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Gramophone (GB), 01. Mai 1994
All three works receive carefully prepared performances, neatly executed by the C.P.E. Bach Chamber Orchestra. Modern instruments are used, though string vibrato is applied quite sparingly, while the hard, dry sound of the timpani in No. 53 suggests the use of authentic wooden sticks. Textures throughout are lucid (abetted by the clean, pleasing recording), and the harpsichord continuo in the two earlier symphonies is well balanced, imaginative, occasionally (in slow movements) a touch over-fanciful. Haenchen generally judges tempos well, and there are attractive things in his interpretations: the light, easy gait of the variation movements in Nos. 53 and 85, for instance, their minore sections done with just the right touch of sentiment; and the gentle, rather introspective reading of the curious capriccio finale of No. 53, a valid alternative to Harnoncourt's drive, and no doubt a more faithful realization of Haydn's moderato tempo indication.
Cone, 01. Februar 1993
Absolute Highlights: "Maria Theresia, nach der Nr. 48 benannt ist, muß für Haydn eine vitale Frau gewesen sein, so zündend und dynamisch pulsiert dieses musikalische Psychogramm. Das (...) Orchester (...) bestätigt mit diesem monarchistischen Programm seine Klasse durch präzis geformtes, ausdrucksvolles und durch kleine Besetzung auch immer durchhörbares Spiel."
FONOFORUM, 01. November 1992
Das 1969 in der ehemaligen DDR als Kammerorchester der Deutschen Staatsoper gegründete Ensemble gehört schon seit langem zu den besten Kammerorchestern. Es zeichnet sich vor allem durch sein breit gefächertes Repertoire aus, das bis in die Musik unserer Tage reicht. Das Orchester spielt auf dem Instrumentarium unserer Zeit, ohne sich der überlieferten Aufführungspraxis zu verschließen. Das Resultat sind außerordentlich intensive und lebendige Wiedergaben, die in der Partitur verwurzelt sind und sich nicht in der Produktion von äußerlich historisierendem Sound erschöpfen. Die beiden hier vorgelegten Einspielungen belegen dies in überzeugender Weise.
Luister, 01. August 1992
Viel Konkurrenz hat Haenchen mit seinem prächtigen Berliner Kammerorchester auf diesem Gebiet nicht zu fürchten, sicher nicht, wenn man von Aufnahmen mit authentischem Instrumentarium wie bei Hogwood oder Brüggen, absieht. Die aus verschiedenen Berliner Orchestern stammenden Musiker haben nicht nur eine beneidenswerte Kultur des Zusammenspiels aufgebaut, unter Leitung ihres Chefs haben sie auch ein ganz eigenes Klangbild entwickelt, wobei moderne Instrumente sehr effektiv und überzeugend für eine so "authentisch" wie mögliche Annäherung an die Musik eingesetzt werden. Haenchen ist kein Mann von halben Maßnahmen. Gründliche Quellenuntersuchungen sind für ihn ebenso selbstverständlich, wie die detaillierte Anwendung der erworbenen Kenntnisse für ein auf den Millimeter genau schlüssiges Ensemblespiel. Bei diesem Orchester vergißt man einfach, daß es sich eigentlich im Prinzip um ein ad-hoc-Formation handelt. Dazu kommt, daß die Musiker, neben ihrer gründlichen Vorbereitung und ihrem fachlichen Können eine enorme Spielfreude ausstrahlen. Auch Haenchen ist bestimmt kein "Kammergelehrter", der nur weiß, wie es sein sollte, nein, er läßt ohne Umschweife hören, wie es sein muß. Das sind einfach glänzende Ausführungen, mit einer großen Zahl prächtiger Details (die Hinzufügung der Cembalostimme in den früheren Sinfonien zum Beispiel: entzückendes Funkeln, welches in den richtigen Momenten etwas beleuchtet) und ein animierender Drive von A bis Z. Mit Spannungerwarten wir die Fortsetzung.

Roel van der Leeuw