Neues Deutschland, 21. April 1999
Hartmut Haenchens freundlich weicher Dirigierstil inspirierte das Orchester zu angenehm "singendem" Musizieren. Leichtigkeit und Klangschönheit kamen auch dem gewichtigsten des Abends, Werken aus der Familie Bach, zugute.
Das dreistimmige Ricercar aus dem "Musikalischen Opfer" von Johann Sebastian Bach auf ein Thema Friedrichs II. komponiert und von Haenchen geschmackvoll bearbeitet, erklang transparent und klar, sowie Carl Philipp Emanuels E-Dur-Sinfonie, in dramatischem Espressivo wie spritzigem Allegro-Temperament, macht es neugierig auf Weiteres vom Namenspatron und seinen musizierenden Verehren.
Liesel Markowski
Die Welt, 20. April 1999
(...) Ins Überzeitliche stieß Haenchen mit dem Ricercar aus Bachs "Musikalischem Opfer" vor. In eigener, durchaus einleuchtender Bearbeitung. Zum Höhepunkt wurde, wie denn auch nicht, ein Werk des Namenspatrons. Die Sinfonie E-Dur erfrischt durch überraschende Verläufe, bizarre Agogik und zuweilen "schräge" Harmonik. Alles andere als "Alte Musik"! In C.Ph.E. bleibt, immer noch, ein Meister Vorwärts zu entdecken.
vJ
Der Tagesspiegel, 19. April 1999
Das Kammerorchester C. P. E. Bach im Kammermusiksaal
Oft werden die dem königlichen Thema "geopferten" Ricercars und Kanons von Johann Sebastian Bach nicht erklungen sein (...) Das Ensemble spielte eine von Hartmut Haenchen eingerichtete streichorchestrale Fassung des dreistimmigen Eingangsricercars des "Musikalischen Opfers", das Bach ursprünglich in Potsdam am Cembalo so ähnlich improvisierte. Enorm effektvoll hat Haenchen die drei auf fünf Stimmen solistisch und chorisch wandernd verteilt, die Transparenz blieberhalten (...)
(...) Eine Sensation war das dämonisch gedämpfte Adagio aus einem Doppelkonzert für Violine und Gambe von Johann Gottlieb Graun.
Peter Sühring