Opern

Kieler Nachrichten/Segeberger Zeitung, 11. Juni 2013
... Der Jubilar Britten stand auch im Zentrum des von Hartmut Haenchen geleiteten Gastspiels des Königlich-Philharmonischen Orchesters Stockholm. Für den gebürtigen Dresdner Dirigenten ein außergewöhnlicher Abend, hatten doch die Festspiele ihren ehemaligen Intendanten anlässlich seines 70. Geburtstages eingeladen. Bei Brittens Opus „Lachrymae“. Reflections on a song of John Dowland“ für Viole solo und Streichorchester op. 48 a (1976) war zudem die herausragende Bratscherin Tabea Zimmermann mit von der Partie. Faszinierend, welch vielfältige Ausdrucksvaleurs die Solistin in den geisterhaften, traumhaft-geheimnisvollen zwölf Variationen zum Klingen brachte.

Betonte Haenchen in Haydns eingangs gebotener Londoner Sinfonie Nr. 95 c-Moll den Gegensatz von leidenschaftlicher Dramatik und eleganter Transparenz, so spannte er mit den Stockholmern in Schuberts vielgestaltiger großer C-Dur-Sinfonie einen beeindruckenden Bogen vom signalhaften Hörnerprolog über gefährliche Brüche und Abgründe bis hin zum heroischen Finale.