Die Union, 16. November 1989
Brahms-Programm
Hartmut Haenchen dirigierte die Philharmonie
(...) Mit einem reinen Brahms-Programm stellte sich Hartmut Haenchen, der einstige Dirigent der Dresdner Philharmonie, mittlerweile nun GMD der Niederländischen Oper Amsterdam und Chefdirigent der Niederländischen Philharmonie, den Dresdnern als äußerst eindrucksvoller Suggestivgestalter vor. Seine Interpretationen lebten von der anspornenden Intensität seiner Gestaltungsabsichten, welche Orchester und Zuhörer gleichermaßen ergriffen. Die Aktualität der Klang gewordenen Ideen der Kompositionen war wie mit Händen zu greifen, die zwingende Kraft der Überzeugung übertrug sich, wie ein Kraftstrom vom Dirigenten ausgehend, auf Musiker und Publikum in selten erlebtem Grade (1. Sinfonie c-Moll). Ähnlich wie in der Sinfonie fesselte die Art der Interpretation des 1. Klavierkonzertes d-Moll. (...) Großer Einsatz aller Musiker im Orchester, herausragende solistische Leistungen, auch wenn letztlich nicht alles bis zum I-Punkt restlos gelang (Bläserbereich). Das war sicher der ungeheueren Spannung geschuldet, welche das Musizieren beherrschte. Heller Jubel als unverstellte Publikumsresonanz mit Bravos (...)
db