Opern

Frankfurter Rundschau, 26. Juli 2016
Wie so oft überragten die musikalischen Ereignisse bei weitem die szenische Kraut-und-Rüben-Mischung. Der kurzfristig hinzugezogener Dirigent Hartmut Haenchen ist nun eine unbezweifelbare Wagner-Instanz; er dirigierte ein feinnervig reagierendes Orchester und einen ... hervorragend einstudierten und klangmächtigen Chor (Eberhard Friedrich). Haenchens Klangbild ist schlank und transparent in den agilen Tempi des frühen Boulez, aber dessen Sprödigkeit wird deutlich konterkariert durch einige Prisen Knappertsbusch, die an zentralen Stellen auch durchaus pathetische Ausbuchtungen evozieren. Gleichwohl mutet diese Melange nicht gezwungen an, sondern auf sichere und „natürliche“ Weise aus dem Musikstrom heraus entwickelt.
Hans-Klaus Jungheinrich
Ganze Rezension