Opern

de Volkskrant, 05. Februar 2007
de Volkskrant, 5.2.2007
Haenchen beweist sich wieder als Wagner-Meister

...Dirigent Hartmut Haenchen ist noch einmal zur Niederländischen Philharmonie zurückgekehrt, die ihn – wie man hören kann – auf Händen trägt. Er hat sich ausdrücklich dafür entschieden, „Tannhäuser“ in der letzten von Wagner bearbeiteten Fassung, der so genannten Wiener Fassung von 1875, aufzuführen, die erst 2003 im Druck erschienen ist. Die Oper bietet damit eine Zusammenfassung von Wagners musikalischer Entwicklung. Die reicht von den merkwürdigen Resten von Rezitativen mit Anklängen an das 18. Jahrhundert, die unter anderem in dem „Idols“-artigen Sängerwettstreit vorkommen, bis zum harmonischen Treibsand, worauf Teile der sinnlichen Venusbergmusik gebaut sind.
Schließlich ist es vor allem Wagners Vermögen, um dem Orchester neue Farben zu entlocken und diese zu einem eindringlichen Musikdrama zusammenzuschmieden, voll von Stereo-Effekten und überwältigenden Chorpassagen, denen “Tannhäuser“ seine Überzeugungskraft zu danken hat. Allerdings ist dafür natürlich ein Wagner-Meister wie Hartmut Haenchen nötig, um das so glorios ans Licht zu bringen.
Frits van der Waa