Opern

Süddeutsche Zeitung, 18. September 1997
Haenchen legt kein musikalisches Kolossalgemälde an, sondern - gestützt auf die neue Wagner-Ausgabe - eine ausdifferenzierte, transparente Interpretation. Sie etabliert wieder die Nuamncen des Strichs, der Phrasierung und Dynamik in der vom Autor 1876 vorgesehenen Weise: einen ganz unteutonisch wirkenden Geist der Musik. (...) Selbst dort, wo es nach dem Willen des Komponisten mit Schwefeldampf ins schwarze Gewölk von Nibelheim hineingeht, braut sich kein musikalisches Unheil zusammen, sondern wird hörbar, wie nahe das "Rheingold" noch bei Mendelssohn und Bellini steht.

Durch die Kraft der Bilder und die Klarheit des musikalischen Ansatzes verspricht der Amsterdamer "Ring" doch interessant zu werden.

Frieder Reininghaus