Kammerorchester

Sächsische Zeitung, 29. Mai 2000
Kammerorchester unter Hartmut Haenchen begeisterte

Der Dresdner Hartmut Haenchen, der seit Jahren in Amsterdam mehrere Chefstellen inne hat, und das Berliner Kammerorchester "Carl Philipp Emanuel Bach" musizierten am Sonnabend in der Semperoper mit blühendem und voluminösen, beinahe opulentem Klang.

Er lässt das Orchester ohne merkbare Distanz spielen und die schweren Taktteile und die dissonanten Vorhalte deutlich betonen. Dadurch bekommt auch die Musik Hasses und Bachs intensive Vitalität. Die Affekte der alten Musik werden so zum Sentiment, nicht aber zum Sentimalität. Die Leistungen in diesem Konzert waren beeindruckend. Kleine Besetzungen machen Ungenauigkeiten sofort hörbar, aber es gab bei den Berlinern nichts, was man als ungenau oder gar falsch bezeichnen müsste.

Am Ende stand Schostakowitschs Kammersinfonie op. 110 a in einer packend dichten und leidenschaftlichen Interpretation.

Peter Zacher