Opern

Salzburger Nachrichten, 09. März 2008
Salzburger Nachrichten9.3.2008

Da muss man sich schon an die Musik halten. Hartmut Haenchen, der international unterschätzte, seltsamerweise von Bayreuth gänzlich ignorierte Dirigent, hat in jahrelanger Kleinarbeit Wagners Partitur von falschen "Weihestimmungen" und fragwürdigen Dirigiertraditionen gereinigt. Er erzeugt einen dynamisch fließenden, wundersam transparenten Klang mit kammermusikalischer Delikatesse und fein ausdifferenzierten Einzelheiten. Keine nebulöse Rauschwirkung wird hervorgerufen, sondern eine Klarheit und Distinktion, die vor allem dem gesungenen Wort eine dringliche Deutlichkeit verleiht.
Karl Harb