de Volkskrant, 23. Juni 1997
Beethovens Neunte ist bei Haenchen beinahe ein Klangvortrag
Haenchen bewies wieder einmal worin er gut ist. Sein Beethoven ist kein Gewaltakt. Haenchens Beethoven hat mehr Gefühl für dynamische Finessen und Klangnuancen als so manche Aufführung glauben läßt. Und das ließ er auch hören. Bis zum letzten Satz hielt er die Zügel fest in der Hand.
Pay-Uun Hiu
de Volkskrant, 30. Dezember 1993
Haenchen schließt Pakt mit Beethoven
Haenchen: Ein Dirigent der die Kunst versteht Musik atmen und bewegen zu lassen.
Haenchen sieht das Finale nicht als eine Antwort auf Alles oder Nichts, sondern als eine Reihe mehr oder weniger bilderartige, jedes für sich faszinierende Gemälde. Sein Verdienst ist es, diese Bilder, die in den Noten verborgen sind, hörbar zu machen, mit energischen Tempi und mit einem großen Reichtum von dynamischen Akzenten. Nicht weniger interessant ist Haenchens Behandlung der Sätze eins, zwei und drei. Die sture Motorik des zweiten Satzes und die unendliche Lyrik des dritten Teiles klingen in einer Sphäre von scheinbarer Naivität. Die magischen Sorgen des ersten Teiles finden ihren Weg in beschwörendem Brummen, wobei Haenchens Niederländische Philharmonie sich als ein Orchester mit ausgewachsener Sonorität beweist.