmusik en de eerste Graalscène. Grandioos zoals de pauken klonken in de beide Graalscènes. In het tweede bedrijf en het 70 minuten durende derde bedrijf liet hij vlotte doch zeer gepaste tempi horen. Ik zou durven vermoeden dat hij zijn schaarse orkestrepetities aan het derde bedrijf heeft gespendeerd. Hoedanook, voor Haenchen moet dit een hoogtepunt zijn in zijn carrière als Wagnerdirigent en het zou mij verbazen indien wij Nelsons volgend jaar terug zullen zien.
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Leidmotief · 27. Juli 2016
Dirigenten-Coup
Daraus wurde dann freilich der Coup der Produktion: Der bei Wagnerianern hoch im Kurs stehende Dresdner Hartmut Haenchen (73) übernahm und übertrug seine bewährte "Parsifal"-Lesart in den abgedeckten Graben und in das Haus, für das Wagner sein Bühnenweihfestspiel speziell komponiert hat. Mit seinen Tempovorstellungen, einem akribischen Quellenstudium und eigenem Orchestermaterial folgt er bewusst Wagners Intention und vertreibt die wallenden Weihenebel, die die Nachwelt über das Stück gelegt hat. Haenchen hat die Tücken der speziellen Festspielhausakustik nach nur wenigen Proben im Griff. Er bietet genau den schlanken, transparenten Klangzauber, der auch den großen Ton (besonders in den Verwandlungsmusiken) nicht unterschlägt.
Musikalisch bewegt sich dieser neue "Parsifal" also zwischen grandios und mindestens festspielwürdig. Man wäre gut beraten, aus der Dirigenten-Notlösung eine "Parsifal"-Dauerlösung zu machen.
Joachim Lange
Ganze Rezension
Mitteldeutsche Zeitung · 27. Juli 2016
..."Le chef d’orchestre Harmut Haenchen, vieux routier wagnérien, tient la fosse avec une rigueur qui glorifie l’opulence hypnotique de la partition. Quant aux chœurs, ils sont, comme d’habitude, superlatifs."...
Roselyne Bachelot-Narquin
Ganze Rezension
www.formumopera.com · 27. Juli 2016
"...während es hoffentlich ein Wiederhören mit dem Pult-Einspringer Hartmut Haenchen gibt. Haben die tragischen Umstände in diesem Jahr das "Fest" aus Wagners Bühnenweihfestspiel getilgt, streicht der 73-jährige Maestro von sich aus komplett die "Weihe". Sein Dirigat zielt auf keinen esoterischen Gewinn, es ist stark und eigensinnig ganz dem dramatischen Erzählen verpflichtet, nicht der kontemplativen Ausdeutung des Geschehens.
Für einen Regisseur, der weiß, was er tut, wäre Haenchen der ideale Partner. Er schleppt nie und hält dabei engsten Kontakt zum phänomenalen Gurnemanz von Georg Zeppenfeld, der dieser oft betulichen Rolle eine neue Dimension an Vergegenwärtigung abgewinnt. Vieles macht Haenchen hörbar, doch die feine Balance macht nicht vergessen, dass er auch an die dynamischen Grenzen seines tiefen Orchestergrabens stößt. Wie der hochgewachsene Dirigent selbst zuerst an Wagners Schalldeckel. So befreiend dieser konsequente Ansatz klingt, mit der Zeit wird deutlich, dass die Übernahme nach dem Abgang von Andris Nelsons schon sehr schnell gehen musste. Richtig spannend würde es, wenn Haenchen mit den Sängern und Musikern nun die Stellen findet, an denen sich auch einmal Emotionalität in der Musik zeigen darf. Das würde Lust darauf machen, diesem Parsifal wieder zu begegnen.
Ulrich Amling
Ganze Rezension
Die Zeit · 26. Juli 2016
Dirigenten-Coup
Daraus wurde dann freilich der Coup der Produktion: Der bei Wagnerianern hoch im Kurs stehende Dresdner Hartmut Haenchen (73) übernahm und übertrug seine bewährte "Parsifal"-Lesart in den abgedeckten Graben und in das Haus, für das Wagner sein Bühnenweihfestspiel speziell komponiert hat. Mit seinen Tempovorstellungen, einem akribischen Quellenstudium und eigenem Orchestermaterial folgt er bewusst Wagners Intention und vertreibt die wallenden Weihenebel, die die Nachwelt über das Stück gelegt hat. Haenchen hat die Tücken der speziellen Festspielhausakustik nach nur wenigen Proben im Griff. Er bietet genau den schlanken, transparenten Klangzauber, der auch den großen Ton (besonders in den Verwandlungsmusiken) nicht unterschlägt.
Musikalisch bewegt sich dieser neue "Parsifal" also zwischen grandios und mindestens festspielwürdig. Man wäre gut beraten, aus der Dirigenten-Notlösung eine "Parsifal"-Dauerlösung zu machen.
Joachim Lange
Ganze Rezension
Wiener Zeitung · 26. Juli 2016
Bei der Neuinszenierung von Wagners «Parsifal» wird der Einspringer am Pult zum Helden des Abends.
..."Umso mehr beeindruckte, was dem Dirigenten Hartmut Haenchen ... bei seinem Debüt auf dem Hügel gelang.
Haenchen nämlich hatte nach dem Rückzug von Andris Nelsons Ende Juni wenig mehr als die Haupt- und Endproben zur Verfügung, um seine Sicht der musikalischen Dinge bei Orchester und Sängern zu etablieren. Dass ihm dies in der Kürze der Zeit gelang, war das eigentliche Ereignis dieser Festspieleröffnung. Und mehr noch: Nach dem an internen Widerständen gescheiterten Vorstoss Thomas Hengelbrocks im «Tannhäuser» von 2011 ist Haenchens Dirigat der erste nennenswerte Versuch überhaupt, endlich auch in Bayreuth eine an historischen Spielweisen und dem genauen Studium des autografen Materials orientierte Wagner-Interpretation durchzusetzen.
Anders als Hengelbrock mit dem frühen, nie für den hiesigen Graben konzipierten «Tannhäuser» hat Haenchen mit Wagners letztem Bühnenwerk die ideale Partitur für diese Bestrebungen auf seinem unsichtbaren Pult im Graben – wie subtil die Instrumentierung des «Parsifal» auf die Eigenheiten (und Tücken) der Bayreuther Akustik abgestimmt ist, macht diese Aufführung gerade durch ihre Zurücknahme im Klanglichen exemplarisch deutlich. Denn es ist nicht das von Dirigenten wie Knappertsbusch und später von Levine und Barenboim tradierte Mischklang-Ideal der Spätromantik, das heute vom amtierenden Musikdirektor Christian Thielemann in Vollendung zelebriert wird, sondern ein erstaunlich filigraner Klang, der näher bei Mendelssohn, Schumann und einem historisch entschlackten Brahms-Stil steht als bei Strauss und Pfitzner. Das verleiht besonders dem dritten Akt eine Zerbrechlichkeit und kristalline Leuchtkraft, die im entrückten «Karfreitagszauber» nicht zuletzt die unterschwellige Melancholie dieser Weltentsagungsmusik hervortreten lassen.
... Das «Bühnenweihfestspiel» muss eben nicht in Klangnebeln wabern, um Erhabenheit und «Weihe» zu verbreiten. Die Spieldauer von lediglich knapp vier Stunden (ohne die beiden einstündigen Pausen) offenbart die durchweg fliessenden, nie behäbigen Tempi Haenchens, ohne dass diese erhebliche Beschleunigung jemals forciert oder unorganisch in Erscheinung träte. ..."
Christian Wildhagen
Ganze Rezension
Neue Zürcher Zeitung · 26. Juli 2016
"Haenchen bewies sich als alles andere als ein Lückenbüßer. Er dirigierte von den ersten Takten des Vorspiels an durchgängig mit solcher Durchsichtigkeit und Kontrolle, feingliedrigem Klangsinn und dramaturgischer Logik, dass er stets als treibende, aber nicht alleinherrschende Kraft die Aufführung steuerte. Rauschender Beifall, völlig verständlich, auch für ihn."
Ganze Rezension
Der Spiegel · 26. Juli 2016
..."and the conductor Hartmut Haenchen drawing radiant sound and striking transparency from the festival orchestra, this was a sublime and provocative “Parsifal.”"
Antonym Tommasini
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New York Times · 26. Juli 2016
"Musikalisch dank Hartmut Haenchen großartig"
... Der Dirigent reißt es heraus. Hartmut Haenchen eilt der Ruf voraus, ein ausgezeichneter Kapellmeister zu sein. Der 73-jährige Dresdner hat eine große Wagner-Erfahrung. Er hat den „Ring“ in Amsterdam dirigiert und als Erster das Notenmaterial der neuen Wagner-Gesamtausgabe benutzt. Sogar Bücher hat er geschrieben. Aber die ganz großen Häuser und Festivals blieben ihm immer verschlossen.
Nach seinem Bayreuth-Debüt als Einspringer für den geflüchteten Andris Nelsons fragt mach sich: Warum nur? Das Festspielorchester klingt farbig, intensiv und deutlich. Probleme mit der schwierigen Akustik gibt es keine. Haenchen hat auch eine Interpretations-Idee, die in jedem Takt zu hören ist: Nur keine falsche Weihe! Aber er versachlicht die Musik nicht, sondern verwandelt sie in ein brodelndes Drama. Trotz rascher, fast drängender Tempi geht kaum ein Detail verloren. Die Trauermusik und die Chöre im dritten Aufzug hat schon lange niemand mehr so wild, finster und bedrohlich gesteigert. ...
Robert Braunmüller
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Abendzeitung (München) · 26. Juli 2016
" loudly cheered for his transparent, light-footed reading of the score."
Ganze Rezension
AFP · 26. Juli 2016
MUSIKALISCH ÜBERZEUGEND

..."Umso mehr überzeugt die musikalische Seite. ...
Dirigent Hartmut Haenchen, der für den wundersam verschwundenen Andris Nelsons einsprang, meinte vor der Premiere bescheiden, er wolle wenigstens versuchen, diesem "Parsifal" in den wenigen verbleibenden Proben seine Handschrift zu geben. Das ist ihm höchst überzeugend gelungen. Pulsierende Tempi halten den breiten Strom der Musik wie durch natürliches Gefälle immer im Fluss. Stehende Gewässer und düster wabernde Klangnebel gibt es hier nicht. Die musikalischen Bögen gliedern sich, die Melodien sprechen: Dieser Wagner atmet. Hartmut Haenchen hat sich größten Respekt verdient. Und der neue Bayreuther "Parsifal" ist wirklich rundum - hörenswert."
von Bernd Neuhoff
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podcast
Bayerischer Rundfunk · 26. Juli 2016
"Musikwidrig ist bereits das Heben des Vorhangs zur zweiten Strophe des Abendmahls-Themas – musikwidrig nicht, weil es so nicht in der Partitur stünde, sondern weil Hartmut Haenchen am Pult des Festspielorchesters eine musikalische Form aufbaut, deren Schwingungen zerstört werden, wenn dem Zuschauer durch die Szene bedeutet wird, dass jetzt eine Geschichte beginnt. Haenchen schlägt rasche Tempi an, allerdings mit ganz anderer Wirkung, als man es in der vorletzten Bayreuther Produktion unter Pierre Boulez hören konnte.
Dort stieg man in einen großen Zeitfluss, bei Haenchen erklingt die Partitur eher kleingliedrig phrasiert. Man lauscht in die kleinen Abschnitte hinein und in ihre Korrespondenzen. Das ist interessant und kurzweilig, allerdings auch eigentümlich klassizistisch: Haenchen spart an Emphase, indem er weniger mit der Harmonie als mit straffer metrischer Struktur gestaltet; für Höhepunkte steht ihm dann die Ausdruckskraft eines ritenuto mit neuartiger Gewalt zu Gebote. Wie von selbst wird unter solcher Leitung auch der Orchesterklang klar und frisch, und das ergibt zusammen mit den ungemein präsenten Chören eine Interpretation auf höchstem Niveau."
Peter Uehling
Ganze Rezension
Berliner Zeitung · 26. Juli 2016
de Volkskrant · 26. Juli 2016
Beim neuen Bayreuther "Parsifal" bieten Orchester und Chor unter Leitung von Hartmut Haenchen Höchstleistungen
"...So hörte man bei der Premiere einen Parsifal ohne Heiligenstarre, frisch, nuanciert und gehaltvoll. Das von Haenchen geleitete Bayreuther Festspielorchester wurde zum Herz der Aufführung, musizierte mit Innigkeit, perfekt abgemischten Klangfarben und satter Glut. Herausragend auch die Damen und Herren des Festspielchors (Einstudierung: Eberhard Friedrich). "
Stefan Ender
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Der Standard · 26. Juli 2016
Haenchens Dirigat ist dem dramatischen Erzählen verpflichtet
Nun hat Bayreuth mit seinem „Parsifal“ eine Menge zu tun die nächsten Jahre, sollte es die oft beschworene Opernwerkstatt hier noch geben. Laufenberg darf zur Komplettentrümpelung antreten, während es hoffentlich ein Wiederhören mit dem Pult­Einspringer Hartmut Haenchen gibt. Haben die tragischen Umstände in diesem Jahr das „Fest“ aus Wagners Bühnenweihfestspiel getilgt, streicht der 73­jährige Maestro von sich aus komplett die „Weihe“. Sein Dirigat zielt auf keinen esoterischen Gewinn, es ist stark und eigensinnig ganz dem dramatischen Erzählen verpflichtet, nicht der kontemplativen Ausdeutung des Geschehens. Für einen Regisseur, der weiß, was er tut, wäre Haenchen der ideale Partner. Er schleppt nie und hält dabei engsten Kontakt zum phänomenalen Gurnemanz von Georg Zeppenfeld, der dieser oft betulichen Rolle eine neue Dimension an Vergegenwärtigung abgewinnt. Vieles macht Haenchen hörbar, doch die feine Balance macht nicht vergessen, dass er auch an die dynamischen Grenzen seines tiefen Orchestergrabens stößt. ...
Ulrich Amling
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Ganze Rezension
Der Tagesspiegel · 26. Juli 2016
..."Several rounds of bravos went to the musicians as a whole - orchestra, chorus and soloists - and particularly to conductor Hartmut Haenchen. As a last-minute replacement for Andris Nelsons, the 73-year-old German proved what it is possible for a conductor to achieve in three and a half weeks. De-mystifying the score, Haenchen chose swift tempos and placed the music in the service of the drama. Not only was that Richard Wagner's intention, but after many performances heard in Bayreuth that celebrate the music and not the drama, it was refreshing....
Rick Fuller
Ganze Rezension
Deutsche Welle · 26. Juli 2016
"Jubel für den einspringenden Dirigenten Hartmut Haenchen"
..."Die beste Nachricht dieser Eröffnung lautet: Einspringer Hartmut Haenchen hat weit mehr getan, als nur einen Nachlass verwaltet, sondern in bloß zwei Orchesterproben (freilich mit seinem eigenen, nach peniblem Quellenstudium eingerichteten Notenmaterial) eine persönliche Sicht erarbeiten können.
Deren Maxime: ein natürlich dramatischer, weil aus der sängerischen Phrasierung abgeleiteter Fluss. Zum Hetzen verleitet die Partitur ohnehin nicht, viel eher zu einer Art Selbstzweck der Langsamkeit, zum zähen Zelebrieren. Keine Spur davon bei Haenchens Logik der Tempi. Das Festspielorchester und nicht zuletzt der famose, klangprächtige und genaue Chor stellen sich mit Geschick darauf ein – auch wenn, vielleicht ganz bewusst, im ersten Aufzug die Gralsrittermärsche nicht so schmissig geraten wie oft üblich. Wunderbar hingegen, wie die Oboe nicht bloß im Karfreitagszauber ihre betörenden Kantilenen formt, wie die Klarinette immer wieder emporzüngelt, wie die Streicher zart in höchste Höhen schweben – und wie auch an den eindringlich vom Licht des Blechs durchstrahlten Tutti-Stellen noch artikulatorische Präzision und eine gewisse wohltuende Prise Schärfe herrschen kann, ohne dass die mystische Aura verloren ginge."...
Walter Weidinger
Ganze Rezension
Die Presse · 26. Juli 2016
Die Welt · 26. Juli 2016
Triunfa en el Festival de Bayreuth la nueva producción de 'Parsifal' de Uwe Eric Laufenberg con dirección musical de Hartmut Haenchen
.."La dirección musical de Hartmut Haenchen fue un éxito. Un verdadero logro al hacerse cargo de esta producción hace tres semanas, tras la renuncia de Andris Nelsons. Era de esperar que su planteamiento de kapellmeister fuera consistente. Dirigió una versión flexible y espaciosa, donde la orquesta narró y las voces cantaron con comodidad. No hubo excesos, pero tampoco magia. Quizá el principal ingrediente que habría tenido la versión de Nelsons. El tercer acto fue lo mejor de la noche, con una tensa realización de la escena final que culmina con la llegada de Parsifal. Fue maravilloso ese paso de tritono desde la tonalidad de la derrota de Klingsor a la resolución del Viernes Santo (“¡Destapad el Grial! ¡Abrid el cofre!") que conduce la obra a un final liberador."
PABLO L. RODRÍGUEZ
Ganze Rezension
El Pais · 26. Juli 2016
"Hartmut Haenchen’s conducting is first-class."
..."Not so Haenchen, whose conducting is one of the best things about the evening; it was high time for his Bayreuth debut. His is a sober, intelligent, meticulously crafted Parsifal, not given to the ecstatic or transcendent gestures that Nelsons might have brought. With his modest clarity and tender insight, Haenchen makes a Parsifal that is entirely his own — no mean achievement under the circumstances. This is a secular humanist take on the piece that really does have weight."
Shirley Apthorp
Ganze Rezension
Financial Times · 26. Juli 2016
Wie so oft überragten die musikalischen Ereignisse bei weitem die szenische Kraut-und-Rüben-Mischung. Der kurzfristig hinzugezogener Dirigent Hartmut Haenchen ist nun eine unbezweifelbare Wagner-Instanz; er dirigierte ein feinnervig reagierendes Orchester und einen ... hervorragend einstudierten und klangmächtigen Chor (Eberhard Friedrich). Haenchens Klangbild ist schlank und transparent in den agilen Tempi des frühen Boulez, aber dessen Sprödigkeit wird deutlich konterkariert durch einige Prisen Knappertsbusch, die an zentralen Stellen auch durchaus pathetische Ausbuchtungen evozieren. Gleichwohl mutet diese Melange nicht gezwungen an, sondern auf sichere und „natürliche“ Weise aus dem Musikstrom heraus entwickelt.
Hans-Klaus Jungheinrich
Ganze Rezension
Frankfurter Rundschau · 26. Juli 2016
"Haenchen verzichtet auf den Sog der unendlichen Melodie. Ihm geht es um Verdeutlichung der Linien, um Klarheit der Abläufe. Haenchen unterbindet Sfumato, den Eros des unendlichen Klangs. Akzente klingen didaktisch klar gesetzt. Das klingt dann in den Verwandlungsmusiken oder dem Finale von Akt eins auf männliche Weise sachlich, aber auch gefühlvoll, denn weich gerundet. ... Haenchens Parsifal-Tempo ist von der rascheren Art, doch wahrt Haenchen Ruhe, Überblick und Logik."
Ganze Rezension
https://konzertkritikopernkritikberlin.wordpress.com · 26. Juli 2016
"Der neue „Parsifal“ mit dem am Montag in Bayreuth die 105. Richard-Wagner-Festspiele begannen überzeugt unter der Leitung des kurzfristig eingesprungenen Hartmut Haenchen vor allem musikalisch."
Leipziger Volkszeitung · 26. Juli 2016
"...Dass mit Hartmut Haenchen ein akribischer Partiturkenner als Einspringer gewonnen werden konnte, erwies sich am Ende aber als Glücksfall.
Von Anfang an war zu erleben, welch klare Vorstellung Haenchen von den zeitlichen Proportionen des gerne zelebrierend zerdehnten Werkes hat. Der Fluss der Sprache bestimme das Tempo, hatte Haenchen im Vorfeld betont, und im langen Monolog des Gurnemanz im ersten Akt wurde deutlich, was er damit meint. ... so war doch erkennbar, dass Haenchen auf einen die Blechbläser klar konturierenden Klang und eine gute Durchhörbarkeit von Mittelstimmen setzt, ohne die warmen Mischungen zu vernachlässigen. ...
Entscheidend ist, dass das Orchester in zentralen Passagen, etwa des zweiten Aktes, echten dramatischen Zug entwickelt. Die rasche Gangart ... geht also nicht wie in Pierre Boulez’ Dirigat zur Schlingensief-Inszenierung 2004 mit einer gewissen Nüchternheit einher, sondern schlägt in sprechende Theatralik um.
Juan Martin Koch
Ganze Rezension
Mittelbayerische · 26. Juli 2016
Die Bayreuther Festspiele eröffnen mit ... einem Triumph für Dirigent Haenchen.

"Es gibt, die Aussage sei gewagt, derzeit wohl keinen besseren aufführungspraktischen Experten für Richard selig. Und jetzt erst Bayreuth? Der Triumph, den der gebürtige Dresdner bei der Eröffnung der Festspiele eingefahren hat, bei denen er für Andris Nelsons beim „Parsifal“ eingesprungen ist, der ist eine späte Genugtuung. Zwei Orchesterproben, dann die wenigen Bühnenproben, mehr war nicht drin. Und doch begegnet einem hier, an der Weihestätte des Meisters, der seinen „Parsifal“ in diese Akustik ja hineinkomponierte, ein Novum.
Das soll Wagner auch komponiert haben?
... ein Klangbild, so durchlüftet, als sei der Grabendeckel ein Stück geöffnet worden. Dazu eine Eleganz der Agogik, einen Schwung, eine Natürlichkeit in der Detailbehandlung. Und es gibt Momente, Bläsermischungen und gegenläufige, behutsam hervorgehobene Linien, bei denen sogar der Vielhörer stutzt: Das soll Wagner auch komponiert haben?
Haenchen ist schnell, dirigiert den „Parsifal“ wirklich als Konversationsstück, gönnt sich aber auch große Momente – und schafft das Paradox. In einer Stunde, vierzig Minuten zum Beispiel ist der erste Aufzug vorbei, und trotzdem wurde viel mehr untergebracht im Vergleich etwa zu Levine und seinen zwei Stunden, fünf Minuten. ...
Eine erfüllte, nie gehetzte Deutung, das ist das eigentliche Ereignis dieser Eröffnungspremiere, die doch unter so vielen Sternen, vor allem den dunklen, stand.

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Münchner Merkur · 26. Juli 2016
"Beifall ernteten aber vor allem der kurzfristig eingesprungene Dirigent Hartmut Haenchen und Parsifal-Darsteller Klaus Florian Vogt."
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ORF · 26. Juli 2016
"Ovaties voor dirigent Hartmut Haenchen in Bayreuth"
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Radio 4 (NL) · 26. Juli 2016
Triumph für späten Debütanten im Graben
... Vielleicht ist die handstreichartige, weil kurzfristige Übernahme die einzige Art, auf dem Grünen Hügel wirklich etwas zu verändern: Dirigent Hartmut Haenchen, mit 73 Jahren ein ausgesprochen reifer Debütant auf dem Grünen Hügel, hat nach kürzester Probenzeit als Einspringer für den entnervt abgereisten Andris Nelsons mehr neuen Wind in die "Parsifal"-Interpretation gebracht, als es einige ausgewiesene Anderstöner vor ihm vermocht haben.
Claus Ambrosius
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Rhein-Zeitung · 26. Juli 2016
"... Und kurz vor der «Parsifal»-Premiere sprang Dirigent Andris Nelsons ab, um von Hartmut Haenchen abgelöst zu werden. Ein Glücksfall.
Der 73-jährige Hartmut Haenchen gibt ein fulminantes Debüt auf dem Grünen Hügel.
Er bringt die Partitur sehr aufregend und mit grosser Klarheit zum Klingen, bewirkt aber an den angezeigten Stellen auch die nötige Kontemplation.....
Der Klang beginnt zu erzählen
Ausserdem geht Haenchen hervorragend mit der sehr eigenen Akustik des Bayreuther Festspielhauses um. Dort spielen die Musizierenden in einem zum grossen Teil abgedeckten Orchestergraben: Das erschwert das Hören des Gesamtklangs für den Dirigenten.
Gerade in den grossen Szenen, mit verschiedenen Chören hinter und auf der Bühne, gelingt Haenchen die Klangbalance ausgezeichnet. Insgesamt lässt er mit seinem Dirigat die Musik äusserst erzählerisch erklingen."
Moritz Weber
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SRF (Schweizer Rundfunk) · 26. Juli 2016
Hartmut Haenchen sorgt für Dynamik im Orchestergraben
..."Diese Dynamik kommt auch aus dem Orchestergraben, und der Mann, der die Tempi straff (fast so straff wie seinerzeit Pierre Boulez), außerdem überaus beweglich flexibel hält und die Lautstärkegrade ebenfalls fein abstuft, ist Hartmut Haenchen ..."
Susanne Benda
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Stuttgarter Nachrichten · 26. Juli 2016
"Vor allem musikalisch ist sie packend"
..."Gott sei Dank gibt es Dirigent Hartmut Haenchen, der erst vor wenigen Wochen für Andris Nelsons eingesprungen ist und jetzt straff und ohne je die Musik zu vernebeln auf Tempo und Klarheit setzt."...
..."Haenchen formuliert ständig Zweifel an der religiösen Grundierung des 'Parsifal'. Sie ist ihm allenfalls Ausgangspunkt für eine Ästhetik, die eine bis dato völlig neue Klangwelt ermöglicht. So haftet bei Haenchen den vielen Chorälen, Jubelgesängen und Ritualmärschen nie der Ruch von säkularisiertem Gottesdienst an. Die emotionale Entschlackung mag so mancher Zuhörer bedauern, sie macht aber auf hinreißende Weise nachvollziehbar, wie sehr Wagner den 'Parsifal' als ein intellektuelles Klangabenteuer konzipiert hat." ...
Stürmischer Applaus für Dirigent und Sänger
Am besten profitiert von diesem nüchternen Dirigat der grandiose Georg Zeppenfeld als Faktotum des Klosters. Er und sein Dirigent werden zuletzt genauso stürmisch und lautstark gefeiert wie Klaus Florian Vogt in der Titelrolle und Elena Pankratova als die große Verführerin Kundry.
Reinhard J. Brembeck
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Süddeutsche Zeitung · 26. Juli 2016
"Und obwohl er nur wenige Probentage hatte, überzeugte auch Dirigent Hartmut Haenchen, der das Orchester straff und zügig durch das eher langsame Bühnenweihfestspiel führte. Von wegen Lückenbüßer."
Heinrich Maria Löbbers
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Süddeutsche Zeitung · 26. Juli 2016
TAZ · 26. Juli 2016
WDR · 26. Juli 2016
"Hartmut Haenchen, le chef d'orchestre arrivé dans le projet il y a seulement trois semaines, quand le maestro Andris Nelsons s'est retiré à la dernière minute, a également été acclamé pour sa lecture transparente et légère de la partition."
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www.romandie.com · 26. Juli 2016
Nordbayerischer Kurier · 25. Juli 2016
“Parsifal” has thrilled
Just ended the opening of the Bayreuth Festival 2016th Uwe Eric Laufenberg and Hartmut Haenchen have received for their “Parsifal” enthusiastic Ablaus.
Cheers for Hartmut Haenchen
... also the Festspielhaus was apparently enough everything is quiet to operate strictly in the final sprint. The result was to hear in any case: Hartmut Haenchen has the piece, the house and Orchestra and Ensemble under control."
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Archy World News · 25. Juli 2016
Bayerischer Rundfunk · 25. Juli 2016
Dirigent Hartmut Haenchen, vor einigen Tagen für Andris Nelsons eingesprungen, verblüfft mit seinem Wissen und Details und mit einer zügigen, enorm erfüllten Lesart, die keine Sekunde gehetzt wird. Ausführliche Kritik folgt.
Markus Thiele
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Münchner Merkur · 25. Juli 2016
"Höhepunkt trifft Tiefpunkt
Besonders ärgerlich ist dieser Kitsch-Ausrutscher, weil gerade an dieser Stelle das Dirigat des kurzfristigen Einspringers Hartmut Haenchen ... in seinem Bestreben, die Partitur noch im scheinbar Statischen im beständigen Fluss der Phrasen zu halten, ganz zu sich selbst kommt – ein musikalischer Höhepunkt trifft so auf den szenischen Tiefpunkt.
Wolfgang Behrens
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Nachtkritik · 25. Juli 2016
Beifall für Hartmut Haenchen
Ralf Döring
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Neue Osnabrücker Zeitung · 25. Juli 2016
Der Erlöser
Hartmut Haenchen dirigiert "Parsifal" in Bayreuth
Nur wenige Tage nachdem Dirigent Andris Nelsons erklärt hatte, bei den diesjährigen Bayreuther Festspielen nicht die Neuinszenierung des ,,Parsifal" zu leiten, präsentiert das Festival einen Nachfolger. Der heißt Hartmut Haenchen und ist Insidern und vor allem in Amsterdam, wo er über zehn Jahre lang die dortige Oper aJs Musikchef leitete, durchaus vertraut, er wird dort geliebt. In Deutschland allerdings ist er noch immer fast ein Geheimtipp, was sogar für seine vom Publikum wie von den Kritikern ausnehmend geschätzten Wagner-Darbietungen und insbesondere den ,,Parsifal" gilt.
Vor fünf Jahren hat der 1943 in Dresden geborene, dort im Kreuzchor ausgebildete und auch residierende Hartmut Haenchen den ,,Parsifal" an Brüssels Opernhaus La Monnaie geleitet, der Theaterverweigerer Romeo Castellucci führte Regie. Spektakulärerweise spielte der ganze erste Akt in einem Urwald, selten nur bekam man die Sänger zu Gesicht, meist wies nur ein Rascheln im Laub auf sie hin. Für Haenchen spricht, dass er sich auf dieses Experiment eingelassen hat, sich aber vor allem mit seinem Dirigat gegen diese Bilderwaldflut behaupten konnte. Wie schon drei Jahre früher in Paris bot Haenchen einen extrem zügigen ,,Parsifal". Was zwar der dieses Stück esoterisch verschleppenden Aufführungspraxis widerspricht, sich aber voll und ganz äuf Richard Wagners Willen stützen
kann. Denn der wollte hier Fluss und Tempo, aber nicht Stagnation und Gewaber.
Damit ist Haenchen das genaue Gegenteil von Daniel Barenboim, dem derzeit suggestivsten,,Parsifal" -Dirigenten überhaupt. Haenchens Lesart ähnelt eher derjenigen des Anfang des Jahres gestorbenen Komponisten-Dirigenten Pierre Boulez, der den ,,Parsifal" zu Beginn und am Ende seiner Bayreuth-Karriere auf dem Grünen Hügel ähnlich zügig und ideologisch entschlackt dirigierte wie Haenchen. Doch damit enden die Gemeinsamkeiten.
Denn der Komponist Boulez war vor allem am komponistischen Raffinement Wagners interessiert. den er als Gründervater der (französischen) Avantgarde ververdrängt worden. Kein Zufall, dass sich gerade Dirigenten wie Rattle, Thielemann, Nelsons und Petrenko gegen dieses Berufsbild und die Anforderüngen der glitzernd schnelllebigen Eventkultur stellen.
Von daher liegt also der Kapellmeister Haenchen völlig im Trend der Zeit. Dass er jetzt ausgerechnet mit dem ,,Parsifal" sein spätes Debüt in Bayreuth geben kann, ist zudem eine Art historischer Gerechtigkeit. In seiner Presseerklärung zu seinem Bayreuth-Engagement listet Haenchen einfach nur auf, wo und wann er den ,,Parsifal" schon dirigiert hat. Aber diese Liste ist weit mehr als eine Liste, sie ist ein Doku- ment der deutschen Nachkriegsgeschichte:,,In der DDR war "Parsifal" verboten. Herbert Kegel brach dieses ,Verbot' mit einer konzertanten Aufführung. Ich war der zweite Dirigent, der eine szenische Aufführung als Chefdirigent der Mecklenburgischen Staatskapelle durchsetzen wollte. Die szenische Aufführung wurde verboten, es wurden konzertante Aufführungen. Dann inszenierte Harry Kupfer ,Parsifal' an der Berliner Staatsoper. Ich dirigierte dort zwei Vorstellungen (ausverkauft an Stasileute, damit das normale Publikum nicht hineinkonnte)." Indem Bayreuth, dessen politische Rolle im Dritten Reich geradezu niederträchtig war, jetzt Hartmut Haenchen verpflichtet, wird auch noch einmal an die wenig rühmliche und oft verdrängte DDR-Geschichte erinnert.
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Aus musikalischer und historischer Sicht kann man die Berufung Haenchens also als einen idealen Glücksfall für die in den letzten Jahren immer wieder arg gebeutelte Bayreuther Festspielleitung be- trachten. Es gehört wohl zu den Ausnahmen, dass eine Produktion wie jetzt der ,,Parsifal" erst den Regisseur schasst (ursprünglich war der gern durch Provokationen auffallende Künstler Jonathan Meese vorgesehen) und dann noch den Dirigenten vergrault. Das ist schon verdammt viel Pech, sodass es zunehmend Stimmen gibt, die an den Führungsqualitäten von Festspielchefin Katharina Wagner zweifeln.
Zumal solche Skandälchen in den letzten Jahren Konjunktur haben. Dazu gehörte im Vorjahr der würdelos inszenierte Abgang von Co-Intendantin Eva Wagner genauso wie die kurzfristige Umbesetzung der Isolde oder davor die zunehmend verzweifelte Suche nach einem möglichst spektakelmächtigen Regisseur für die letzten beiden ,,Ring"-Produktionen. Aber das passt bestens zu Wagner und Bayreuth, für beide war der Skandal immer mindestens genauso wichtig wie die Kunst. Hartmut Haenchen ist endlich einmal ein Künstler, der nur in der Kunst lebt. Und schon das ist im Bayreuther Sumpf eine Wohltat.
REINHARD J. BREMBECK
Süddeutsche Zeitung · 06. Juli 2016