CDs / DVDs

www.amazon.de, 20. Juni 2013
5 Sterne
Verspielt und melancholisch, dabei ganz wundervoll inszeniert

Es ist unbestritten, dass Haenchen seinerzeit zu der ersten Riege derjenigen gehörte, die Klassische Musik inszenierten und insbesondere das Barock und die Flötenkonzerte und Sinfonien Friedrich des Großen.
Friedrich der Große, eine tragische und ebenso bewundernswerte Größe preußischer Geschichte, ein Feldherr, Freimaurer, Philosoph, aufgeklärter Monarch und natürlich musikalische Seele als talentierter Flötenspieler, der sein widersprüchliches Wesen in der verspielten Art des Rokoko zum Ausdruck bringt, nicht ohne auch immer ein wenig Melancholie mitschwingen zu lassen.
Als könne man das bunte, doch verhältnismäßig bescheidene Leben am preußischen Hofe und den Schmerz darüber, den Tod seines besten Freundes mit ansehen zu müssen, das zukunftsweisende politische Testament und die Abneigung gegen die Thronfolge seines grausamen Vaters hören, inszeniert Haenchen zusammen mit anderen deutschen Größen der Kammermusik eine einzigartige Aufnahme der musikalischen Hinterlassenschaft des Preußen, der die Perzeption nachfolgender Generation seiner Epoche zeichnen sollte und die seit ihrer Vertonung 1985 (und einer digital überarbeiteten Version von 2009) nichts an Schönheit eingebüßt hat.
Muhammet Kaan Arier