Opern

Trouw, 23. November 2013
Waarlijk in Walhalla met Hartmut Haenchen

... Wat vooral ook ontroerde, was de aanblik van Hartmut Haenchen. Dit jaar werd hij 70, deze weken verschenen twee boeken van zijn hand, en nog steeds heeft hij het ware Wagnervuur, zoals weinig anderen. Vanuit dat plekje boven de bühne kon je zijn verrichtingen goed volgen. De avontuurlijkste adventure seat is natuurlijk voor Haenchen zelf, ook al viel me op dat er op de bok niet eens een kruk staat waarop hij even kan rusten. Onvermoeibaar staat hij daar, en hij is er vanaf het begin bij geweest. Haenchen is een avontuur aangegaan en heeft niet versaagd. Als straks op 14 februari de slotnoten van deze "Ring" voor het allerlaatst verklinken, dan heeft Haenchen hier alles bij elkaar ruim honderd keer in de bak gestaan om deze "Ring" in onderdelen of als cyclus te dirigieren. Bij zoveel volledige toewijding past geen kruk op de bok, maar heuse gouden troon. Met bijpassend muzikaal leidmotief.
Peter van der Lint
Trouw, 28. September 2005
"Vollendet das ewige Werk!" Opfergott Wotan singt es in "Das Rheingold" (...). Dieser Satz ist auf T-Shirts abgedruckt, die während der Tage des "Ring"-Fiebers im Muziektheater zu kaufen sind. Regisseur Pierre Audi und Dirigent Hartmut Haenchen können ohne Zögern so ein T-Shirt anziehen, denn ihre Arbeit an und mit Wagners "Der Ring des Nibelungen" verdient wirklich das Etikett "ewig". Mit "Siegfried" und "Götterdämmerung" am Montag wurde der erste Zyklus der Reprise von Wagners Opern-Tetralogie mit großem Publikumserfolg abgeschlossen. (...) Dann hat die Niederländische Oper mit der ersten Inszenierung des "Ring" Geschichte geschrieben und es bleiben nur die DVD's der Reihe von 1999 und - eventuell - die CD's der jetzigen Vorstellungen. (...) Das Nederlands Philharmonisch Orkest zeigte sich in dieser Wagner-Serie als ein Top-Orchester in allen Instrumentengruppen. Die Musiker schonten sich nicht und hatten ganz am Schluß, wenn das ganze Theater sich feurig rot verfärbt und Wotans gebrochener Speer durch die Hinterwand bohrt, noch genug Energie, um das "Siegfried-Motiv" und das "Erlösungsmotiv" spektakulär auf einander prallen zu lassen. Haenchen duldet zwischen diesen beiden Leitmotiven, im Gegensatz zu anderen Dirigenten, keine Pause, wodurch "prallen lassen" auch wirklich "prallen lassen" bedeutet. Das Haenchen damit Recht hat, wird an diesem Punkt wohl am besten durch die Tränen und die Emotionen, die wieder nach oben kommen, bewiesen, wie oft man es auch gesehen und gehört hat. Haenchen schmiedete sein Orchester in diesen beiden langen Opern zu einem musikalischen Gegenstück zu Siegfrieds unbesiegbaren Schwert Nothung. Ein orchestrales Schwert, welches triumphierend glänzte und sich in Haenchens Hand fortdringend durch die Partituren schnitt. Kräftig, aber auch ungemein poetisch, wie in dem glänzend aufgebauten "Waldweben" in "Siegfried" oder in der wunderbar transparanten Begleitung der Szene in der Waltraute (eine fantastische Michaela Schuster) Brünnhilde über den trauernden und mutlosen Wotan in "Götterdämmerung" erzählt. Schon allein deswegen ist zu hoffen, daß der "Ring" nun live auf CD herausgebracht wird.

Peter van der Lint
Trouw, 12. Februar 2005
Speersplitter, die tief ins Herz dringen
(...) Ein musikalischer Marathon also; für den Besucher, aber sicher für Dirigent Hartmut Haenchen, der nach so einem "Götterdämmerung"-Abend drei vom Schweiß durchweichte Fräcke in seiner Garderobe hängen hat. Wunderbar und erstaunlich um Haenchen und das sich selbst übertreffende Nederlands Philharmonisch Orkest während des langen Abends bis zu der perfekt dosierten, gigantischen Klimax am Ende zu folgen. Da, in diesem Moment, kommen Musik und Regie fantastisch zusammen; als ob Dirigent Haenchen und Regisseur Pierre Audi in einem imaginären Walhall in vollendeter Harmonie die Hände reichen. (...) Immer, wenn ich diese Inszenierung sah, bohrte sich dieser Speer wie ein Schmerzpunkt in mein Herz. Und Haenchen drückt den Speer dann noch etwas weiter- bis die Tränen kommen.

p.vanderlint@trouw.nl
Trouw, 10. September 1998
"Götterdämmerung" als menschliches Drama erzählt

Auf die Premiere der Götterdämmerung wurde mit großem Applaus und Bravo-Rufen reagiert, die im Besonderen der musikalischen Leistung der Niederländischen Philharmonie unter Hartmut Haenchen galten.

Franz Straatman