Sinfoniekonzerte

tz München, 31. Mai 2008
tz, 31.5./1.6.2008

Die wahren Schrecken von Herzog Blaubarts Burg lauern nicht hinter ihren versperrten Türen. Sie sind schon immer in den Herzkammern ihrer Bewohner beschlossen. Und das hörbar, fühlbar zu machen, war die größte Qualität dieser konzertanten Aufführung (mit Übertiteln) von Bartóks Einakter. Das war keine Horror-Diashow, sondern ein genau gezeichnetes psychologisches Drama mit mythisch-rituellem Schimmer.
Das Verdienst zu allererst von Hartmut Haenchen, der die Münchner Philharmoniker eng an der Kandare hatte, zu Konzentration zwang und ihnen noch im heftigsten Ton-Tsunami Klangsinn abgewann. (Bereits zuvor bei Haydns 80. Symphonie hatten sie detailfreudig gespurt.....)
Schwere Kost bei Sommerschwüle – ein umso ehrlicheres Zeichen der Begeisterung der verdient große Applaus danach.
Thomas Willmann