Kieler Nachrichten, 22. Juli 1997
Hartmut Haenchen hat genau in die Partitur geblickt, hat Tradition und den anderen Brahms beiseite gewischt. So entdeckte er hinter genau notierten Differenzierungen und kleinteiligen Phrasierungen eine Welt von Duft und Natürlichkeit.
Wie neu klang der Kopfsatz mit seinen nun mosaikartig zusammengesetzten Motivzellen, durchhörbar, immer im Schweben, selbst die Fortissimostellen nie dräuend, sondern strahlend. Besonders schön der wirklich graziöse dritte Satz mit herrlichem Oboensolo oder die unbeschwert jubelnde Schlußsteigerung des Finales.