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Der Spiegel, 07. September 2014
... gleich in zwei neuen Einspielungen, die unterschiedlicher kaum sein könnten.

Die eine klingt wie ein Muster-Mozart aus dem Bilderbuch: Der Dirigent Hartmut Haenchen brilliert generell mit seiner Vielseitigkeit, die ihm enorme Popularität und internationales Ansehen einbrachte. Ob in Konzerten oder am Opernpult wie z.B. beim "Holländer", seine ebenso präzise wie pointierte Dirigierkunst wirkt stets sachdienlich, der Orchesterklang gelingt lupenrein, klar und flüssig. Es beglückt, seine Lesart einer Komposition zu erleben, denn Haenchen vermeidet Extreme und allzu geschmäcklerische Einfärbungen. Dennoch packt er entschlossen zu - und sei es, um noch mehr die Feinheit und die perlende Eleganz eines Werkes zu entdecken.

Bei seiner Jupiter-Version entfachte er mit seinem Carl Philipp Emanuel Bach Kammerorchester genau die Begeisterung und den luftigen Sound, die dem himmelhohen Spät-Mozart entspricht; die Abgründe der 41. öffnen sich dann umso jäher und bedrohlicher, ohne in der Wendung zum Schicksalhaften sprichwörtlich "übergeigt" zu werden. ....

sehr ausführliche Rezension und Vergleich mit Nikolaus Harnoncourts Aufnahme, Fotos und Klangbeispielen hier