29. Oktober 2017 · Köln, Philharmonie, 20:00 Uhr
Georg Friedrich Händel: Feuerwerksmusik
Bernd Alois Zimmermann: Sinfonie in einem Satz
Felix Mendelssohn-Bartholdy: Lobgesang Sinfonie-Kantate
Gürzenich-Orchester, Chor des Bach-Vereins Köln, Gürzenich-Chor Köln, Kartäuserkantorei Köln, Oratorienchor Köln, Vokalensemble Kölner Dom
Anna Lucia Richter (Sopran)
Esther Dierkes (Sopran)
Patrick Grahl (Tenor)
Pressestimmen
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Erstaunliche Präzision
Was bei solchen Massenchören an Wucht und Schlagkraft gewonnen wird, geht nicht selten an Flexibilität und Differenzierung wieder verloren. Von daher war es schon
erstaunlich, was die gut 260 Sängerinnen und Sänger an sprachlicher Präzision und musikalischer Feinabstimmung boten: Die Konsonanten waren so sauber koordiniert wie die Punktierungen; alle Strategien des An- und Abschwellens wie überhaupt die gesamte Disposition von Vokalfarbe und Lautstärke waren mit größter Einmütigkeit realisiert....
Die Fäden der
in jeder Hinsicht gelungenen Aufführung liefen beim Dirigenten Hartmut Haenchen zusammen, der das Stück mit zügigen Tempi und
schlank-durchsichtiger Klanglegierung souverän an allen Untiefen bräsig auftrumpfender Festtagsmusik vorbeinavigierte. Vor allem das melancholisch umflorte Scherzo war in seinem sanften Drängen, seiner poetischen Unruhe
wunderbar erfasst.
Stefan Rütter
Ganze RezensionKölner Stadt-Anzeiger · 02. November 2017
..."Mit Feuerwerk aus blinkendem Blech, mit
aufwühlend emotionalen Orchesterklängen und mit alles überstrahlendem Gottvertrauen."..."Wie er jetzt bei der eröffnenden Feuerwerksmusik von Händel den riesigen Orchesterapparat mit unter anderem neun Hörnern, neun Oboen und sechs Trompeten
vibrierend auf Touren brachte, war eine eigene Show des Dirigenten."...
Olaf Weiden
Ganze RezensionGeneral-Anzeiger Bonn · 30. Oktober 2017
..."
Wirkungsvoll geriet der Hauptgang nach der Pause: Mendelssohn verbindet in seiner Sinfonie-Kantate „Lobgesang“ großes Sinfonieorchester mit Chorfinale. In der Philharmonie lauschten 260 Sängerinnen und Sänger dem
instrumentalen Jubilieren und Lobpreisen in den ersten Sätzen. Bach-Verein, Gürzenich-Chor, Kartäuser-Kantorei, Oratorienchor und die Chöre am Kölner Dom atmeten gemeinsam vor ihrem eindrucksvollen Tuttieinsatz mit „Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!“
Die Damenstimmen auf der Empore und die Herren auf der Bühne fanden zu einem
machtvollen und trotzdem gepflegten Mischklang, das ergab Kraft für ein beachtliches Fest. Wunderbar gelungen sind Mendelssohn die Sätze von Chor und Solisten, Anna Lucia Richter, Esther Dierkes und Patrick Grahl bildeten das junge Solo-Team, deren Flehen und Harren zunächst von den Chorstimmen gebettet und irgendwann enthusiastisch überspült wurden. Dieser dynamische Puls gipfelt in dem Gruß an den neuen Tag, der den Start für ein zündendes Finale vom a-cappella-Chor über ein Duett zu posaunengestärktem Schlusschor anregt – mit Haenchen im Galopp für ein tolles Finish.
Da ertönten Bravi wie in der Oper.
Olaf Weiden
Ganze RezensionKölnische Rundschau · 30. Oktober 2017
..."Zimmermanns „Sinfonie in einem Satz“ als erste Kölner Verortung und als Vorgriff auf den runden Geburtstag des Komponisten springt auf der Zeitschiene 200 Jahre nach vorn in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Diese Musik ist „vom Ausdruck bestimmt“, wie er selbst sagt. Hier klingt der Paukenschlag wie ein Crash der Gefühle, düster schleichende Grundfarben wechseln zu nervösem Lodern. Zimmermann selbst findet das Wort für diese reflektierende Zeitanalyse: „Ungeborgenheit“."...
Olaf Weiden
Ganze RezensionKölnische Rundschau · 30. Oktober 2017