De Telegraaf, 28. Februar 2000
Haenchen ideal für bearbeiteten Bach
Für Johann Sebastian Bach ist 2000 ein Festjahr. Die Niederländische Philharmonie und ihr Chefdirigent Hartmut Haenchen präsentieren in diesen Tagen einige Kompositionen des alten Meisters in sinfonischen Bearbeitungen, wie die drei Choräle in einer Bearbeitung von Ottorino Respighi und die Toccata und Fuge BWV 565 nach den Ideen von Leopold Stokowski.
Haenchen ist in allen Sätteln gerecht, er fühlt sich bei Wagner ebenso gut wie bei Bach. Diese Vielseitigkeit macht ihn zum idealen Dirigenten für solche Ausflüge. Im Musikzentrum Vredenburg Utrecht hat er die verschiedenen Welten klug miteinander verbunden.
Auf dem Programm stand auch die von Gustav Mahler in 1909 bearbeiteten zweiten und dritten Orchestersuite von J. S. Bach. Im Gegensatz zu Ricardo Chailly bekannte Haenchen sich zu Mahler und ließ ein großes Orchester anrücken. Durch die vollen Streicherbesetzung und die Art und Weise mit der Haenchen die Mittelstimmen heraushob, war die Air ein wahrer Ohrenschmaus.
Es verdient Aufmerksamkeit, daß Haenchens Weise mehr überzeugte, als die von Chailly.
Thiemo Wind