Opern

De Telegraaf, 10. Mai 1997
Lyrischer "Onegin" im Muziektheater

Die lyrische Interpretation paßt zu den klassischen Idealen von Tschaikowski. Haenchen bremst die Sänger eher als daß er sie treibt. Mit diesem Widerstand zwingt er sie, nicht den einfachsten Weg zu wählen und bringt die meisten dadurch zu herausragenden Leistungen.

Bei diesem Onegin sind Regisseur und Dirigent wie eine Seele. Ihre Zurückhaltung bringt eine Vorstellung zustande, in der sich Tschaikowskis Stille und desolate Melancholie entfalten können. Der Zuhörer wird nicht überrollt, sondern kann wirklich hören und sehen was in der Welt hinter Noten und Bildern passiert.

Eddie Vetter